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Sternschnupperkurs

Sternschnupperkurs

Titel: Sternschnupperkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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nicht, aber Suzys unangekündigte Fehlzeiten vom Büro brachten ihn bis an seine Grenzen. Suzy wiederum war bis zum Anschlag gestresst von der Situation, in die Harry sie gebracht hatte, und von den endlosen Lügen, die sie erzählen musste.
    »Komm schon«, rief sie, »es ist ja nicht so, als ob ich schwänze, um mir ein Paar Schuhe zu kaufen! Harry liegt im Krankenhaus und er will, dass ich bei ihm bin, wenn die Fotografen aus London kommen, um ihn aufzunehmen.«
    »Wegen dir verlieren wir Abschlüsse«, fauchte Rory zurück. »Unsere Kunden beschweren sich, dass dein Handy immer, wenn sie dich anrufen wollen, abgeschaltet ist.«
    Suzy hätte vor Frust beinahe mit dem Fuß aufgestampft. Sie griff sich mit wehender Mähne ihre Handtasche, riss ihr Handy heraus und hielt es Rory unter die Nase.
    »Es ist keineswegs immer ausgeschaltet! Es ist eingeschaltet, siehst du? Eingeschaltet! Ich schalte es nur aus, wenn ich im Krankenhaus bin, weil man im Krankenhaus sein Handy ausschalten
muss

    »Exakt!«, zischelte Rory, nahm seinen Aktenkoffer und marschierte zur Tür.
    »Äh, tut mir jetzt ja leid, aber …«, murmelte Donna, zu niemand im Besonderen. Sie stieß ihren Stuhl zurück und versuchte aufzustehen, aber alles begann sich zu drehen und wurde immer schneller.
    »Was tut dir leid?«, verlangte Rory erschöpft zu wissen. Mit einer Hand am Türknauf drehte er sich um, schaute über seine Schulter und sah gerade noch, wie Donnas Stuhl umkippte, dicht gefolgt von Donna selbst, der Tastatur ihres Computers und den 200 DIN -A 4 -Blättern, die sie gerade in den Laserdrucker hatte einlegen wollen.
    »O mein Gott«, kreischte Suzy und trampelte über den Papierberg, um an Donnas Seite zu eilen.
    Um fair zu sein, war es nicht leicht zu erkennen, dass Donnas Haut sich hellgrün gefärbt hatte, angesichts der ganzen weißen Grundierung, die sie aufgelegt hatte. Ihre mit Kajal umrahmten Augen flatterten einige Sekunden, als Suzy Donnas Kopf in ihren Schoß legte.
    »Ruf den Notarzt«, bellte Suzy Rory zu. »Sag, sie ist bewusstlos und glühend heiß. Könnte Malaria sein.«
    Letzte Nacht hatte sie gerade noch das Ende eines Films gesehen, der in Afrika spielte und in dem die Heldin an Malaria gestorben war.
    »Wie bitte?«, rief Rory ungläubig.
    »Ich habe keine Malaria.« Donnas Augen flackerten auf. »Ich bin nur ohnmächtig geworden.«
    Gott sei Dank war sie wieder bei Bewusstsein. Suzy starrte auf sie herab. »Himmel, bist du etwa schwanger?«
    »Nein, aber mir tut alles weh. Ich glaube, ich habe die Grippe.«
    Grippe, bäh. Suzy hielt den Atem an, um keine Keime einzuatmen, und schob Donnas Kopf vorsichtig von ihrem Schoß. »Du Arme. Warum hast du uns nicht gesagt, wie schlecht es dir geht?«
    Donna war zwar immer noch sehr blass und schwindelig, aber trotzdem brachte sie ein leichtes Lächeln zustande. »Bin ja nicht zu Wort gekommen.«
    »Siehst du?« Suzy sah zu Rory auf. »Es ist alles deine Schuld.«
     
    »Tja, das ist ja jetzt ganz toll«, seufzte Rory, als Donna in einem Taxi nach Hause gefahren war. »Wie lange wird sie ausfallen? Zwei Wochen?«
    »Du hast so ein großes Herz«, höhnte Suzy. Sie kniete immer noch, war damit beschäftigt, das Papier einzusammeln. »Dann besorgen wir uns eben eine Aushilfe.« Sie musste an die letzte Zeitarbeitskraft denken, die sie beschäftigt hatten, darum fügte sie hinzu: »Dieses Mal vorzugsweise jemand, der des Lesens und Schreibens mächtig ist.«
    Rory schauderte angesichts der Erinnerung. Das würde er nicht noch einmal durchstehen.
    Beiläufig fragte er: »Was ist mit Fee?«
    Suzy warf ihr Haar in den Nacken und sah unter ihrem Pony zu ihm auf. »Was soll mit ihr sein?«
    »Sie hat uns schon einmal geholfen, oder etwa nicht?« Rory zwang seine Stimme, neutral zu klingen. »Hat meines Wissens ihre Sache sehr ordentlich gemacht.« O ja, wie gut ich mich erinnere! »Du könntest sie doch mal fragen.«
    »Ehrlich, du hast vielleicht Nerven«, protestierte Suzy. »Fee hat uns damals in einer verzweifelten Stunde nur angeboten, ein paar Stunden auszuhelfen.«
    »Wir sind jetzt noch viel verzweifelter«, erklärte Rory.
    »Das kannst du nicht tun. Man kann nicht jemand bitten, zwei ganze Wochen auszuhelfen. Das ist, als ob ein Nachbar dich bittet, die Leiter zu halten, und fünf Minuten später fragt er dich, ob es dir etwas ausmacht, das ganze Haus zu streichen. Nein«, erklärte Suzy abschließend, »nur weil Fee so gutmütig ist, nutzen die Leute sie immer aus. Aber

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