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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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nur …«
    »O bitte, mach dir keine Gedanken um das Geld. Ich will keine Miete!«
    »Das Problem ist nur, dass es nicht nur um mich geht.«
    »Um wen denn noch?«, fragte Suzy verwirrt. »O mein Gott, sag nicht, dass du ein Kind hast!«
    Lucille lächelte schief. »Schlimmer als das.«
    »Allmächtiger.« Celeste klang erstaunt. »Was könnte denn schlimmer sein als ein Kind?«
    »Kommt und seht«, sagte Lucille.
    Sie führte sie aus dem Wohnzimmer über einen schmalen Flur in die winzige Küche. »Schaut aus dem Fenster.«
    Gemeinsam lugten Suzy und Celeste in den winzigen, ungepflegten Garten hinter dem Haus. In der Mitte des ungemähten Rasens stand eine billige, gelbe Plastiksonnenliege. Und quer über der Sonnenliege lag ein großer – ein
sehr
großer – Hund. Als er eine Bewegung wahrnahm, hob er den Kopf, der zwischen seinen Pfoten geruht hatte, sah zu ihnen auf und wedelte gemächlich mit dem Schwanz.
    »Er heißt Baxter«, sagte Lucille.
    »Der ist ja riesig«, staunte Celeste.
    Leos Hund, wurde Suzy klar.
    Moment mal …
    »Und was hat Baxter getan, als dein Vermieter dich angriff?«, fragte sie Lucille.
    »Er hat ein Sonnenbad genommen. Er ist der nutzloseste Wachhund der Welt«, gab Lucille zu. »Mit Gewalt hat Baxter absolut nichts am Hut. Ehrlich gesagt ist er ein Feigling. Ich passe auf ihn auf, bis Leo aus den Staaten zurückkommt.«
    »Auch egal«, meinte Suzy, »du hast mich weichgekocht.«
    Erleichtert fragte Lucille: »Bist du dir ganz sicher?«
    »Komm schon.« Suzy drehte sich vom Fenster weg. »Je eher wir mit Packen fertig sind, desto schneller sind wir hier weg.« Sie grinste breit. »Gut, dass wir so ein großes Auto haben.«
     
    Sie brauchten weniger als eine Stunde, um Lucilles Habseligkeiten aus der Wohnung zu tragen. Schließlich befand sich alles im Rolls.
    Baxter wedelte gutmütig mit dem Schwanz, als Lucille die Hintertür, die in den Garten führte, öffnete und seinen Namen rief. Er kletterte von der Sonnenliege, lief beschwingt zu ihnen herüber und steckte – seine Form der Begrüßung – seinen Kopf unter Celestes Rock.
    »Er ist entzückend«, versicherte Lucille. Sie schloss die Hintertür und blieb zögernd stehen. »Ich sehe besser nach Les, bevor wir losfahren. Ich will sicher sein, dass er noch lebt.«
    In dem vorderen Zimmer, in dem es nach Alkohol und Körpergeruch stank, lag Les immer noch völlig reglos. Er schnarchte laut. Sein schmutziges, grünes Hemd stand bis zur Taille offen und zeigte einen gewaltigen Bauch, der bei jedem Atemzug von Les wie Wackelpudding erzitterte.
    »Er hat dich belästigt«, sagte Suzy. »Das solltest du der Polizei melden.«
    Lucille schüttelte den Kopf. »Das macht mehr Mühe, als es wert ist. Ich bin jetzt ohnehin hier weg. Mir reicht das.«
    »Es ist dennoch eine Schande«, fand Celeste, »dass er ungeschoren davonkommen soll.« Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck sah sie durch das schmierige Hinterfenster.
    »Wir könnten seine Wohnung verwüsten.« Suzy streichelte Baxters Kopf, sah sich ohne große Lust in dem Zimmer um, das offen gesagt ekelerregend war. »Andererseits würde das hier gar nicht weiter auffallen.«
    »Ist er wirklich bewusstlos?« Celeste beugte sich über das Sofa und kniff Les fest in den dicklichen Handrücken. Keine Reaktion.
    »Woran denkst du?«, fragte Suzy.
    »Wartet.« Celeste schoss aus dem Zimmer. Sie hörten, wie die Hintertür geöffnet wurde. Wenige Augenblicke später war Celeste wieder zurück, zog die schmutzige Sonnenliege auf ihren Rädern ins Wohnzimmer.
    »Celeste, hast du den Verstand verloren? Wir wollen seine Sonnenliege nicht!« Suzy schauderte.
    »Kommt, wir sind zu dritt, wir schaffen das.« Celeste stellte die Sonnenliege vor dem Sofa ab, wappnete sich und schob ihre Arme unter die fetten Schultern von Les. »Ihr nehmt jede ein Bein. Also gut, ein, zwei, drei und
hoch
…«
    Les schnarchte wie ein Rhinozeros, als sie ihn auf die schmutzige Plastikliege hievten, die unter seinem Gewicht stöhnte. Er hob einen Arm und murmelte: »Ssschon die letzte Runde? Gib mir noch’n Bier, Kumpel.«
    Dann glitt er wieder in die Bewusstlosigkeit.
    »Und jetzt?«, flüsterte Suzy.
    »Ich dachte an den Vorgarten.« Celeste grinste, griff nach ihrer Handtasche und nahm die Flasche mit dem leuchtenden rosa Nagellack heraus. Sie beugte sich nach vorn, öffnete die untersten Knöpfe seines Hemdes und schrieb akribisch FETTTER HÄSSLICHER SCHEISSKERL in leuchtenden Großbuchstaben auf seine weiße,

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