Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
von Eurem Schiff. Es war doch nicht etwa eine schlechte Nachricht, oder?«
    »Nein. Captain Harris wollte nur melden, dass die Ladung zur Übernahme bereit sei, sobald das Landungsboot in die Umlaufbahn zurückkehrt. Wir müssten Eure Bezahlung morgen hier haben.«
    »Dann muss ich nun gehen und dafür sorgen, dass unser Teil der Vereinbarung eingehalten wird«, erwiderte der Ranta.
    »Das wäre wohl am besten. Wir liegen im Zeitplan zurück, und ich möchte gern starten, sobald der vasa -Saft geliefert wurde. Je eher wir abreisen, desto früher kehren wir nach Troja zurück, und desto eher wird auch der Massengutfrachter mit dem Rest Eurer Bezahlung hier eintreffen.«
    »Dann haben wir beide also Grund zur Eile«, erwiderte Can Vis Tal, machte auf dem Absatz kehrt und war mit verblüffend schnellen Schritten zur Tür hinaus.

    Marks Hände zitterten, als er nach seinem Kommunikator griff und das Schiff anrief.
    »Harris hier«, kam sofort die Antwort.
    »Was ist los?«, fragte Mark. Beide Männer sprachen Standard, um zu verhindern, dass ihr Signal dechiffriert wurde, falls irgendjemand es auffing.
    »Ein Schiff ist gerade aus dem Sternentor gekommen.«
    »Was für ein Schiff?«
    »Ein broanischer Rächer.«
    Mark schluckte. ›Schlechte Nachricht‹ schien diesem Sachverhalt nicht ganz gerecht zu werden. Die Mission, eine planetarische Datenbank zu beschaffen, war bisher störungsfrei verlaufen, und nun war das ungünstigste aller nur denkbaren Szenarien eingetreten.
    »Sind Sie sicher, dass es ein Rächer ist?«
    »Das Emissionsspektrum entspricht den Aufzeichnungen vom Gefecht bei Neu-Eden.«
    Es war natürlich kein Gefecht gewesen. Eher ein Gemetzel. Als die Magellan Sar-Says Schiff erstmals geortet hatte, wurde es von einem Raumschiff beschossen, das Sar-Say als ein starkes Kriegsschiff identifiziert hatte. Er hatte es dem Typ ›Rächer‹ zugeordnet, und ein anderes Schiff dieser Klasse war anscheinend nach Pastol unterwegs. Sie waren so verdammt nah dran! Wieso hätte der Broa mit dem Besuch nicht noch eine Woche warten können?
    »Lässt sich feststellen, ob sie nach uns suchen?«, fragte Mark.
    »Sie scheinen es nicht eilig zu haben, hierher zu kommen. Im Moment entfernen sie sich mit gemächlicher Beschleunigung vom Sternentor.«
    »Wie lauten Ihre Befehle, Captain?«
    »Für Sie und Ihre Leute – den Hintern auf dieses Boot zu bewegen und zurückzukommen. Wir müssen aus dem Orbit ausscheren, sobald Sie an Bord sind.«

    Mark drehte sich schier der Magen um. Zugleich jagten sich die Gedanken. Schon so weit gekommen zu sein und dann zu scheitern, das wäre wirklich ein vernichtender Schlag. Und noch schlimmer – das war nicht das erste Mal, dass ihm so etwas passierte.
    »Ich glaube, das wäre ein Fehler, Captain.«
    »Ach ja, Herr Rykand?«, erwiderte Harris mit strenger Stimme.
    »Wir hatten dieses Problem auch schon auf Klys’kra’t. Wir hatten die planetarische Datenbank praktisch schon in der Hand, und dann haben wir es zugelassen, dass sie uns doch noch durch die Finger glitt.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, Leutnant, war es aber die richtige Entscheidung«, erwiderte Captain Harris.
    »Sie haben wahrscheinlich recht, Sir. Wenn es Sar-Say gelungen wäre, Kontakt zu den Einheimischen aufzunehmen, wer weiß, was dann geschehen wäre. Wir durften die Erde nicht aufs Spiel setzen. Und doch liege ich nachts manchmal wach und frage mich, ob wir nicht alles auf eine Karte hätten setzen sollen.«
    »Lautet so Ihre jetzige Empfehlung?«
    »Ja, Sir. Ich glaube schon. Dieses System hat nur ein Sternentor. Wenn wir es ansteuern, müssen wir direkt an diesem anfliegenden Rächer vorbei. Und wenn der broanische Kapitän uns die Anweisung erteilt, zwecks Durchsuchung zu stoppen? Oder den Ranta fällt auf, dass wir nach dem Erscheinen des broanischen Schiffs die Waren im Stich gelassen haben und stiften gegangen sind. Es wäre besser, zu bleiben und uns nichts anmerken zu lassen. Zumal wir auch gar nicht wissen dürften, dass ein broanisches Kriegsschiff im System ist.«
    »Sie riskieren das Leben Ihrer Bodentruppe und das aller Leute in diesem Schiff, Mister.«
    »Ja, Sir, aber ich glaube trotzdem, dass der Nutzen das
Risiko überwiegt. Die Ranta sagen, dass die Datenbank in drei Tagen fertig sei. Wenn der Rächer es nicht so eilig damit hat, hierher zu kommen, wird er in vier oder fünf Tagen in die Umlaufbahn gehen. Also haben wir mindestens vierundzwanzig Stunden Zeit, alles unter Dach und Fach zu

Weitere Kostenlose Bücher