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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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    Polen
Fläche: 312 679 qkm
Hauptstadt: Warschau
BIP je Einwohner: 12 035 USD
Währung: Zloty
Inflation: 2,9 Prozent
Problem: Hoher Beschäftigtenanteil der oft ineffizienten Landwirtschaft
Einwohner: 38,2 Millionen
Sprache: Polnisch
Arbeitslosigkeit: 13,2 Prozent
Besondere Stärke: Größter Binnenmarkt der EU-Ostländer
Staatsverschuldung: 56,3 Prozent
Abkommen: DBA, OECD-Informationsaustausch
    Während der Rest von Europa 2009 mit einer schweren Rezession kämpfte, wuchs die polnische Wirtschaft auch nach dem Lehman - Kollaps noch um 1,7 Prozent. Polen war Spitzenreiter in Europa . Noch bemerkenswerter ist, dass Polen den Spitzenplatz auch weiterhin behauptet. Während der Mittelmeerraum auf erdrückende Staatsschulden mit rigorosen Sparpaketen reagiert und damit die Wirtschaftsleistung abwürgen muss, meldeten die Statistiker aus Warschau auch für 2011 ein Wachstum von 4,2 Prozent. Und für 2012 rechnet die Regierung mit 2,5 Prozent. Ein Wert, von dem die meisten Länder Europas nur träumen können. Doch in Polen ist der Aufschwung kein Selbstläufer.
    Ein Grund für den polnischen Sonderweg sind die Milliardenhilfen der EU. Rund 68 Milliarden Euro fließen bis 2014 aus den Fördertöpfen in Brüssel . Und als Co-Ausrichter der Fußball-EM 2012 erhielt der in hohem Maße auf ausländische Investoren angewiesene Transitstaat eine moderne und wettbewerbsfähige Infrastruktur. Doch 2013 wird in der EU der Finanzrahmen bis 2020 abgesteckt. Polen kämpft derzeit mit anderen Nehmerländern darum, abermals ein ordentliches Stück vom Brüsseler Kuchen zu ergattern.
    Womöglich gereicht dem Land jedoch sein eigener wirtschaftlicher Erfolg zum Nachteil.
    Ein anderes Fragezeichen steht hinter dem Bankensystem. Die großen Institute gelten als gesund, gehören jedoch in der Mehrheit ausländischen Mutterkonzernen. Die Angst ist groß, dass diese meist maroden Banken in Wien, Mailand oder Frankfurt den Geldhahn zudrehen und die polnischen Unternehmen in ihrer Entwicklung ausgebremst werden. Es mehren sich die Stimmen, die eine Renationalisierung der Geldhäuser fordern.
    2015 will Polen dem Euro beitreten. Das Land, das schon seit den 1990er-Jahren eine Schuldenbremse in der Verfassung kennt, sieht sich in der Tradition einer nordeuropäischen Stabilitätskultur. Der Haushalt soll 2012 konsolidiert und das Defizit auf unter 3 Prozent gedrückt werden. Der politische Gestaltungswille, gepaart mit einer soliden Haushalts- und Finanzpolitik, gibt allen Risiken zum Trotz Grund zur Annahme, dass die polnische Erfolgsgeschichte noch nicht zu Ende ist.
    Polen legt sich auf Flat-Tax fest
    Mit Polen steuert auch das größte EU -Beitrittsland auf die populäre Flat-Tax zu. Angedachter Steuersatz: 15 Prozent. Die polnische Unternehmenssteuer soll in den kommenden Jahren reformiert werden und unter den derzeit geltenden Satz von 19 Prozent fallen. Einen Einheitssatz für Mehrwert-, Einkommen- und Unternehmenssteuer, wie ihn die Slowakei einst eingeführt hatte, wird es jedoch nicht geben. Der Mehrwertsteuersatz liegt bei 23 Prozent.
    Grundstücke direkt erwerben: Wollen EU -Ausländer Grundstücke erwerben, brauchen sie keinen Strohmann und keine GmbH mehr. Nur der Erwerb von land- und forstwirtschaftlichen Grundstücken und Zweitwohnsitzen bleibt vorerst genehmigungspflichtig. Die neuen Gesetze sind wesentlich restriktiver. So haften Unternehmen für Umweltschäden und -gefahren. Liegen beim Kauf keine Unterlagen dazu vor, empfehlen sich eigene Proben.
    Was Investoren erwartet
    Investoren erwarten zahlreiche Investitionsanreize von polnischer Seite und der EU -Kommission:
Investitionssubventionen bis zu 25 Prozent der Investitionskosten
Beschäftigungssubventionen bis zu 4000 Euro pro neu geschaffenem Arbeitsplatz – begrenzt auf zwei Jahre
Ausbildungssubventionen bis zu 1150 Euro pro Mitarbeiter
Subventionen für den Infrastrukturausbau
    Dagegen wurden alle steuerlichen Vergünstigungen für Investoren abgeschafft.
    Voraussetzungen für den Subventionserhalt sind ein Investitionsvolumen von mindestens zehn Millionen Euro, die Schaffung von mindestens 100 neuen Arbeitsplätzen innerhalb fünf Jahren oder Investitionen in neue Technologien.
    Auslandsinvestoren stehen für die Unternehmensgründung alle

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