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Stets zu Diensten

Stets zu Diensten

Titel: Stets zu Diensten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P. G. Wodehouse
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sprechen, Freddie. Du solltest der erste sein, der die Neuigkeit erfährt. Kannst du dich erinnern, daß ich dir sagte, ich würde der glücklichste Mensch auf Erden sein, wenn Lady Constance mich heiraten wollte?«
    »Ich erinnere mich. Genauso sagtest du.«
    »Ich bin es.«
    Lord Ickenhams Gesicht drückte nun ebenso viel Erstaunen aus, wie kurz zuvor das von Beach. Dies war eine völlig unerwartete Wendung. Er hatte vermutet, daß nur noch unendliche Geduld und zahllose Aufmunterungs-Gespräche diesen Mann so weit bringen könnten, daß er sich in einen Freier verwandelte; doch inzwischen schien diese Veränderung bereits stattgefunden zu haben. Er hatte schon ernsthaft daran gezweifelt, ob für Jimmy Schoonmaker und Lady Constance jemals die Hochzeitsglocken läuten würden. Aber jetzt – er mußte zugeben, daß sich Jimmy Schoonmaker von einem schüchternen Kaninchen in einen Stürmer verwandelt hatte, dem selbst ein Don Juan die Hand geschüttelt hätte. Es fiel ihm ein, daß es dafür eigentlich nur eine Lösung gab.
    »Jimmy, du warst wieder bei der Maien-Königin.«
    »War ich nicht.«
    »Sicher nicht?«
    »Sicher nicht.«
    »Na ja, dann bin ich beruhigt, denn zu dieser Tageszeit ist sie nicht sehr zu empfehlen. Und trotzdem hast du deinen Heiratsantrag angebracht? Das höre ich gerne, ein großer Erfolg. Wie hast du deine Schüchternheit überwunden?«
    »Es gab nichts zu überwinden. Als ich sie tränenüberströmt in ihrem Zimmer sitzen sah, war meine Schüchternheit verschwunden. Ich fühlte mich stark und beschützend. Ich eilte zu ihrem Sessel.«
    »Und packtest sie?«
    »Keineswegs.«
    »Wiegtest sie hin und her?«
    »Auch das nicht. Ich beugte mich über sie und nahm ihre Hand in die meine. ›Connie‹, sagte ich.«
    »Connie?«
    »Natürlich.«
    »Endlich! Ich wußte, daß du dich früher oder später dazu durchringen würdest. Und dann?«
    »Sie sagte, ›Oh, James!‹«
    »Also bisher finde ich den Dialog nicht sehr beeindruckend, aber vielleicht kommt das noch. Was sagtest du dann?«
    »Ich sagte, ›Connie, Liebes. Was ist denn los?‹«
    »Verständlich, daß du das unbedingt wissen wolltest. Und was war los?«
    Mr. Schoonmaker, der bisher wie ein aufgeregter Tiger im Zoo hin und her gelaufen war, blieb plötzlich stehen, und aus seinem Gesicht war die ganze Freude gewichen. Er erweckte den Eindruck eines Mannes, der sich eben an etwas Unangenehmes erinnerte, und so war es auch.
    »Wer ist dieser Meriwether?« fragte er.
    »Meriwether?« sagte Lord Ickenham, der bereits geahnt hatte, daß dieser Name bald auftauchen würde. »Hat dir Connie nicht von ihm erzählt?«
    »Nur, daß du ihn hierher gebracht hast.«
    Lord Ickenham konnte diese Zurückhaltung verstehen. Er erinnerte sich, daß seine Gastgeberin bei ihrem letzten Gespräch beschlossen hatte, daß es am besten wäre, zu schweigen. Sie hatte gesagt, daß es schwierig sein würde, ihrem Verlobten zu erklären, warum sie Bills Anwesenheit auf dem Schloß noch weiter geduldet hatte.
    »Ja, ich brachte ihn hierher. Ein junger Freund von mir. Eigentlich heißt er Bailey, aber er reist meistens incognito. Er ist ein Hilfsgeistlicher. Er bürstet und poliert die Seelen der Pfarrangehörigen von Bottleton East, einem Londoner Bezirk, wo er sehr geschätzt wird. Ich will dir etwas sagen über Bill Bailey, Jimmy. Ich habe den Eindruck, daß ihm deine Tochter Myra ziemlich gut gefällt. Ist zwar schwierig, dies genau festzustellen, weil er immer eine Maske aufsetzt, aber es sollte mich nicht wundern, wenn er in sie verliebt wäre. Ein oder zwei Gesten haben es mir bewiesen. Der arme Kerl. Es muß ein ziemlicher Schock für ihn gewesen sein, als er hörte, daß sie Archie Gilpin heiratet.«
    Mr. Schoonmaker schnaubte. Das war eine Angewohnheit, die Lord Ickenham an ihm noch nicht kannte. Vermutlich hatte er sich das anerzogen, seit er so reich war. Sicherlich gab es für Millionäre ein diesbezügliches ungeschriebenes Gesetz.
    »Tut sie aber nicht«, sagte Mr. Schoonmaker.
    »Was tut sie nicht?«
    »Archie Gilpin heiraten! Sie ist heute früh mit Meriwether abgehauen.«
    »Du überraschst mich aber gewaltig! Bist du sicher? Wo hast du denn das gehört?«
    »Sie hat Connie einen kurzen Brief hinterlassen.«
    »Na, das ist wirklich eine großartige Neuigkeit«, sagte Lord Ickenham, wobei sein Gesicht sich aufhellte. »Jetzt wundere ich mich nicht mehr, daß du so glücklich bist. Er ist ein großartiger junger Mann. Hat drei Jahre für Oxford

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