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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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Riga
BIP je Einwohner: 19 606 USD
Währung: Lats (LVL)
Inflation: 2,4 Prozent
Probleme: Steigendes Leistungsbilanzdefizit
Abkommen: DBA, OECD-Informationsaustausch
Einwohner: 2,21 Millionen
Sprachen: Lettisch, Russisch
Arbeitslosigkeit: 14,0 Prozent
Besondere Stärken: Wichtigstes Transitland zwischen Russland und Westeuropa, gut ausgebaute Häfen
Staatsverschuldung: 42,6 Prozent
    Lettland liegt im Schnittpunkt der skandinavischen, deutschen, russischen und ost-mitteleuropäischen Märkte. Das Bildungsniveau der Bevölkerung ist hoch. Ausländern bietet das Land eine hohe Lebensqualität, eisfreie Häfen und eine gut entwickelte Infrastruktur.
    In der Finanzkrise ist Lettland wirtschaftlich steil abgestürzt – vom höchsten Wirtschaftswachstum in der EU 2007 (10,3 Prozent) in die tiefste Rezession der Gemeinschaft. Mit 14 Prozent hat Lettland neben Litauen heute die höchste Arbeitslosigkeit aller ehemals kommunistischen EU -Staaten. Die Gründe für die Krise liegen im starken Wachstum der vergangenen Jahre. Sie ist nach Ansicht von Wirtschaftswissenschaftlern hausgemacht, wurde aber durch die Finanzkrise dramatisch verschärft. Das Wachstum wurde vor allem durch ausländisches Kapital finanziert, mit dem das Leistungsbilanzdefizit geschlossen wurde, das durch die während des Booms sprunghaft gestiegenen Importe entstanden war. Mit ihren schnell wachsenden Löhnen – durchschnittlich 600 Euro monatlich – hatten die Letten zum einen an Konsum nachgeholt, was sie in den Jahren der Wirtschaftsreform entbehren mussten. Die Folge war eine starke Inflation. Zum anderen hatten sie Wohnungen gekauft, was – wie in Estland und Litauen – zu einer Blase auf dem Immobilienmarkt geführt hatte. Etwa vier Fünftel der Wohnungskäufe wurden mit Krediten in Euro finanziert. Sowohl die Privathaushalte als auch viele Unternehmen, die in den vergangenen Jahren stark investiert hatten, können ihre Kredite heute nicht mehr bedienen. Über 40 000 Letten sind in den vergangenen beiden Krisenjahren ausgewandert.
    Vor der Krise waren die Gehälter schneller gestiegen als die Produktivität. Dadurch hat das Land an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Größte Fehler vor der Krise waren, dass die Regierung einen Kreditboom zuließ und zu stark inländische Branchen wie Bau, Einzelhandel und Immobilien förderte, statt den Export anzukurbeln. Doch Lettlands Zukunft kann nur der Export sein.
    Um den Staatsbankrott abzuwenden, hat Lettland vom IWF einen Kredit von 7,5 Milliarden Euro erhalten. Bedingung war, dass die Regierung den Staatshaushalt konsolidierte: Die Mehrwertsteuer wurde auf 21 Prozent erhöht und die Gehälter der Staatsbediensteten um 15 Prozent gekürzt.
    Lettland steuerlich
    Im Steuerrecht haben es die lettischen Behörden bisher nicht geschafft, einheitlich zu arbeiten. Ständige Änderungen und Ausnahmeregelungen erschweren das Leben ausländischer Investoren erheblich. Grundsätzlich gilt:
    Einkommensteuer: Sie beträgt einheitlich 25 Prozent.
    Körperschaftsteuer: 15 Prozent
    Mehrwertsteuer: 21 Prozent
    Grundsteuer: 1 Prozent des Immobilienwerts
    Ausländische Investoren können Grundstücke nur für maximal 99 Jahre pachten, der Erwerb von Gebäuden ist ihnen jedoch erlaubt. Das lettische Handelsgesetz bietet ähnliche Gesellschaftsformen wie das deutsche Gesetz an. Bevorzugt eingesetzt werden von ausländischen Investoren die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (SIA) und die Aktiengesellschaft.
    Ausländische Investoren lockt Lettland mit den Sonderwirtschaftszonen der Freihäfen Ventspils, Liepaja, Rezekne und dem Freihafen Riga . Diese bieten Unternehmen Steuervergünstigungen und Förderprogramme für Investitionen.
    Weitere Informationen:
    Deutsch-Baltische Handelskammer, Kronvalda bulvaris 3–12
LV-1010 Riga, Tel.: 00371-67 32 07 18, E-Mail: [email protected]
    Weitere Informationen und Ansprechpartner:
    Botschaft der Republik Lettland
Reinerzstraße 40–41, D-14193 Berlin
Tel.: 030-82 60 02 22, Fax: 030-82 60 02 33, www.mfa.gov.lv/berlin
    Agentur für Investitions- und Exportförderung Lettlands
Broßstraße 6, D-60487 Frankfurt/Main
Tel.: 069-97 96 11 12, Fax: 069-97 96 11 26
www.kooperation-international.de/lettland
    Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur Lettland
Pérses iela 2,

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