Sternschnupperkurs
begannen zu zucken. »O herrje, du bist echt hinüber, nicht? Bist du sicher, dass du mir das erzählen willst? Ich warne dich, ich werde dich den Rest deines Lebens damit aufziehen.«
Suzy schüttelte heftig den Kopf. »Doch nur, um Celeste zu ärgern, du Dummkopf. Ich habe darüber phantasiert, mit dir zu schlafen, um sie zu
ärgern
.«
»Und in der ganzen Zeit, in der du phantasiert hast, hat sie mit deinem Verlobten geschlafen.« Jaz grinste. »Welch eine Ironie.«
Suzy starrte ihn an. Sie war sehr versucht, ihm alles zu sagen. Sie sehnte sich danach, jemand von ihren Gefühlen für Leo zu erzählen.
Jaz war da und er hörte ihr zu, aber sie wusste, dass sie das nicht tun durfte.
Zum ersten Mal in meinem Leben, dachte Suzy, habe ich jemand getroffen, der außerhalb meiner Liga spielt. Leo Fitzallan kann jemand Besseres finden als mich. Er kann jede kriegen, die er haben will. Genauer gesagt, hat er sie schon.
Die perfekte, hübsche, puppengleiche, superintelligente, supernette Gabriella.
Wie könnte ich mit ihr konkurrieren?
»Du bist meilenweit weg.« Jaz kniff sie voller Zuneigung in die Knöchel. »Was denkst du gerade?«
Sie konnte es ihm nicht sagen. Es war einfach zu demütigend. Und es würde ihm noch mehr Stoff geben, mit dem er sie in den nächsten fünfzig Jahren aufziehen konnte.
Fünfzig Jahre, dachte Suzy. Grundgütiger – und vielleicht muss ich die ganze Zeit über zölibatär leben.
»Du solltest jetzt etwas sagen. Wenn ich dir eine Frage stelle, ist es deine Pflicht, mir zu antworten«, erklärte Jaz. »Das gebietet die Höflichkeit.«
Er nahm sie auf den Arm. Wobei er müßig ihre Knie streichelte. Oh, wie lange war es her, seit ihr das letzte Mal jemand so die Knie gestreichelt hatte?
»Wir waren gut darin, nicht wahr?« Suzy stieß ihn spielerisch mit dem Ellbogen an, fest entschlossen, nicht länger an Leo zu denken. »Beim Sex, meine ich. Wir hatten immer tollen Sex.« Sie hielt kurz inne. »Wie wäre es? Was denkst du? Lust auf einen Quickie?«
Die Hand von Jaz hielt abrupt inne.
»Und?« Suzy war tollkühn zumute. Sie lächelte und warf ihm einen komplizenhaften Was-soll’s-Blick zu. »Nur dieses eine Mal. Natürlich völlig ohne Verpflichtungen. Lustvoll vögeln, mehr will ich nicht.«
»Damit du deine eklatante Trockenphase beenden kannst?«, entgegnete Jaz.
»Na ja, ich würde es vielleicht anders formulieren. Aber ja. Und«, fügte sie verlockend hinzu, »es wäre so eine herrliche Möglichkeit für dich, es Celeste heimzuzahlen.«
Ganz zu schweigen von Harry.
»Eine Rachenummer schieben.« Jaz nickte. »Aber ich will mich an Celeste gar nicht rächen. Es ist vorbei. Sie ist weg. Ende der Geschichte.«
Suzy fiel seine mangelnde Begeisterung für ihre Idee auf. Um ehrlich zu sein, kam das einer Beleidigung gleich.
»Bin ich zu hässlich?«, verlangte sie zu wissen. »Ist es das? Widere ich dich körperlich an?«
»Sei doch nicht albern. Wenn es dir wichtig ist, dann gut, lass uns Sex haben«, sagte Jaz. Er zuckte mit den Schultern und richtete seine dunklen Augen auf sie. »Aber ich sage dir was: Du solltest noch einmal ernsthaft darüber nachdenken. Du musst es nämlich wirklich,
wirklich
wollen.«
Was ich wirklich will, ist Sex mit Leo, dachte Suzy und fühlte sich elend. Aber das geht nicht, darum begnüge ich mich mit Jaz, weil er ein alter Freund und ein guter Kumpel ist, und er ist hier und wir verstehen uns prächtig und wir wissen beide, dass es uns gefallen würde.
Und ich würde mich hinterher besser fühlen.
Wenn ich doch nur noch in ihn verliebt wäre. Aber das bin ich nicht mehr. Der Himmel allein weiß, warum nicht. Ich bringe es einfach nicht über mich …
»Alles wieder gut?« Jaz lächelte. Er war schon immer in der Lage gewesen, ihre Gedanken mit erstaunlicher Genauigkeit zu lesen. »Einverstanden? Besser, wenn nichts passiert?«
»Mein Gott«, grummelte Suzy, »ich hasse es, wenn du recht hast und ich unrecht.«
Er grinste breit und zerzauste ihr die Haare.
»Und ich liebe es, dass du es hasst. Wo bliebe denn sonst der Spaß?«
»Eines verstehe ich immer noch nicht.« Suzy runzelte die Stirn. »Warum bin ich nicht mehr in dich verliebt? Ich meine, der Grund, warum wir uns getrennt haben, war doch deine Alkoholsucht. Jetzt, wo du nicht mehr trinkst, sollte doch alles perfekt sein? Aber die Gefühle sind einfach nicht mehr da. Es ist doch verrückt.« Sie zuckte die Schultern und schüttelte hilflos den Kopf. »Das ergibt gar keinen
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