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Sternstunde der Liebe (German Edition)

Sternstunde der Liebe (German Edition)

Titel: Sternstunde der Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
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Würmer«, sagte er.
    »Ich hatte keine Ahnung, dass sie dir ausgegangen sind. Du weißt, ich hätte sie dir zur Farm rausgebracht.«
    »Woher sollte ich das wissen?«, entgegnete er steif. »Gestern Abend dachte ich auch, du würdest bleiben, um Hallo zu sagen. Aus der Reaktion des jungen Mannes konnte ich schließen, dass du mich verstanden hast, als ich sagte, ich sei in der Scheune.«
    »Mein Neffe Michael.« Ihr Mund war trocken.
    »Stimmt, wir haben uns bei der Hochzeit kennen gelernt.«
    »Du weißt doch, wie die jungen Leute sind, Edward.« Ihr war klar, dass sie sich etwas einfallen lassen musste, eine plausible Erklärung; trotzdem schämte sie sich, Michael als Vorwand zu benutzen. »Nach dem Reiten wollte er gleich nach Hause … zum Abendessen und um sich mit Quinn zu treffen.«
    »Für ein kurzes Hallo reichte die Zeit nicht?«
    »Nein.« Die Schuldgefühle wuchsen wie ein Schneeball, der ins Rollen kam. »Tut mir Leid.«
    »Ich habe dich in letzter Zeit kaum zu Gesicht bekommen«, sagte er leise. »Seit –«
    »Ich hatte viel zu tun«, unterbrach sie ihn hastig. »Seit an den Stränden Hochbetrieb herrscht, scheint es doppelt so viele Tiere zu geben, die ich verarzten muss. Und gestern hat mir mein Vater eröffnet, dass er eine lange Reise unternehmen will, mit seinem Segelboot – das hat mich ziemlich aufgewühlt.«
    »Was glaubst du, was für eine Art Freund ich bin?« Er trat näher, strich ihr mit einem Finger sanft über die Wange. »Einer, den man nicht anrufen kann, wenn es einem schlecht geht?«
    »Natürlich nicht. Du bist ein Freund, wie man sich keinen besseren wünschen kann, Edward.« Ihr Magen war in Aufruhr. Seine physische Nähe löste schreckliches Unbehagen in ihr aus, erinnerte sie daran, was um ein Haar zwischen ihnen geschehen wäre. Sie hatte noch nie einen anderen Menschen auf diese Weise benutzt, um ihre eigenen Bedürfnisse zu stillen, sich trösten zu lassen, ihr über schmerzliche Erfahrungen hinwegzuhelfen – aber dazu wäre es vor einer Woche beinahe gekommen.
    »Wie wäre es mit einem Abendessen?«
    »Essen.« Sie schluckte mühevoll.
    »Ja, heute Abend. Wir könnten in den Renwick Inn fahren und dem Regen lauschen, der auf die Weidenbäume unten am Fluss fällt.«
    »Klingt romantisch«, murmelte sie.
    »Dann sag Ja. Ich fahre nach Hause und ziehe mich um, und du kannst dich ebenfalls frisch machen; ich hole dich ab –«
    »Entschuldigung.« Mathildas klopfte an, dann steckte sie den Kopf zur Tür herein. Ihre Augen glänzten, sahen sie fragend an.
    »Oh, du willst sicher nach Hause«, sagte Rumer. »Kein Problem – ich sperre zu.«
    »Nein, ich muss noch den Zwinger aufwischen und ein wenig mit unseren Übernachtungsgästen spielen. Aber ich habe eine wichtige Nachricht für dich; ist gerade gekommen.«
    Mathilda drückte ihr ein gelbes Blatt Papier in die Hand: 5:30 im Foley’s, Zeb treffen, dringend. Rumers Mundwinkel zuckten. Sie starrte die Worte an, bemüht, den Anschein von Ruhe zu bewahren.
    »Wann kam der Anruf …?«
    »Vor fünf Minuten«, sagte Mathilda.
    »Probleme?«, fragte Edward.
    »Hmmm.« Rumers Handflächen waren schweißnass. Was hatte die Nachricht zu bedeuten? Sie hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass sie nicht beabsichtigte, schlafende Hunde zu wecken, sich Zebs Erklärungen hinsichtlich Ereignissen anzuhören, die der Vergangenheit angehörten, und sämtliche Familientragödien wieder aufzuwärmen. Ritt er immer noch darauf herum? Oder ging es um Michael – oder die Reise ihres Vaters?
    »Rumer?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Rumer spürte, wie die Röte ihren Hals hinaufkroch, sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. Edward musterte sie eindringlich. Sie fühlte sich hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihm die Wahrheit zu sagen, und dem Unwillen, sich anzuhören, was immer er zu ihrem Treffen mit Zeb sagen würde.
    »Der Doktor bittet umgehend um Rückruf«, ermahnte Mathilda sie streng.
    »Der … was?«
    »Aha, Fachsimpelei«, sagte Edward. »Nur zu. Lass deinen Kollegen nicht warten.«
    »Sag mal, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir das Essen auf einen anderen Abend verschieben? Heute war ein anstrengender Tag, es ging drunter und drüber, und ich möchte nach der Arbeit nur noch nach Hause, aufs Kap. Tut mir Leid …«
    »Kein Problem. Ich sehe, du hast noch einiges zu erledigen, aber gib auf dich Acht. Du siehst in letzter Zeit ziemlich gestresst und überarbeitet aus.« Er streckte die Hand nach der Tüte aus,

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