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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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war etwas erstaunt über diese Bitte, tat aber trotzdem wie geheißen. Vielleicht hatte die junge Frau mit einem Zwillingskinderwagen oder einem Rollstuhl zu kämpfen.
    Aber als Fee an die Tür kam, sah sie draußen ein Taxi mit laufendem Zähler. Die junge Frau warf energisch eine Abfolge schwarzer Müllsäcke aus dem Taxi auf den Gehweg.
    Was ging hier vor sich?
    »Äh … ist das eine Art Anlieferung?«
    Das war das Problem bei einem neuen Job, merkte Fee. Möglicherweise passierte das hier jeden Mittwochnachmittag.
    »Eine Anlieferung? O ja, allerdings!«, sagte die Frau, die die Tüten jetzt durch die geöffnete Tür ins Büro schleuderte. »Eine Sonderzustellung für Martin Lord.«
    »Äh … darf ich fragen, worum es sich handelt?«
    »Im Grunde ist das all seine weltliche Habe. Sie sind neu hier, oder?«, fragte die Frau. »Ich bin Nancy, Martins Frau. Demnächst seine Exfrau.«
    »Ach du Scheiße.« Fee starrte den kleinen Berg an Mülltüten an. Eine von ihnen war aufgeplatzt, und ein Gewirr aus Hosen und Hemden quoll eingeweidegleich heraus.
    »Schauen Sie nicht so besorgt, er hat es verdient.« Nancy zuckte mit den Schultern und zog einen verknitterten Umschlag aus einer der Gesäßtaschen ihrer Jeans. »Wahrscheinlich ist er sogar begeistert. Könnten Sie bitte dafür sorgen, dass er das hier bekommt?«
    Fees Augen wurden groß. »Sollten Sie ihm das nicht selbst geben?«
    »Hören Sie«, meinte Nancy freundlich, »Martin liegt nichts daran, verheiratet zu sein. Ich bin ihm gleichgültig und unsere Kinder sieht er kaum. Wahrscheinlich hat er eine Geliebte, aber um die Wahrheit zu sagen, das ist mir mittlerweile auch egal. Würden Sie also bitte dafür sorgen, dass mein Mann diesen Brief erhält, ja? Ich habe die Schlösser bereits austauschen lassen.« Als sie wieder ins Taxi sprang, fügte sie noch hinzu: »Ach, und ich hoffe, er hat Spaß heute Abend, wenn er
länger arbeitet

     
    »Was zum …? Soll das ein Witz sein?«, verlangte Martin zu wissen, als er zwei Stunden später den Brief las.
    »Ich glaube nicht. Sie klang nicht so, als würde sie scherzen.« Fee öffnete die Tür zum Hinterzimmer und zeigte auf den Berg an glänzenden, schwarzen Mülltüten, der an der hinteren Wandseite lehnte. »Ich habe deine Sachen hier hereingebracht.«
    »Das glaube ich einfach nicht! Was will sie hier abziehen?« Martin starrte die Tüten an, dann den Brief, dann schaute er wütend zu Fee. »Und was zum Teufel hast du hier abgezogen, als du ihr das erlaubt hast?«
    Fee, die sehr viel tapferer war, als sie aussah, hielt Martins wütendem Starren stand. Schon im nächsten Augenblick flog die Glastür auf, und Suzy und Rory kamen herein.
    »Ich habe gar nichts abgezogen.« Fee sah ihn unerschüttert an, die Stimme eiskalt. »Laut deiner Frau bist du ein mieser Ehemann und Vater und du hast eine Affäre mit einer anderen Frau und sie will nicht länger mit dir verheiratet sein. Das ist dein Problem und nicht meines, darum wäre es mir sehr recht, wenn du mich nicht anbrüllen würdest.«
    Martins Mund klappte erstaunt auf. Angesichts ihrer dunkelroten Haare, ihrer unschuldig grünen Augen und der flauschigen Angorastrickjacke hatte er das Gefühl, soeben völlig unerwartet von einem Baby-Eichhörnchen angegriffen worden zu sein.
    »Was ist hier los?« Suzy war sofort fasziniert. »Hat Nancy dich rausgeworfen?«
    »Natürlich hat sie mich nicht rausgeworfen.«
    »Hat sie doch«, sagte Fee. »Und sie hat die Schlösser austauschen lassen.«
    »Hat sie
nicht
!« Martin schüttelte den Kopf. »Sie will mir nur eine Lektion erteilen, weil ich sie angerufen und ihr gesagt habe, ich müsste heute länger arbeiten.«
    »Wie kannst du nur eine Affäre haben?« Suzy war angewidert. »Nancy ist entzückend. Du hast eine wunderschöne Frau, sagenhafte Kinder …«
    »Ich habe keine Affäre!«, brüllte Martin.
    »Weißt du, was du jetzt brauchst?«, fragte Suzy im Konversationston.
    »Was?«
    »Ein neues Bügeleisen. Deine Kleider werden in diesen Müllsäcken unglaublich knittern.«
     
    »Ich weiß, er sollte mir leidtun«, sagte Suzy, nachdem Martin die Tüten in den Kofferraum seines metallic-grünen Mégane geladen hatte und losgefahren war, um Nancy vernünftig zuzureden. »Aber es gelingt mir nicht. Er hat das wirklich verdient.«
    Rory, der sich den ganzen Nachmittag darauf gefreut hatte, ins Büro zurückzukommen, ging zur Tür und drehte das Geschlossen-Schild um.
    »Tja, ich hätte jetzt nichts gegen einen

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