Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
überzeugen, dass ich es für dich suchen darf.«
    Besonders wenn wir von Summen in der Größenordnung von einer halben Million Pfund sprechen …
    »Und das kannst du gut?«, fragte Leo.
    »Das kann ich sehr gut.«
    Sie beobachtete, wie er in sich hineinlächelte, während er die Speisekarte studierte.
    »Du bist auch gut darin, große Autos in kleine Parklücken zu quetschen«, kommentierte Leo. »Und du bist gut im Umgang mit Riesenspinnen. Ganz zu schweigen davon, wie du Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit abwenden kannst.«
    Suzy staunte selbst, dass sie rot wurde. »Ach, Harry hat dir davon erzählt.«
    Leo erwiderte mit ernster Stimme: »Wie ich schon sagte, wir sprechen hier von hin und weg. Harry hat mir alles über dich erzählt. Und ich meine wirklich alles.« Er schwieg kurz. »Ich weiß sogar von …« Lange Pause. »… der Musik.«
    Suzy schnaubte, war sofort im Verteidigungsmodus. Also ehrlich, wieso liebten die Menschen es nur so sehr, Hohn und Spott auszustreuen?
    Wenn man einen Sprachfehler hatte, dachte Suzy trotzig, kam kein anständiger Mensch je auf den Gedanken, sich über einen lustig zu machen. Aber sobald man es wagte, in seinem Musikgeschmack auch nur die winzigste Abweichung aufzuweisen, fühlte sich die ganze Welt dazu berufen, lautstark deinen Musikgeschmack zu kritisieren und sich auf deine Kosten scheckig zu lachen.
    Offenbar bildete Leo da keine Ausnahme.
    Sehr charmant.
    Nur weil ihr Lieder mit einer fröhlichen Melodie gefielen. Und einem netten, schwungvollen Rhythmus.
    »Zufälligerweise mag ich Abba«, erklärte Suzy.
    »Und ›Macarena‹.«
    »Ein Klassiker.«
    »Und › YMCA ‹.«
    »Na und?«
    »Und ›Agadoo‹.«
    »Doo, doo, push pineapple shake the tree«, sagte Suzy automatisch.
    Eigentlich sang sie es halb. Sie konnte nicht anders: es war ein Reflex, wie das Atmen.
    Jaz hatte immer gescherzt, dass sie einen der Sänger von Take That hätte heiraten sollen.
    »Und den Soundtrack von
Saturday Night Fever
.« Leo machte hartnäckig weiter.
    Allmählich ging er ihr damit auf die Nerven.
    »Hör zu, ich könnte so tun, als ob mir kd lang und Schubert und Coldplay gefallen«, protestierte Suzy, »aber das tue ich nicht. Mir gefällt, was ich mag, und ich mag Sachen, die mich glücklich machen. Jeder nach seiner Fasson, okay? Du machst dich nicht über meine Plattensammlung lustig und ich mache mich nicht über die Etiketten in deinen Anzügen lustig oder über die Tatsache, dass du einen Volvo fährst.«
    Mit seinen Etiketten war alles in Ordnung, aber da er nur ein Mann war, war Suzy ziemlich sicher, dass er das nicht wusste.
    Und er fuhr definitiv einen Volvo.
    »Touché«, sagte Leo Fitzallan und hob sein Weinglas.
    »Vielleicht hast du ja auch einen entsetzlichen Geschmack, was Häuser betrifft.« Suzy stützte sich auf ihren Ellbogen ab, erwärmte sich zusehends für ihr Thema. »Möglicherweise stehst du auf schreckliche Anwesen im Stil russischer Milliardäre, mit echt kitschigem Dekor.«
    Der Kellner näherte sich diskret und murmelte Leo ins Ohr: »Darf ich Ihre Bestellung entgegennehmen, Sir?«
    »Tut mir leid, wir haben zu viel geredet.« Suzy lächelte ihn entschuldigend an. »Ich habe mir die Speisekarte noch gar nicht angesehen. Geben Sie uns noch ein paar Minuten?«
    Der Kellner nickte und zog sich zurück.
    Leo, der die Speisekarte durchlas, sagte: »Die geräucherte Gans klingt gut.« Er sah auf und fügte nachsichtig hinzu: »Nein, ich stehe nicht auf Kitschdekor. Und mir gefallen viktorianische Häuser.«
    »Zu maximal 450 ?«
    »Oder auch 500 .«
    500 000  Pfund, dachte Suzy. Die Geschäfte liefen offenbar gut. Was hatte Harry doch gleich gesagt, was sein Bruder trieb? Ach ja, eine Kette von Fastfood-Imbissbuden, das war es. Laut Harry war Leo Großbritanniens Antwort auf Burger King.
    »Und wo möchtest du wohnen? Clifton? Sneyd Park? Stoke Bishop?«
    Leo zuckte mit den Schultern. »Ist mir egal. Ich will das Haus sehen und mich sofort verlieben.«
    Suzy lächelte. Sie wusste genau, was er meinte. Und es fand ihre Zustimmung. Einige Kunden waren nur an Häusern interessiert, die ›das Richtige waren‹. Andere wollten ein Haus, in das sie sich verlieben konnten. Das musste dann nicht unbedingt eine Vernunftentscheidung sein, aber in dem Moment, in dem man das Haus sah, machte das Herz einen Sprung und man wusste, das war das Haus, das man einfach haben musste.
    Die erste Kategorie an Kunden war natürlich die einfachere, aber die zweite

Weitere Kostenlose Bücher