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Stets zu Diensten

Stets zu Diensten

Titel: Stets zu Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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sein, dies zu tun.«
    Lavender Briggs gab keinen Kommentar ab. Die Zukunftspläne ihres Gefährten interessierten sie nicht, obgleich sie grundsätzlich von der Idee begeistert war, daß Dukes von den Lampenpfosten herabbaumeln sollten. Im Augenblick dachte sie nur daran, daß sie ein äußerst zufriedenstellendes Geschäft abgeschlossen hatte und sie fühlte sich daher – wie eine erfolgreiche Geschäftsfrau – in Hochstimmung. Anstatt fünfhundert Pfund würde sie jetzt zwar nur vierhundertfünfzig für sich haben, aber mit unvorhergesehenen Unkosten hatte sie schließlich rechnen müssen.
    Nachdem die Konferenz beendet und die Bedingungen ausgehandelt waren, führte George Cyril Wellbeloved erleichtert seine Bierflasche an die Lippen. Dieses Schauspiel veranlaßte sie, zu ihrer Vereinbarung noch etwas hinzuzusetzen.
    »Noch etwas«, sagte sie. »Es gibt ab sofort für Sie keinen Alkohol mehr. Das ist ein sehr heikles Unternehmen, daß Sie auszuführen haben, und wir können uns einen Mißerfolg nicht leisten. Ihr Geist muß klar sein. Also, es wird nicht mehr getrunken.«
    »Außer Bier, natürlich.«
    »Auch kein Bier.«
    Wäre George Cyril nicht gerade auf einem umgekehrten Schubkarren gesessen, so wäre er bestimmt ins Schwanken gekommen.
    »Kein Bier?«
    »Kein Bier.«
    »Wenn Sie sagen, kein Bier, meinen Sie dann wirklich BIER?«
    »Jawohl. Ich werde Sie beobachten, und ich bringe alles in Erfahrung. Wenn ich entdecke, daß Sie getrunken haben, verlieren Sie Ihre fünfzig Pfund. Ist das klar?«
    »Jawohl«, sagte George Cyril düster.
    »Gut«, sagte Lavender Briggs. »Erinnern Sie sich daran.«
    Sie verließ den Schuppen und war froh, aus dieser stickigen Luft herauszukommen. Sie begab sich zum Haus, auf der Suche nach Lord Ickenhams Freund, Cuthbert Meriwether.
     
    Lord Ickenham lag mit einer Zigarette zwischen den Lippen in seinem Liegestuhl und dachte über wichtige Dinge nach, als er plötzlich hinter sich schwere Atemzüge vernahm und verärgert feststellen mußte, daß seine Ruhe wieder einmal gestört wurde. Als der Schnaufende in seine Sichtweite kam, entdeckte er, daß es sich nicht um den Duke of Dunstable handelte, wie er schon befürchtet hatte, sondern um seine junge Freundin, Myra Schoonmaker. Er hatte nichts dagegen, sein Nachdenken etwas aufzuschieben, um sich mit Myra zu unterhalten.
    Er erhob sich höflich, wobei es ihm erschien, als ob dieses Kind wütend sei. Ihre Augen funkelten wild, und sie benahm sich wie ein keuchendes Reh, das von einem Jäger verfolgt wird. Schon ihre ersten Worte bewiesen ihm, daß er mit seiner Diagnose Recht gehabt hatte.
    »Oh, Onkel Fred! Es ist etwas Schreckliches passiert!«
    Er strich ihr beruhigend über die Schultern. Er hatte stets Verständnis, wenn jemand mit seinem Kummer zu ihm kam. Es war ihm sogar gelungen, das Nervensystem seines Neffen Pongo zu besänftigen – allerdings nicht an jenem Tag, an dem sie das Hunderennen besucht hatten.
    »Nimm dir einen Liegestuhl, meine Liebe, und erzähle mir alles«, sagte er. »Du darfst dich nicht so aufregen. Ich bin überzeugt davon, daß, wenn wir erst einmal die ganze Angelegenheit überprüfen, diese für einen Aufenthalt in Blandings ganz normal ist. Du hast wahrscheinlich inzwischen selbst festgestellt, daß Blandings Castle kein Platz für Schwächlinge ist. Was hast du also für ein Problem?«
    »Es ist wegen Bill.«
    »Was hat Bill denn gemacht?«
    »Bill selbst hat gar nichts gemacht. Aber was man ihm antut. Du kennst doch diese Sekretärin?«
    »Lavender Briggs? Wir verstehen uns recht gut. Emsworth mag sie nicht, aber auf mich übt sie einen merkwürdigen, grausamen Reiz aus. Sie erinnert mich an eine Kindergartentante, in die ich in meinen ersten Entwicklungsjahren sehr verliebt war. Es war natürlich keine echte Verliebtheit, sondern eher eine Art von ängstlichem Respekt. Genauso geht es mir mit Lavender Briggs. Ich habe mich neulich mit ihr lange unterhalten. Sie erzählte mir, daß sie ein Schreibbüro eröffnen will, aber nicht genügend Anfangskapital besitzt. Warum sie ausgerechnet mir das erzählte, weiß ich nicht. Ich zähle anscheinend zu den wenigen mitfühlenden Menschen, die es auf der Welt gibt. Ein zynischer Mensch würde sagen, sie wollte einfach nur bei mir auf den Busch klopfen, aber das glaube ich nicht …« Plötzlich brach er seine Überlegungen ab, als er die heftigen und ungeduldigen Bewegungen seiner Gefährtin sah.
    »Onkel Fred, bitte rede doch nicht so

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