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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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bringen, zum Schiff zurückzukehren und zu starten, sobald der Rächer in eine Parkbahn geht.
    Sie schlüpfen rein, und wir schleichen uns raus. So werden wir ihnen nicht frontal entgegenfliegen müssen, und die Ranta werden nicht auf die Idee kommen, dass wir die Flucht ergreifen.«
    »Und falls doch etwas schiefgeht, Leutnant?«
    »Falls etwas schiefgeht, schlagen wir uns eben durch. Außerdem steht immer noch die Chicago Gewehr bei Fuß, um uns im Notfall rauszuhauen.«
    Es trat eine lange Pause ein, in der Captain Harris über seine Empfehlung nachdachte. In der Stimme, die schließlich aus dem Kommunikator drang, schwang ein Hauch Resignation und Erschöpfung mit. »Wir werden Ihrer Empfehlung folgen. Ich hoffe nur, dass Sie wissen, was Sie tun.«
    »Dann sind wir schon zu zweit, Captain.«

    Drei Tage später löste Can Vis Tal sein Versprechen ein. Fünf große Hundert-Liter-Fässer wurden mit großem Pomp im Landungsboot verladen, und der Handelsattachée überreichte ihm einen Datenwürfel, der die planetarische Standard-Datenbank von Pastol enthielt.
    »Also, Meister-Händler, wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt.«
    »Vielen Dank, Can Vis Tal. Und wir werden unseren Teil ebenfalls erfüllen«, sagte er und wies auf die exotischen Güter, die vor der Luftschleuse des Landungsboots gestapelt waren.

    Auf das Signal des Ranta schaffte sein Arbeitstrupp die Fässer ins Boot und sicherte sie an den hinteren Passagierbänken. Sie mussten sich fast verbiegen, um durch die Luftschleusen-Tür zu gehen. Dann luden die Ranta den Stapel aus Generatoren, Reformern, Verifikatoren und Statuen auf einen kleinen selbstfahrenden Wagen.
    Als die Ware sicher in einem nahe gelegenen Lagerhaus verstaut war, hielt Can Vis Tal eine Rede über das gute Gelingen des Geschäfts und verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass ihr vasa-Weinmachen -Geschäft einen erklecklichen Mehr-Wert für beide Spezies schaffen möge. Er schaffte es tatsächlich, eine Aussage auf eine halbe Stunde zu dehnen, für die auch ein paar Minuten genügt hätten. Den vier bibbernden Angehörigen der Bodentruppe, die vor dem Boot angetreten waren, kam es wie eine Ewigkeit vor.
    Schließlich fand der Handelsattachée ein Schlusswort, und Mark hob dann auch noch zu einer Rede an. Er bedankte sich bei Can Vis Tal für seine Gastfreundschaft und lobte den Geschäftssinn und die Fairness der Ranta. Als der Rhetorik schließlich Genüge getan war, schüttelte Can Vis Tal jedem von ihnen die Hand, wie Mark es ihn gelehrt hatte, und dann wurde es Zeit, das Boot zu besteigen.
    Mark ging als Letzter an Bord. Mit einem Seufzer betätigte er das Bedienelement, das beide Luftschleusen-Türen verriegelte. Er legte den schweren Mantel ab, stopfte ihn in ein kleines Staufach und bahnte sich dann zwischen metallisch schimmernden Fässern mit vasa -Saft einen Weg nach vorn. Er setzte sich auf die erste Bank, wo seine Frau schon seit einer Weile mit dem Beckengurt hantierte.
    Er schaute sich noch einmal um. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass alle an Bord waren, wandte er sich an Bernie Sampson und sagte mit militärisch lauter Stimme: »Pilot!«

    »Ja, Leutnant?«
    »Würden Sie uns bitte verdammt noch mal hier rausbringen?«
    »Gern, Leutnant. Aber gut festhalten, denn das wird einer der schnellsten Transits, die Sie je erlebt haben.«
    Sekunden später waren sie in der Luft und gewannen Höhe. Als sie weit genug vom Kontinent entfernt waren, durchbrach Sampson die Schallmauer – wobei der Schall sich wegen der niedrigeren Temperatur auf Pastol langsamer ausbreitete als auf der Erde – und nahm Kurs auf den tiefen Raum.

    Mark wurde sich erst bewusst, wie sehr er die New Hope vermisst hatte, als er wieder sicher an Bord war. Kaum dass die Hangar-Bucht mit Druck beaufschlagt worden war, verschwand er auch schon durch die Luftschleuse. Er hatte das Gefühl, dass es hier sogar noch kälter war als auf Pastol. Die Atemluft kondensierte zu Wölkchen. Und er hatte drei aufgeregte Mitglieder der Bodentruppe im Schlepptau.
    Es war gut, wieder ›zu Hause‹ zu sein.
    Captain Harris begrüßte sie an der Luke. »Haben Sie alles bekommen?«
    Mark hielt das glitzernde Juwel des Datenwürfels zwischen Daumen und Zeigefinger.
    »Ist das auch echt?«
    »Ich weiß noch nicht. Ich bezweifle aber, dass die Ranta uns betrügen würden. Sie sind darauf erpicht, uns ihren Saft zu verkaufen. Weil man bei Aliens aber nie weiß, werden wir ein paar Kopien erstellen und sie von

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