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Sternenteufel

Sternenteufel

Titel: Sternenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Norton
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gehabt. Und möglicherweise war sie nicht die erste Pilgerin, die er verraten hatte.
    »Komm herein!« drängte dieser andere Geist und öffnete die Tür so weit, wie ein Yurth es selten tat, und wenn, nur jenen, denen er über alles vertraute. Es bedeutete ein freiwillig gewährtes Eindringen in das tiefinnerste Wesen, das nur in höchster Not geduldet werden konnte – oder wenn ehrliche Gefühle geteilt werden konnten.
    »Komm herein!« Beim drittenmal war es keine Bitte mehr, sondern ein ungeduldiger Befehl.
    Elossa sammelte ihre ganze Kraft. Vielleicht beging sie den größten Fehler ihres Lebens, vielleicht aber fand sie auch eine Verteidigung gegen das Schlimmste, das Karn angedeutet hatte. Sie formte eine Geistsonde und konnte nur hoffen, daß sie die Kraft haben würde, sie rechtzeitig zurückzureißen, falls ihr Vertrauen wieder enttäuscht werden sollte. Mit dieser Sonde gehorchte sie dem Befehl – und drang ein.
     

 
18.
     
    Sie war so verwirrt durch ihre Berührung mit dem anderen, daß sie fast durch einen sofortigen Rückzug und eine Blockierung die Verbindung gebrochen hätte. Es war kein einzelner Geist gewesen, der sie zu sich befohlen hatte! Nein, es war ein Zusammenschluß verschiedener Persönlichkeiten. Eine solche Verbindung hatte Elossa selbst noch nie erlebt, sie wußte jedoch, daß die Älteren ihres Clans eine geistige Einheit bildeten, wenn sie Illusionen ausschickten und diese eine längere Zeit aufrechterhalten werden mußten.
    Sie gab ihren flüchtigen Widerstand auf und wurde eins mit diesem Vielgeist. Eine Freude erwachte in ihr und ein unendliches Selbstvertrauen, die alle ihre kleinen Triumphe bisher unbedeutend erscheinen ließen.
    »Wir sind eins!« Es klang, als empfänden auch die anderen dieses berauschende Gefühl, fast unüberwindlich zu sein. »Endlich, Blutsschwester, sind wir stark genug!«
    »Was wollt ihr tun?« fragte sie diese Einheit, die sie noch nicht in einzelne Persönlichkeiten trennen konnte.
    »Wir handeln«, kam die feste Antwort. »Seit langem bemühen wir uns, Neue uns anzuschließen. Wir verbargen uns hinter der Maske von Sklaven, die Karn in uns sieht, denn es dauerte lange, bis wir genügend und so stark genug wurden, daß wir gegen ihn vorgehen können. Die Barriere, die er um seinen Geist errichtet hat, ist uns fremd, wir konnten sie nicht durchdringen. Doch jetzt, Blutsschwester, mit deiner Kraft zu unserer gefügt, können wir den Kampf beginnen.
    Bald werden sie dich holen, um dich zu dem zu machen, wofür Karn uns hält. Gehe mit ihnen, aber sei bereit. Wenn der richtige Moment gekommen ist, schlagen wir zu!«
    Es lag im Yurthblut, vorsichtig zu sein, immer wachsam, seiner eigenen Kraft zu mißtrauen, aus Angst, sie könnte nicht genügen. All das erwachte in Elossa, während sie lauschte. Und doch war sie beeindruckt von dem absoluten Selbstvertrauen dieses Vielgeists. Und was er sagte, klang logisch. Wenn die Yurth, die man während der Pilgerung gefangengenommen hatte – und vielleicht auch anderswo (sie hatte keine Erklärung für jene, die Schiffskleidung trugen) –, ihren Geist zusammenschlossen, mochten sie Unvorstellbares leisten. Es sah tatsächlich so aus, als könnte sie hoffen, diesem grauenvollen Geschick zu entgehen, das sie in den leeren Augen der Frauen in diesem Raum gelesen hatte. Kurz fragte sie sich, welche davon Teil dieses Vielgeists waren.
    »Wir dürfen nicht handeln, ehe Karn sich nicht daranmacht, seine eigene Kraft einzusetzen«, fuhr die Stimme fort. »Wir wissen nicht, ob er aus seinen eigenen Methoden schließen könnte, was wir zu tun imstande sind. Benutze keinesfalls Geistesverbindung, Blutsschwester, nicht, ehe wir uns mit dir verbinden.«
    Die Stimme verstummte. Elossa fröstelte. Sie hatte sich so warm, so geborgen gefühlt, solange sie gesprochen hatte. Nun, da sie wieder allein war, würde sie wieder grübeln, sich ausmalen, was alles schiefgehen könnte. Sie schloß die Augen und bemühte sich, mit den seit ihrer Kindheit einstudierten Übungen ihre inneren Kräfte zu stärken.
    Ihr blieb nicht viel Zeit dazu. Die Tür schwang auf. Ihr Knarren brachte sie zu sich. Elossa blickte auf. Doch nicht Yurth waren es, um sie zu holen, wie sie erwartet hatte, sondern Stans.
    Er huschte herein, schloß hastig die Tür und drückte die Schultern dagegen, als versuche er sie mit seinem Körper zu verbarrikadieren. Keine der anderen Frauen blickte hoch, ihre Gesichter blieben leer.
    Stans blickte Elossa eindringlich

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