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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Gestalt der Karte nachzuvollziehen.
    »Das ist keine Sternkarte im eigentlichen Sinn«, sagte Takamatsu. »Sie gleicht eher einem U-Bahn-Netzplan. Die Verbindungslinien stellen die Topologie des Systems dar, nicht aber die Standorte im Raum. Die Skalierung wird für wichtige Systeme verkleinert und für unbedeutende vergrößert.«
    »Können Sie uns auch sagen, wo die broanische Heimatwelt zu finden ist?«, fragte Harris.
    Der Wissenschaftler hielt in einer Geste der Empörung die Hände hoch. »Captain, gut Ding will Weile haben.
Ich habe diese Grafik erst kurz vor der Besprechung gefunden.«
    »Das ist ja riesengroß!«, rief Lisa beim Blick auf den Bildschirm.
    Sie hatte recht. Es sah so aus, als ob eine riesige Spinne beim Spinnen ihres Netzes den Verstand verloren hätte. Der ganze Bildschirm wurde von roten Linien durchkreuzt, die scheinbar wahllos von einem Sternentor zum andern verliefen.
    »Ich frage mich, ob wir vielleicht ein größeres Stück abgebissen haben, als wir kauen können?«, meinte einer von Captain Harris’ Stabsoffizieren nachdenklich.
    Angesichts der Verbindungen zwischen einer Million Sternsystemen fragte Mark Rykand sich das auch.
    Und Lisa hatte in der Tat recht, sagte er sich beim Anblick des Gesichts des Feinds. Es gab so viele Sternentore in der Souveränität , dass die Suche nach dem oder den wichtigsten Toren – die zur broanischen Heimatwelt führten – buchstäblich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen glich.
    Immerhin hatten sie nun eine Karte des Heuhaufens, und das würde die Suche wesentlich erleichtern.

35
    »Die Berge auf dieser Welt sind eindrucksvoll«, sagte Gastan Nor. Der untersetzte Banlath war der Kommandant der Wache der Blutschwur und Führer von Pas-Teks Leibwache. Er und sechs seiner Kameraden hatten den Kapitän auf jedem der ›Höflichkeitsbesuche‹ begleitet, die sie auf seiner Mission unternommen hatten. Es war schon ein Jahrhundert her oder noch länger, seit ein Meister zuletzt
von einem Diener attackiert worden war. Insofern war Pas-Teks Gefolge eher Staffage als eine Notwendigkeit. Aber die Banlath waren sowohl wegen ihrer Loyalität berühmt als auch wegen ihrer Wildheit berüchtigt, sodass ihre Anwesenheit bei Pas-Tek die gewünschte Wirkung auf die lokalen Führer hatte, wann immer er ihnen einen Besuch abstattete.
    Außerdem hätte er sich ohne sie unsicher gefühlt, und das hätte bei Denjenigen Die Dienen vielleicht den Mythos Derjenigen Die Herrschen und ihrer Repräsentanten angekratzt.
    »Muss an der Gravitation liegen«, erwiderte Pas-Tek geistesabwesend. Er machte sich nicht einmal die Mühe, zum Display aufzuschauen, das die eisige Bergkette unten zeigte. Seine Aufmerksamkeit galt vielmehr einer kleinen Anzeige, auf der der Standarddatenbank-Eintrag für Pastol abgebildet wurde. Die Welt schien ein beschaulicher Ort zu sein, der außer dem Export von Nahrungsmitteln nicht viel mit dem Rest der Zivilisation zu tun hatte. Pas-Tek gefiel das. Das bedeutete nämlich, dass sein Aufenthalt hier von kurzer Dauer und dass er bald zum vorletzten System auf seiner Liste unterwegs wäre. Das heißt, wenn es den Ingenieuren gelang, das Triebwerk rechtzeitig neu zu kalibrieren.
    »Wir haben Landungsfreigabe«, meldete sein Pilot.
    »Dann sputen wir uns«, erwiderte Pas-Tek.
    Wenig später setzte sein Boot auf einem kleinen Raumhafen auf, wo eine große Anzahl von Ranta sich versammelt hatte. Es handelte sich um die hochrangigsten Vertreter der planetarischen Regierung. Das Protokoll verlangte ein solches Begrüßungskomitee für jeden Meister, der diese Welt besuchte – insbesondere für einen, der im Auftrag Derjenigen Die Herrschen unterwegs war. Jeder Offizielle, der ihm den Gruß verweigerte, hätte sich seines oder ihres Postens
als unwürdig erwiesen. Zu entschuldigen wäre ein solcher Fauxpas nur mit Krankheit oder einem Todesfall.
    Als er aufstand und sich anschickte, das Boot zu verlassen, reichte Gastan ihm einen Umhang. »Ihr werdet das gebrauchen können, Kommandant. Es ist ziemlich kalt da draußen.«

    Pas-Tek ließ sich das Kleidungsstück umlegen, bevor er zur Luftschleuse ging. Er wartete, bis Nor und seine sechs Wachen sich zu einem Verteidigungsring um das Boot formiert hatten, und trat dann ins schwache Sonnenlicht hinaus.
    »Wer vertritt Pastol?«, fragte er mit leiser Stimme, die dennoch durch den kalten Wind trug.
    Ein großes Geschöpf mit purpur-grünen Federn trat vor und sagte: »Ich bin LasTiVar. Ich vertrete den Rat,

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