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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Jacob Liu Chen von den Friedenstruppen lag in der Blumenrabatte eines unbeteiligten Bürgers und überwachte mit der Nachtsichtbrille das Zielobjekt. Es war ein zweistöckiges Schindel-Haus, das sicher schon dreihundert Jahre alt sein musste. Dies war eine der Wohngegenden
von Cambridge, wo die Eigentümer als ›Dynastie‹ bereits in der fünften Generation lebten oder als snobistische Neureiche bereit waren, für diese Exklusivität einen hohen Preis zu zahlen. Die Rasenflächen waren akkurat gepflegt und mit Sträuchern und Blumen bepflanzt. Chen fand Gefallen daran. Das Grünzeug bot ihm und seinen Männern nämlich eine gute Deckung.
    Das Heinz-Haus wurde auf beiden Seiten von einem anderen Haus flankiert. Dazwischen verlief jeweils ein schmaler Weg. Und dann gab es noch einen großen, umzäunten Hinterhof. Der Zaun bestand aus zwölf Zentimeter breiten und etwa zwei Meter hohen Latten, die an zwei parallele Balken genagelt worden waren. Der ursprünglich weiße Anstrich hatte eine Auffrischung dringend nötig. Er konnte sich auch vorstellen, dass Heinz schon mehr als einen Besuch vom örtlichen Nachbarschafts-Verein bekommen hatte.
    Durch die Nachtsichtbrille erkannte er zwei seiner Leute, die sich in den Schatten neben dem Gartenzaun duckten – einer auf jeder Seite des Hauses.
    »Zwicky?«, wisperte er ins Kopfbügelmikrofon.
    »Ja, Sarge?«, erfolgte die ebenfalls geflüsterte Antwort.
    »Irgendwelche Anzeichen von einem Hund?«
    »Kein Hund.«
    »Alles klar. Sie und Spears gehen durch den Hinterhof rein.«
    Er hatte den Befehl kaum erteilt, als beide Soldaten auch schon aufsprangen und über den Zaun kletterten.
    »Sonden-Team eins, vorrücken auf Punkt Alpha!«
    Die zwei Soldaten, die mit einer der Spürsonden ausgerüstet waren, rückten zur rechten vorderen Hausecke vor. Sie duckten sich hinter die Sträucher und bohrten vorsichtig ein kleines Loch in die Schindeln. Aus dem im Grundbuchamt der Stadt archivierten Plan des Hauses
ging hervor, dass auf der anderen Seite der Bohrstelle die Küche war. Der Bohrer würde in einem Geschirrschrank durchbrechen, wo er nicht auffiel – vorausgesetzt, die Pläne im Archiv stimmten. Und selbst wenn sie nicht stimmten, war der von ihnen verwendete Hohlbohrer immer noch so klein, dass die Hausbewohner ihn wahrscheinlich gar nicht bemerkten.
    »Sonden-Team zwei, vorrücken auf Punkt Beta!«
    Das zweite Team rückte zur anderen Seite des Hauses vor und bohrte sich durch die Ziegelmauer, die die Kellerwände und das Fundament des oberen Aufbaus bildete.
    Der kleine Bohrmaschinenaufsatz fraß sich leise durch den Mörtel zwischen den Ziegelsteinen. Die Kellerfenster waren weiß angestrichen, aber aus dem Fenster direkt neben dem zweiten Sonden-Team drang Licht. Laut Plan war das die Waschküche.
    Während der nächsten fünf Minuten war nur das Zirpen von Grillen zu vernehmen. Ein Richtmikrofon-Team meldete gedämpfte Stimmen im Haus, vielleicht im Keller, und einen einzelnen Bewohner im oberen Teil des Hauses. Sie hörten, dass er in der Küche hantierte. Wer auch immer im Keller war, sprach zu leise, als dass man die einzelnen Worte verstanden hätte.
    »Wir sind durch«, meldete Sonden-Team eins. »Wir registrieren nur den Geruch verschiedener Reinigungs- und Waschmittel. Anscheinend sind wir im Schrank unter dem Becken, wo sie dieses Zeug aufbewahren. Es blockiert den Fühler.«
    »Gut, dann zieht euch zurück und geht zum sekundären Ziel.«
    »Ziehen uns zurück«, kam die geflüsterte Antwort.
    »Team zwei?«
    »Wir haben die Mauer durchstoßen. Bleiben Sie dran.«

    Es folgte ein längeres Schweigen. Dann machte der Führer von Sonden-Team zwei in einem aufgeregten Flüstern Meldung:
    »Wir haben ein positives Ergebnis, Sarge! Definitive Übereinstimmung mit den Körperchemikalien des Alien.«
    »Alle Mann vorrücken. Übergang zu Plan Delta. Position einnehmen und auf weitere Anweisungen warten. Bewegung!«

    »Wir glauben also, dass wir Sie in der Versandkiste mit dieser Aufbereitungsanlage für drei Wochen mit Sauerstoff versorgen können, aber es wird trotzdem eng werden«, sagte Ludnick Sar-Say, als er ihm die Modifikationen erläuterte, mit denen sie ihn nach der Aufhebung der Blockade in den Weltraum schmuggeln wollten.
    »Und was ist mit der Fäkalienentsorgung?«
    »Sie werden Beutel verwenden müssen. Es wird da drin leider ziemlich stinken.«
    »Das ist kein Problem«, erwiderte Sar-Say. »Unser Geruchssinn unterscheidet sich von euch Menschen. Uns

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