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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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die Wirtschaft strukturell stark (vor allem der Export) und die Arbeitslosigkeit im europäischen Vergleich niedrig. Doch der öffentlichen Hand sind 2011 die Finanzen aus dem Ruder gelaufen, was unter anderem am Wertverlust der Pensionsfonds und einem überhitzten Immobilienmarkt liegt. Das Defizit lag 2011 bei 4,7 Prozent des BIP und wird, sofern keine massiven Kürzungen anstehen, auch künftig die Drei-Prozent-Hürde reißen. Die vorgesehenen Kürzungen im Staatshaushalt von rund 32 Milliarden Euro belasten vor allem die Ärmeren. Doch nach dem Scheitern der Regierung im April 2012 gerät das Defizitziel in Gefahr, das Sparpaket ins Stocken.
    Ihre führende Rolle im internationalen Transitverkehr konnten die Niederlande vor dem Hintergrund der weltweiten Arbeitsteilung und damit verbundener logistischer Herausforderungen kontinuierlich ausbauen und mit modernster Infrastruktur hinterlegen. Frühzeitige Reformen sorgen darüber hinaus für attraktive wirtschaftliche Rahmenbedingungen, verbunden mit einem günstigen Investitionsklima, das eine große Zahl multinational tätiger Unternehmen anzieht.
    Niederlande für Investoren
    Niederländische Holding- und Finanzgesellschaften sind interessant, wenn die niederländische Muttergesellschaft und die ausländische Tochtergesellschaft aktiv sind. Eine Geschäftstätigkeit wird angenommen, wenn die niederländische Gesellschaft bei einem mehrstöckigen Firmenaufbau die oberste Gesellschaft oder ein Glied in der Gesellschaftskette darstellt. Steuerlich interessante Möglichkeiten ergeben sich durch den Fortfall oder eine Ermäßigung der Quellensteuer auf Dividenden sowohl bei Dividendenausschüttungen ausländischer Gesellschaften an die niederländische Mutter als auch bei Dividendenausschüttungen niederländischer Gesellschaften an ausländische Muttergesellschaften.
    Dabei ist vor allem das DBA mit den Niederländischen Antillen wichtig, das die Quellensteuer auf faktisch null Prozent reduziert. Nach dem Muster der Niederländischen Antillen hat das holländische Königreich umfangreiche Steuererleichterungen für Finanzgesellschaften erlassen. Für sie wurde die Effektivbesteuerung auf maximal zehn Prozent begrenzt. Ein zweiter Aspekt für die Attraktivität niederländischer Holdings ist der Schutz vor feindlichen Übernahmen. Der Mechanismus funktioniert vor allem dann, wenn die Holding als Mehrheitsanteilseigner nicht oder nur teilweise börsennotiert ist.
    Flexible Finanzbehörden
    Die Finanzbehörden gelten im Umgang mit ausländischen Unternehmen als flexibel und entgegenkommend. Finanzbeamte erörtern Steuerfragen im Voraus. Diesen Umstand machen sich allein im Großraum Amsterdam bereits mehr als 30 000 ausländische Holdinggesellschaften zunutze (s. S. 397).
    Wichtigster Handelspartner der Niederlande ist Deutschland: Etwa 25 Prozent des niederländischen Handelsvolumens werden zwischen diesen beiden Staaten abgewickelt. Bedeutende internationale Institutionen haben ihren Sitz im Nachbarland, unter anderem der Internationale Gerichtshof, der Internationale Strafgerichtshof, Europol und das Europäische Weltraumforschungs- und Technologiezentrum.
    Wohnsitznahme: Als EU -Mitglied besteht Niederlassungsfreiheit.
    Lebensqualität: entspricht der Bundesrepublik
    Devisenbeschränkungen: Ja, werden jedoch seitens der Zentralbank liberal gehandhabt.
    Fiskalische Auslieferungsabkommen: Ja
    Patentschutz: Ja, Patenteintragungen erfolgen beim Bureau voor de Industriele Eigendom, Rijswijk . Warenzeichen werden im Benelux-Warenzeichenamt in Den Haag , Muster im Büro der Muster und Modelle in Den Haag eingetragen.
    Gesellschaften:
Gründungsdauer: ein bis zwei Monate
Gründungskosten: Aktienkapital: 22 700 Euro; Notarkosten: 250 Euro; Handelsregistereintrag: 55 Euro; Kapitalsteuer: ein Prozent des Aktienkapitals; örtlicher Berater: 2270 Euro.
Laufende Kosten: Da die steuerlichen Vorteile nur genutzt werden können, wenn die Gesellschaft von den Niederlanden aus verwaltet wird, muss in der Regel ein örtlicher „Direktor” eingeschaltet werden, Kosten: jährlich 2270 Euro.
    Weitere Informationen und Ansprechpartner:
    Botschaft des Königreichs der Niederlande
Klosterstraße 50, D-10179 Berlin
Tel.: 030-20 95 60, Fax: 030-20 95 64 41, www.niederlandeweb.de
    Nederlands-Duitse Handelskamer
Nassauplein 30,

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