Sternenzauber
lächelte ins Telefon. Seit der Snepps-Party lächelte sie in einem fort. »Nein, bedaure, Mr Devlin ist heute nicht da, aber ich kann Ihnen sicher auch weiterhelfen – wie? Tatsächlich? Lieber Himmel. Okay, aber da muss ich erst meine Kollegin fragen. Einen Moment, bitte.«
Clemmie hielt die Sprechmuschel zu, biss sich auf die Lippen und winkte durchs Büro zu YaYa hinüber.
»Ach, lass mich bloß in Ruhe.« YaYa, nun entsprechend ihrer heutigen Rolle als Büromieze statt Showgirl wieder blond und ganz lässig mit einem lila Wollkleid und schwarzen Stiefeln bekleidet, gähnte faul. »Ich bin den ersten Tag wieder da. Ich habe Entzugserscheinungen. Ich sollte noch im Bett liegen – und das täte ich auch, wenn diese Scheißgören Kacki, Kotzi, Rotz und Ratte nicht im verdammten Morgengrauen mehr Krach gemacht hätten als ein ganzes Stadion beim Pokalendspiel. Ich könnte diese Zicke Helen umbringen! Sie hängt sonst nie hier rum, wenn ich da bin. Ich glaub einfach nicht, dass ihre blöde Elektrik immer noch spinnt. Ich glaube, ihr macht es einfach nur Spaß, bei Guy zu schmarotzen – die Devlin-Bank besitzt offenbar noch immer magnetische Anziehungskraft.«
»Ich weiß«, pflichtete Clemmie ihr bei, »und das ist bestimmt scheußlich für dich, aber bei diesem Anruf brauche ich deine Hilfe. Bitte.«
»Meine Gedanken kreisen nur noch um Fummel und Rampenlicht.« YaYa blinzelte und wackelte mit dem Kopf. »Ich kann
mich jetzt nicht mit so profanen Dingen befassen, Liebling – ich bin ein Showstar. Ach, weißt du, wenn es um etwas Kniffliges geht, nimm einfach die Details auf und sag, wir melden uns in ein paar Tagen, wenn Guy mit der Crew aus Kenilworth zurück ist.«
»Geht nicht«, zischte Clemmie. »Sie brauchen noch heute eine Antwort. Sie wollen einen Termin mit uns. Es sind die Motions.«
YaYa runzelte die Stirn. »Die Motions? Wer zum Teufel sind – ach, meinst du etwa diese verrückten alten Käuze von dem Bestattungsunternehmen in Hazy Hassocks? Was in aller Welt wollen die denn?«
»Sie wollen, dass wir eine Feuerwerksbestattung ausrichten.«
Eine halbe Stunde später, nach Rufumleitung der Büroanschlüsse auf YaYas Handy, kletterten Clemmie und YaYa samt Suggs in Geschirr mit Leine in den Geländewagen. Clemmie hatte erwartet, YaYa würde diesen Termin allein wahrnehmen, und freute sich dabei zu sein. Solange Guy in Kenilworth war, wollte sie wirklich keine Minute länger als nötig mit Helen allein im Bootshaus bleiben.
Als sie sich gerade anschnallten, glitt Helen, die eben von der langwierigen Schulwegsfahrt zurückkam, aus ihrem Jaguar, zog den Kamelhaarmantel enger um sich und fragte: »Ihr beide lasst doch wohl nicht etwa das Büro unbeaufsichtigt?«
»Das geht dich gar nichts an, Holde«, trällerte YaYa durchs Fenster des Geländewagens. »Ebenso wenig wie The Gunpowder Plot und wir und Guy und dieses Haus. Nimm doch deine quengelnden Gören und verpiss dich! Bye-bye!«
Und mit unter den Reifen hervorspritzendem Kies jaulte der Geländewagen auf und ließ das Bootshaus hinter sich.
»Herrgott noch mal!«, platzte YaYa mit einer ihrer langen Zigaretten im Mund heraus. »Ich hasse diese Kuh. Warum zum Teufel hat Guy sie aufgenommen? Wenn ich da gewesen wäre, wäre es dazu nicht gekommen. Ich weiß ja, dass er ein feiner Kerl ist, der keinen im Regen stehen lässt – aber in dem Fall war er entschieden zu gutmütig.«
»Ehrlich gesagt, glaube ich, sie hat ihm gar keine andere Wahl gelassen.« Clemmie setzte Suggs auf ihrem Schoß zurecht, sodass er die Vorderpfoten aufs Armaturenbrett stützen und sich die Winterlandschaft besehen konnte.
YaYa hatte vor Wut gekocht, als sie am Tag zuvor von den Dancing Queens nach Hause gekommen war und Helen dort vorgefunden hatte. Clemmie war ausnahmsweise richtig froh gewesen, als sie heim nach Bagley-cum-Russett fahren konnte.
»Ehrlich, sie hat ihn wie eine Dampfwalze überrollt, ich war ja dabei. An dem Abend ging es zu wie im Irrenhaus.« Sie sah zu YaYa hinüber. »Aber die Situation muss ganz schön heikel für dich sein.«
Clemmie hatte eigentlich noch nicht darüber nachzudenken gewagt, was die Anwesenheit von Helen und den Kindern im Bootshaus an intimeren Problemen so mit sich bringen könnte, nachdem YaYa nun im Hause war.
»Heikel ist noch weit untertrieben.« Mit quietschenden Bremsen brachte YaYa den Wagen bei der Straßenbaustelle vor Winterbrook zum Stehen.
»Wenn sie bis zum Wochenende nicht weg ist, muss ich sie
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