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Sternenzauber

Sternenzauber

Titel: Sternenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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machen. Verstanden?«
    Clemmie lächelte nur. Das Nicken ließ sie wohl lieber bleiben. »Ja. So weit alles klar. Und du bist schwul und mit Guy zusammen – wobei du als Transvestit und Dragqueen die weibliche Rolle hast und er den männlichen Part. Bist du auch transsexuell?«
    »Ja.« YaYa nickte, hielt dann aber inne. »Was? Nein – falsch. Ganz falsch. Total falsch. Ja, ich hatte ein paar Schönheitsoperationen, ein Facelifting und hier und da ein paar kleine Nähte, aber bei Weitem nicht so viele wie die höllische Helen, und natürlich Hormonbehandlungen und Elektrolyse. Ich habe mir sogar Brustimplantate machen lassen, aber nicht das ganze Drum und Dran. Nein, ich habe mich mit meiner weiblichen Seite nur früher als die meisten anderen ins Einvernehmen gesetzt und bin mehr als zufrieden mit dem, was ich bin.«
    Clemmie starrte sie an. »Aber du und Guy? Ihr seid doch ein Paar, und Guy ist schwul.«
    »Guy? Schwul? Lieber Himmel! Weiter daneben könntest du
gar nicht liegen! Guy ist so heißblütig hetero, so ein Alphamann – wie auch immer du es nennen willst, wie es nur geht. Er hatte mehr Frauen als Cliff Richards Weihnachtshits, und das sind sicher bald an die zweihundert.«
    Clemmie versuchte im Champagnerdunst einen klaren Gedanken zu fassen. »Aber du und Guy, ihr lebt doch zusammen.«
    »Als Freunde, Herzchen. Weil wir seit der Schulzeit immer die besten Kumpel waren. Wir verstehen uns gut, arbeiten hervorragend zusammen, kümmern uns umeinander, lieben uns, wie beste Freunde es tun – aber wir sind kein Liebespaar. Ganz und gar nicht! Ich hab’s nicht so mit dem Austausch von Körpersäften. Aber selbst wenn, könnte ich ebenso gut mit dir ins Bett wollen wie mit Guy. Und das wird in diesem Leben wohl beides kaum je der Fall sein. Ehrlich gesagt hab ich mehr Freude an einem Schwätzchen bei Schampus als an Schwitzen bei Schmuddelkram. He – was machst du da mit meiner Handtasche, und wo willst du hin?«
    »Raus.« Clemmie lächelte verzückt und fragte sich benebelt, ob ein betrunkener Handstand als Ausdruck des Jubels wohl zu übermütig wäre. »Ich brauch eine Zigarette.«

18. Kapitel
    A n den folgenden Tagen, während der November sich rasch einem frostigen Ende zuneigte, sang Clemmie in einem fort »I Should Be So Lucky« und hüpfte übers ganze Gesicht strahlend fröhlich umher.
    Guy war auch bester Stimmung, wenngleich aus völlig anderen Gründen.
    Kenilworth, so hatte er erzählt, war ein umwerfender Erfolg gewesen, und da die veranstaltende Firma von ihren früheren Pyrotechnikern so übel im Stich gelassen worden war, hatte man The Gunpowder Plot für regelmäßige künftige Aufträge unter Vertrag genommen.
    Clemmie, die in Gedanken immer wieder durchging, was YaYa ihr alles erzählt hatte, hatte ihm von einem Ohr bis zum anderen lächelnd gesagt, wie sehr sie das freue.
    Noch viel mehr freute sie sich aber natürlich darüber, dass er nicht schwul war.
    »Kaum zu glauben, dass du gedacht hast, YaYa und ich wären ein Paar«, hatte Guy am Tag seiner Rückkehr von der dreitägigen Betriebsfeier lachend gesagt. »Lieber Himmel!«
    »Das hätte sie dir nicht erzählen sollen!« Clemmie war aus Verlegenheit knallrot geworden. »Ich hatte viel zu viel getrunken und …«
    »Wie ich schon sagte, ist YaYa schrecklich indiskret. Sie erzählt mir alles. Sie fand es sehr lustig. Und ich auch. Ich dachte
immer, dir wäre klar, was für eine Art von Beziehung wir haben. Und da du ja wusstest, dass ich verheiratet war, wäre ich nie auf die Idee gekommen, du könntest annehmen … vielleicht hätte ich es erklären sollen.«
    »Aber nein.« Clemmie errötete noch mehr. »Es ging mich ja auch gar nichts an.«
    »Also, wenn ich schwul wäre, würde ich mir sicher nicht YaYa als Lebensgefährten aussuchen«, hatte Guy gesagt und sich aufreizend gegen die Werkbank gelehnt. »Da würde ich eher mit einem Grufti wie Graf Dracula zusammenziehen. Nein«, er unterbrach sich und grinste, »wenn ich es mir recht überlege, habe ich das ja schon hinter mir. Helen könnte sogar dem König der Blutsauger noch ein paar Tricks beibringen.«
    Dann hatten sie das Thema gewechselt und stattdessen über die Arbeit gesprochen, und Clemmie hatte gehofft, damit sei der Fall erledigt.
    Allerdings war ihr die Erinnerung immer noch todpeinlich, wie sie in den frühen Morgenstunden nach der Rückkehr aus dem Rinky-Dink sich aus ihrem nostalgischen Kleid pellend in ihrem Zimmer herumgetanzt war und geträllert hatte »Guy

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