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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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schlimmer Junge!« Als die Zündschnur zu glimmen begann, tauchte plötzlich Tarnia aus der Dunkelheit auf. »Was in aller Welt machst du denn hier, spielst
du immer noch mit deinen Feuerwerkskörpern? Ich habe im Haus auf dich gewartet. Ich kenne da ein noch viel aufregenderes Spiel.«
    Ach du Schande!
    Entsetzt sah Clemmie Tarnia an, die sich umgezogen hatte, nun einen den fallenden Temperaturen vollkommen unangemessenen verführerischen Aufzug aus knappem pinkfarbenem Minirock und golden funkelndem Trägertop trug und vor lüsterner Begierde geradezu bebte.
    »Guy …«, hauchte Tarnia mit gespitzten Lippen und drängte Clemmie mit dem Ellbogen aus dem Weg. »Komm mit, du hinreißend herrlicher Mann, du. Ich habe eine kleine Extraprämie für dich, solange Marquis anderweitig zu tun hat.«
    Der zweite magisch-grüne Feuerwerkskörper zündete ganz genauso wie der erste.
    Guy blickte fassungslos zu Tarnia, dann flehentlich zu Clemmie und flüsterte: »Ach verdammt – ich wünschte, sie wäre nur scharf darauf, ihrem Mann an die Wäsche zu gehen, und hielte mich für den grässlichsten Freak, der ihr je unter die Augen kam – würde mich aber natürlich weiter mit all ihren Feuerwerken beauftragen.«
    Clemmie kramte die Worte, die sie seit Halloween schon unzählige Male wiederholt hatte, aus ihrem Gedächtnis hervor, denn sie wusste, jetzt oder nie würde sich der wahre Wert von Allbards Zaubergrün erweisen.
    Sie sah Guy in die Augen. »Vielleicht gibt es eine Möglichkeit. Einen Versuch ist es wert. Erinnerst du dich, was im Buch über die Erfüllung von Wünschen stand? Das könnten wir jetzt doch ausprobieren. Zu verlieren haben wir nichts.« Die große Wiese wurde ein zweites Mal von dem prächtigen tiefgrünen Schein überzogen, und Clemmie sah Tarnia herausfordernd an. Sie räusperte sich.

    » Grünspan und Smaragdgrün pur,
sprüht Funken grün wie Wiesenflur,
macht Wünsche wahr für immerdar .«
    »Was?« Mit den langen Wimpern klimpernd sah Tarnia sie überrascht an. »Sagten Sie etwas, Clemmie? Liebe Güte – es ist ja eiskalt hier draußen – was mache ich hier eigentlich? Wo ist mein Marquis? Ich will zu meinem Marquis.«
    Und ohne Guy eines weiteren Blickes zu würdigen, stakste sie verwirrt in Richtung der Stallungen davon.
    Fassungslos vor Freude schlug Clemmie die Hände vor den Mund. Die Wissenschaftlerin in ihr wollte zwar sagen, es sei reiner Zufall, doch Tarnias Sinneswandel in Bezug auf das Objekt ihrer Begierde war so unvermittelt gekommen, dass es nur eine triftige Erklärung dafür gab. Guy und sie hatten das bewirkt; er hatte den Wunsch getan und sie hatte den Spruch aufgesagt, der ihn hatte wahr werden lassen.
    Guy schaltete schneller, als sie erwartet hätte. »Absolut verdammt fantastisch!« Er hob Clemmie hoch und schwang sie herum. »Wir haben all das Gerede über Magie für Quatsch gehalten, aber es klappt, Clemmie! Es wirkt wirklich! Wir haben nicht nur den heiligen Gral des Feuerwerks entdeckt – eine Farbe hergestellt, die sonst keiner hinkriegt -, sondern wir haben gerade einen Wunsch wahr werden lassen, oder nicht? Ich sag dir, wir haben den heiligen Gral gefunden!«

16. Kapitel
    A lso.« Im eichengetäfelten Büro von Motions Bestattungsunternehmen in einer Seitenstraße von Hazy Hassocks sah Constance Motion mit unter den überkandidelten starren Löckchen ärgerlich gefurchter Stirn ihren Cousin und ihre Cousine an. »Das ist ja wohl eine bodenlose Unverschämtheit. Hier ist alles festgelegt – wir haben überhaupt keine Möglichkeit, dem Ganzen in irgendeiner Weise unsere persönliche Note zu verleihen. Wir müssen uns strikt an die Vorschriften halten.«
    Es war drei Tage nach der Bonfire-Night vom fünften November. Draußen herrschte nach wie vor bitterkaltes und frostiges Wetter, und der Daily Express kündigte bereits den ersten Schnee an.
    Die Motions, Constance, Perpetua und Slo, zwei unverheiratete ältere Cousinen und ihr Cousin, die im Bestattungsunternehmen zusammengewürfelt worden waren, nachdem sie von ihren verbrüderten Vätern jeweils einen Drittel-Anteil geerbt hatten, hofften sehr, dass der Daily Express recht behielt. Ein früher Wintereinbruch war immer gut fürs Geschäft.
    Das Wetter jedoch war nicht das zentrale Thema ihres Gespräches am heutigen Morgen.
    Sie hatten einen Brief bekommen. Aus Amerika.
    »Von dem habe ich noch nie gehört«, schniefte Perpetua und faltete die schmalen grauen Hände in ihren schmalen grauen Schoß. »Du etwa,

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