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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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das Telefonat jetzt zu führen. Meine Güte, das war doch wohl wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Einfach nur im selben Raum zu sein, während Suzy mit Fee telefonierte?
    »Aus irgendeinem Grund hat er eine ganz merkwürdige Laune.« Suzy sah Rory nachdenklich hinterher, während er aus dem Büro stampfte.
    »Suzy, diese Dame hier möchte mit dir reden.«
    »Unter vier Augen, wenn es geht.« Merle lächelte entschuldigend.
    Noch mehr Rätselhaftigkeiten. Außer … Suzy hielt die Luft an. »Hat es mit Lucille zu tun?«
    Merle erwiderte völlig ruhig: »Ja, es betrifft Lucille.«
    Das winzige Hinterzimmer, in dem Tee und Kaffee zubereitet werden konnten, war vollgestellt und stuhllos. In diesem Augenblick wurde die Tür zum Büro erneut aufgerissen, und eine vierköpfige Familie stürmte herein. Jede Form von Vier-Augen-Gespräch war nunmehr unmöglich.
    »Hören Sie, draußen ist es erbärmlich kalt, aber wir sollten das Büro verlassen«, schlug Suzy vor. »Wir könnten einen Spaziergang machen oder …« Viel bessere Idee. »… gleich um die Ecke ist ein Café.«
    »Lassen Sie uns einen Spaziergang machen«, meinte Merle. »Es ist so schön in Clifton. Ich habe die Brücke seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    Gemeinsam gingen sie die Princess Victoria Street hinunter, in Richtung des Avon Gorge Hotels. Suzy spielte mit den Fransen ihres silbernen Kaschmirschals und warf verstohlene Blicke auf die eleganten Beine von Merle, um zu sehen, ob sie den Beinen von Lucille ähnelten.
    Schließlich hielt sie die Spannung keine Sekunde länger aus. »Sind Sie Ihre Tante?«
    Merle hob eine gezupfte Augenbraue. »Wessen Tante? Die von Lucille?«
    »Sie hat nie eine Tante erwähnt, aber ich kann mir nicht vorstellen, wer Sie sonst sein könnten. War William Amory Ihr Bruder?«
    Noch während sie das sagte, wurde Suzy klar, dass es endlos viele Möglichkeiten gab. Die Frau konnte die Schwester von William Amory sein oder seine Cousine. Oder sogar – herrje – seine
Ehefrau
.
    »Ich bin nicht mit Lucille verwandt«, erwiderte Merle lächelnd. »Ich war eine gute Freundin Ihrer Mutter.«
    Suzy blinzelte. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. »
Meiner
Mutter?«
    »Genau. Blanche.«

50. Kapitel
    Merle nickte Suzy bedächtig zu. »Das war natürlich vor vielen Jahren. Wir waren Nachbarn. Na ja, vermutlich sollte ich sagen, ich war eine Nachbarin von William und Lucille, aber Blanche und ich kamen uns trotzdem näher.«
    Ach herrje, dachte Suzy beunruhigt. Was kommt jetzt?
    »Wir hatten keinerlei Geheimnisse voreinander«, fuhr Merle fort. »Sie vertraute sich mir an und ich vertraute mich ihr an. Ich hatte damals eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Das und Blanches Doppelleben – da gab es einiges, was wir uns anvertrauen konnten. Und wir verurteilten uns gegenseitig nicht, was zur Abwechslung einmal ganz nett war.«
    Suzy blinzelte. Sie fürchtete sich, danach zu fragen. »Und? Mit wem hatten Sie eine Affäre?«
    Bitte, nicht mit meinem Vater.
    »Ach, Sie kennen ihn nicht. Nur einer der Professoren an der Universität.« Merle lächelte nachdenklich. »Ich fürchte, zu meiner Zeit war ich ziemlich locker drauf. Aber um auf den Punkt zu kommen: In den letzten fünf Jahren lebte ich in der Schweiz. Ich bin erst vor zwei Wochen zurückgekommen. Als ich letzte Woche den Artikel über Harry Fitzallan in der Zeitung entdeckte, las ich ihn voller Interesse, denn natürlich kannte ich seine Familie. Sie waren ja ebenfalls Nachbarn von William und Lucille.« Merle schwieg kurz. »Sie können sich vorstellen, wie erstaunt ich war, als mir klar wurde, dass es in diesem Artikel darum ging, dass Harry seine Verlobung mit
Ihnen
gelöst hat.«
    Suzys Nase war vor Kälte schon ganz rot. Sie wusste, dass es lächerlich war, aber sie war einfach zu stolz, um es durchgehen zu lassen. »In Wirklichkeit habe
ich
die Verlobung gelöst.«
    Merle sah aus, als bemühe sie sich sehr, nicht zu lächeln.
    Empört beharrte Suzy: »Das stimmt wirklich.«
    »Keine Sorge, ich glaube Ihnen. Harry hatte schon immer eine Schwäche für öffentlichen Ruhm.« Sie bogen nach rechts und gingen den Hügel hinauf, der zur Brücke führte. »Als er acht war, fand er meine Katze. Sie war verschwunden gewesen, und ich hatte große Angst, sie könnte überfahren worden sein. Ich gab Harry fünf Pfund als Belohnung und er überredete irgendjemand vom
Bristol Journal
, vorbeizukommen und ein Foto von ihm zu schießen. Eine Woche später tauchte sein

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