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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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vergessen haben zu erwähnen, hatte Sar-Say sonst noch regelmäßig Kontakt?«
    »Mit einem halben Dutzend. Ich kann Ihnen eine Liste zukommen lassen, wenn Sie wünschen.«
    »Bitte tun Sie das.«
    Fernandez verschwand für ein paar Minuten und kam dann mit einem neuen Computerausdruck zurück, auf dem sieben Namen standen. Gustavus Adolphus Heinz war die Nummer vier auf der Liste. Parsons riss Fernandez das Blatt förmlich aus den Händen und gab es Chief Darien.
    »Würden Sie diese Leute bitte überprüfen und mit diesem Gus Heinz anfangen?«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte der Polizeichef wie ein einfacher Soldat unter dem zürnenden Blick des Generals.

21
    Sar-Say war besorgt. Es war nun schon fast zwanzig Stunden her, seit er sich mit Benny Ludnick getroffen hatte, und er hatte danach nichts mehr von ihm gehört. Er wusste wohl, dass unter Anspannung die Zeit scheinbar langsamer verging, aber der Tag hatte sich wirklich quälend in die Länge gezogen. Er befürchtete nicht nur ein Scheitern seines Plans, sondern hielt es in Gus Heinz’ Keller auch kaum noch aus.

    Er hatte es für eine gute Idee gehalten, sich relativ nah am Schauplatz der ›Entführung‹ zu verstecken. Auch aus dem Grund, weil er so nur für ein paar Minuten auf offener Straße war. Seine Retter führten ihn durch einen U-Bahn-Schacht in einen nahen Wartungstunnel und von dort wieder nach oben auf die Straße, wo ein Kastenwagen wartete.
    An dieser Stelle verschwanden seine Retter alle bis auf einen, nachdem sie sich der Perücken und falschen Bärte entledigt und die Kleidung gewechselt hatten. Der Fahrer zog sich ebenfalls um und entsorgte die Verkleidung. Er trug nun die Montur eines Monteurs der örtlichen Versorgungsbetriebe. Der hintere Bereich des Fahrzeugs, in dem Sar-Say sich versteckt hatte, war mit Werkzeug angefüllt. Außen trug das Fahrzeug ein Emblem in Form einer stilisierten Glocke.
    Sar-Say und der Fahrer warteten über eine Stunde in dem parkenden Fahrzeug. Nach einer schier endlosen Zeit setzte der Fahrer das Fahrzeug schließlich in Bewegung und fädelte sich in eine Straße ein, auf der in beiden Richtungen dichter Verkehr herrschte. Diese Verzögerung hatte den Sinn, im Strom der Fahrzeuge unterzutauchen, sodass die Überwachungsanlagen sie nicht zu identifizieren vermochten.
    Die Fahrt zu Gus Heinz’ Haus hatte nicht einmal fünf Minuten gedauert. Sie mussten im Grunde nur einmal rechts und zweimal links abbiegen. Das Garagentor öffnete sich schon bei der Annäherung ans Haus. Der Fahrer fuhr in die Garage, lud Sar-Say aus und tauchte sofort wieder im Verkehr unter.
    »Jaime wird den Lieferwagen loswerden«, sagte Heinz zu Sar-Say, als er ihn in den Keller brachte. »Er wird ihn auf der anderen Seite des Flusses versenken.«
    Seitdem waren zwei Tage vergangen. In Sar-Says Einschätzung war das die längste Zeit, die er sich an ein und
demselben Ort aufhalten durfte. In dieser Nähe zum Ort des Geschehens musste man damit rechnen, dass die Menschen jedes einzelne Haus durchsuchten. Er musste in einen Außenbezirk der Stadt wechseln oder am besten gleich aus Cambridge verschwinden.
    Zu seiner Erleichterung hörte er gegen Sonnenuntergang Stimmen. Sar-Say hatte ein besseres Gehör als ein Mensch und erkannte schnell Heinz’ und Ludnicks Stimmen. Nach einer Minute ertönten laute Schritte auf der Treppe, und Benny Ludnick betrat Sar-Says Kellerraum.
    Nach einer neuerlichen Händedruck-Zeremonie sagte Ludnick:
    »Sie sitzen ganz schön in der Tinte.«
    »Tinte?«
    »Die Friedenstruppen haben uns enger eingekreist als die Umklammerung einer Python.«
    Bei Sar-Say, der sich so viel auf seine Standard-Kenntnisse eingebildet hatte, trat plötzlich eine Ernüchterung ein.
    »Wollen Sie damit sagen, dass es Schwierigkeiten gibt?«
    »Verdammt richtig. Die Friedenstruppen haben den Flugverkehr vollständig eingestellt, sie kontrollieren jedes Bodenfahrzeug, das die Stadt verlässt, und die Küstenwache blockiert mit ein paar Schiffen die Bucht.«
    »Dann ist es also unmöglich, die Stadt zu verlassen?«
    »So gut wie.«
    »Bestünde wenigstens die Möglichkeit, innerhalb der Stadt den Standort zu wechseln?«
    »Kein Problem. Innerhalb des Einschließungsrings gibt es keine Verkehrskontrollen. Wohin wollen Sie denn gehen?«
    »Nur weg von hier. Ich halte es für ratsam, auf Distanz zur Universität zu gehen. Können Sie meine Verlegung arrangieren?«
    »Klar.«

    »Und bis wann wäre das möglich?«
    »Ich schätze, bis morgen

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