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Sternenteufel

Sternenteufel

Titel: Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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bewegte sich tatsächlich ein bißchen, und das Boot neigte sich. Das Wasser wirbelte hoch, und sie würgte, als es ihr unerwartet in die Nase drang.
    »Halt dich ruhig!« Sie schrillte es vor Schrecken fast.
    »Wo …« Seine Stimme klang schwach, aber er war offenbar wieder bei Bewußtsein.
    »Wir sind in einem Boot.« Sie mußte sehr laut sprechen, um über das Rauschen des Flusses hinweg gehört werden zu können. »Ich liege unter dir. Es ist Wasser im Boot. Ich muß meinen Kopf hochhalten.«
    Hatte er verstanden? Er antwortete nicht sofort. Sie bemühte sich, sich ein Stück unter ihm zum Bug vorzuwinden. Ihr Hals schmerzte und es fiel ihr immer schwerer, den Kopf über das übelriechende Wasser zu halten.
    Jetzt sagte Stans ganz deutlich: »Ich werde versuchen, von dir hinunterzurutschen. Paß auf!«
    Sie wappnete sich und holte tief Luft, um die Lunge gefüllt zu haben, falls sie untergetaucht wurde. Er bewegte sich vorsichtig und glitt rückwärts zum Heck. Das Kanu schwankte wild, und wie sie befürchtet hatte, spülte das Wasser über ihr Gesicht. Glücklicherweise kippte das Boot nicht.
    Wieder bewegte er sich. Dann war sie frei von seinem Gewicht. Nun war sie an der Reihe.
    »Paß auf«, warnte sie ihn. »Jetzt will ich ein Stück rücken, um meine Schulter aufstützen zu können.«
    Einigermaßen gelang es ihr. Jetzt preßte ihr Kinn auf die Brust, aber zumindest war ihr Gesicht aus dem Wasser. Sie sah nun auch, daß Stans Haltung nicht weniger verkrampft war als ihre. Er war quer im Boot eingekeilt, mit Kopf und Schultern an einer Seite, Gesäß und Beine an der anderen.
    Die Strömung war immer noch stark, aber das Kanu trieb nun ein wenig ruhiger dahin. Elossa verstand von Booten nichts. Die Yurth benutzten keine. Vielleicht hatte es mit ihrer veränderten Lage zu tun?
    Aus ihrer jetzigen Stellung konnte sie sehen, daß der Fluß hier zwischen zwei hohen Steilufern sehr schmal war. Es sah fast so aus, als bräche er sich durch den Fels. Selbst wenn sie frei von ihren Fesseln wären und ans Ufer schwimmen könnten, bezweifelte sie, daß es eine Möglichkeit gäbe, diese natürlichen Mauern zu erklimmen.
    Wieder arbeitete sie vorsichtig an ihren Banden um die Handgelenke. Aufgeregt stellte sie fest, daß sie ein wenig nachgaben. Daß sie im Wasser aufgeweicht waren, mußte also doch geholfen haben. Sie sagte es Stans. Er nickte, aber es schien ihn nicht zu interessieren. Seine dunkle Haut wies eine grünliche Tönung auf. Seine Lider senkten sich, als wäre er nicht imstande, die Augen offenzuhalten, und er rührte sich nicht. Seine Anstrengung, von ihr hinunterzurutschen, hatte ihn offenbar all seine Kraft gekostet.
    Doch nun wuchsen ihre Entschlossenheit und ihr Wille. Der Schock über die grauenvollen Angreifer war überstanden. Obwohl sie gefesselt und hilflos waren, schöpfte sie wieder neue Hoffnung. Als erstes mußte sie ihre Hände freibekommen.
    Trotz der Schmerzen in ihren Handgelenken bog und spannte sie sie und versuchte aus dem Strick zu schlüpfen, obwohl sie dabei die Haut in Fetzen abschürfte.
    Stans blieb mit geschlossenen Augen reglos liegen, so nahm sie an, daß er wieder bewußtlos geworden war. Sie fragte sich, wie lange ihre Fahrt auf dem Fluß dauern würde. Es gelang ihr, den Kopf ein paar weitere Zoll zu heben, und so sah sie, daß die Ufer nicht mehr ganz so hoch und steil waren.
    Endlich bekam sie eine Hand frei. Ihre angeschwollenen Finger waren taub, und dann, als das Blut wieder zu zirkulieren anfing, hätte sie vor Schmerzen fast aufgeschrien. Aber auch wenn es weh tat, konnte sie sich darauf stützen und sich so aufsetzen.
    Sie zupfte mit kaum gehorchenden Fingern an den Knoten ihrer Fußfesseln. Der Strick schnitt tief ins Fleisch. Sie erinnerte sich jetzt, daß die Kreaturen, die sie gefangengenommen hatten, offenbar gar nicht auf die Idee gekommen waren, sie zu durchsuchen. Noch unbeholfen tastete sie nach der verborgenen Tasche ihres Kittels, wo ihr kleines Eßmesser steckte.
    Es entglitt ihren gefühllosen Fingern fast, aber schließlich glückte es ihr, die Schlingen um beide Knöchel durchzusäbeln. Sobald auch sie frei waren, rutschte sie vorsichtig näher an Stans heran, um zu sehen, was sie für ihn tun konnte. Erst warf sie noch einen Blick auf den Fluß. Er war hier viel schmaler als in dem Tal, das mochte wohl auch der Grund für seine stärkere Strömung sein.
    Das Kanu, wie sie jetzt erst richtig feststellen konnte, hatte einen stumpfen Bug und hohe

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