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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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sind manche Gerüche nicht so zuwider wie Ihnen. Wie luftdicht sind diese Beutel?«
    »Völlig luftdicht«, erwiderte Ludnick. »Dieses besondere Modell dient der Verpackung von Objekten, die bei einer Exposition gegenüber dem Vakuum zerstört würden. Der Hersteller garantiert eine absolute Dichtheit, oder man bekommt sein Geld zurück.«
    »Davon habe ich nichts, falls er doch undicht wird«, erwiderte Sar-Say.
    »Stimmt«, sagte Ludnick. »Ist so ähnlich wie die Garantie auf einen Fallschirm.«
    Diese Anspielung verstand Sar-Say nicht. Er beschloss, sie zu ignorieren. »Was ist mit einem inneren Öffnungs-Mechanismus für die Kiste? Die Vorstellung, ohne eine Ausstiegsmöglichkeit
in dieser Kiste eingesperrt zu sein, wenn mir die Luft ausgeht, behagt mir nicht.«
    »Wir können das arrangieren, aber Sie dürfen nur im Notfall Gebrauch davon machen. Sobald Sie im Orbit sind, wird die Kiste für einen langen Zeitraum dem Vakuum ausgesetzt sein. Der Laderaum wird erst nach dem Beladen mit Druck beaufschlagt. Wenn Sie den Verschluss zum falschen Zeitpunkt öffnen, werden Sie Vakuum atmen. Ein Druckfühler wird diese Möglichkeit allerdings ausschließen. Wir können den Fühler in einer Seitentasche verstecken, wo er nicht gesehen wird.«
    Sie waren seit zwanzig Minuten mit der Planung befasst, wobei Sar-Say kontinuierlich Änderungen vornahm und Ludnick sie auf der Rückseite eines Briefumschlags notierte, den er aus irgendeiner Tasche gezogen hatte. Die Skizzen des Frachtcontainers waren auf einem niedrigen Tisch ausgebreitet. Dem Anschein nach hätte es sich auch um zwei Maschinenbau-Doktoranden bei der Ausarbeitung der Dissertation handeln können.
    Sie wurden unterbrochen, als Gus Heinz mit Erfrischungen erschien … Bier für ihn und Ludnick, und Orangensaft für Sar-Say. Er schenkte gerade Orangensaft aus einer gekühlten Karaffe ein, als ein lauter Knall durchs Haus hallte.
    »Was zum Teufel …!«, rief Ludnick und schaute zu der Stelle auf, wo Staub zwischen dem Kellergebälk aufwallte.
    Dann ertönte über ihnen das Trampeln vieler Füße, das Bersten eingetretener Türen, und bevor die drei noch zu reagieren vermochten, das Poltern schwerer Stiefel auf der Treppe.
    Das Nächste, was sie sahen, waren zwei große Soldaten der Friedenstruppen, die mit Nadel-Gewehren im Anschlag in den Keller stürmten.

    »Keine Bewegung!«, befahlen sie. Heinz und Ludnick drehten sich mit fast identischen Flüchen zu den Soldaten um und hoben die Hände über den Kopf. Sar-Say stand nur da und schaute von einem Soldaten zum anderen. Jeder, der mit der broanischen Körpersprache vertraut war, hätte sein Bedauern erkannt. All seine Pläne hatten sich schon wieder in Luft aufgelöst!
    »Wir haben ihn!«, sagte einer der Soldaten in sein Funkgerät und lockte mit dieser Meldung eine weitere Rotte Soldaten an, die polternd die Treppe herunterstiefelten. Binnen Sekunden klickten Handschellen bei den beiden Männern und Sar-Say.
    Ein Sergeant musterte die drei. »Verständigen Sie den General«, sagte er schließlich. »Melden Sie ihm, dass das Haus gesichert ist. Wir haben den Außerirdischen festgenommen!«

22
    Die Sitzung fand im großen Konferenzraum eine Etage unter dem Büro der Welt-Koordinatorin im Regierungsturm in Toronto statt. Es war eine Woche seit Sar-Says Festnahme vergangen und drei Tage, seit man ihn zur PoleStar zurückgebracht hatte. Der Zugang zur Erde war ihm nun für immer verwehrt.
    Die Vernehmung von Gus Heinz und von Benjamin Ludnick war schnell über die Bühne gegangen. Die Ermittler mussten ihnen nur die Höchststrafe für ihr Verbrechen nennen, als sie auch schon auspackten. Und Heinz sang geradezu wie ein Vögelchen. Beide Männer sagten aus, sie seien durch die Höhe des von Sar-Say angebotenen Bestechungsgeldes verführt worden und durch seine Behauptung,
dass die Broa die Erde sowieso finden würden – mit oder ohne ihre Hilfe. Der offizielle Bericht der Ermittlungsbeamten besagte, dass Sar-Says Angebot noch viel höher hätte ausfallen können: bis hin zum ganzen Planeten. Wegen Sar-Says Fähigkeit, die Leute mit fantastischen Belohnungen zu ködern, wurde er in eine andere Häftlingskategorie eingeordnet – in die höchste Gefahrenstufe.
    Um sicherzustellen, dass er nicht wieder flüchtete, wurde ein kompletter Zug der Friedenstruppen zu seiner Bewachung abgestellt. Parsons Blauhelme hielten immer paarweise Wache und wurden turnusmäßig abgelöst, um zu verhindern, dass sie der gleichen

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