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Steueroasen Ausgabe 2013

Steueroasen Ausgabe 2013

Titel: Steueroasen Ausgabe 2013 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Lothar Merten
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und 60 Prozent des noch ungenutzten Ackerlandes.
    Am Ackerland sind neben westlichen Investoren vor allem Länder wie China und Indien interessiert. Während westliche Investoren ihren Anlegern Renditen von bis zu 25 Prozent versprechen, wollen China und Indien mit dem Erwerb von Ackerflächen vor allem in Afrika den Nahrungsmittelbedarf ihrer Bevölkerung absichern. Die Nutzung dieser Flächen erfolgt ausschließlich mit großindustriellem Einsatz. Das bedeutet: Riesige Monokulturen, ein hoher Pestizid- und Düngemitteleinssatz sowie ein gewaltiger Wasserverbrauch. Und das zum Teil in Ländern, die schon heute unter extremer Trockenheit leiden.
    Land Grabbing in Afrika
Land
Anteil des von Ausländern kontrollierten Bodens an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Prozent
Größe der verkauften oder verleasten Ackerflächen in Millionen Hektar
Äthiopien
10,0
3,6
Benin
3,0
–
Gabun
8,0
–
Guinea
11,0
–
Demokratische Republik Kongo
6,0
–
Republik Kongo
6,0
–
Liberia
6,7
1,7
Madagaskar
2,0
0,8
Mali
2,0
–
Mosambik
2,0
0,8
Nigeria
2,0
–
Sambia
3,0
–
Senegal
5,0
–
Sierra Leone
15,0
–
Sudan
8,0
5,6
Südsudan
5,0
2,6
Tansania
7,0
–
Uganda
2,0
–
Quelle : Weltbank
 
 
    Aber auch die Nachfrage nach Bodenschätzen ist vor allem aus China und Indien unersättlich. Das bescherte Afrika in den vergangenen Jahren ein Wirtschaftswachstum von knapp sechs Prozent im Jahr.
    China ist im letzten Jahrzehnt zum wichtigsten Partner und Geldgeber des Schwarzen Kontinents geworden. Wurde im Zeitraum 2001 bis 2003 gerade einmal eine Milliarde Dollar investiert, so schätzt die Weltbank , dass chinesische Unternehmen heute jährlich Verträge über Infrastrukturprojekte im Wert von 50 Milliarden Dollar unterzeichnen. Das Handelsvolumen machte 2011 über 160 Milliarden Dollar aus. Am deutlichsten wird Chinas Interesse an Afrika , wenn es um den Griff nach strategisch bedeutsamen Bodenschätzen geht. Dabei verarbeitet China keinen der in Afrika gewonnenen Rohstoffe (Öl, Kupfer, Eisenerz) an Ort und Stelle; zu wenig Mehrwert bleibt dadurch auf dem schwarzen Kontinent.
    Afrikanische Schätze
Aluminium:
Südafrika, Mosambik
Bauxit:
Guinea
Chrom:
Südafrika, Simbabwe
Diamanten:
Botswana, Kongo (Dem.), Südafrika
Eisenerz:
Südafrika, Mauretanien, Ägypten
Gold:
Südafrika, Ghana, Mali, Tansania, Guinea
Kobalt:
Kongo (Dem.), Marokko, Südafrika
Kupfer:
Sambia, Südafrika
Phosphat:
Marokko, Tunesien, Südafrika, Senegal
Rohöl:
Nigeria, Libyen, Algerien, Angola
Zink:
Marokko, Südafrika, Namibia, Tunesien
    Quelle: WITS STIC
    Afrikas höchstverschuldete Staaten
    Burkina Faso, Äthiopien, Ghana, Madagaskar, Mali, Mosambik, Niger, Ruanda, Senegal, Tansania, Uganda, Sambia
    Verbesserung der Rahmenbedingungen
    Zwar hat Afrika längst erkannt, dass Armutsbekämpfung nur über Wirtschaftswachstum zu bewerkstelligen ist und Wirtschaft nur dort wächst, wo die Rahmenbedingungen stimmen. Doch beim Erreichen dieses ehrgeizigen Ziels steht sich Afrika häufig selbst im Weg: Wirtschaftlich geht der Blick Afrikas nie über den ganzen Kontinent, sondern immer nach Norden. Kenia handelt nicht mit Angola und Sudan nicht mit Kongo . Wo in der Vergangenheit Arbeitsplätze geschaffen wurden, herrscht heute an vielen Stellen Leere. Viele Afrikaner haben ihre Heimatländer verlassen, um ihr Geld anderswo zu verdienen. Die größten Sorgen bereitet Investoren in Afrika jedoch nicht die einfache Korruption, sondern die allenthalben fehlende Rechtssicherheit. Auch deshalb beschränken sich Geschäfte in Afrika häufig darauf, Gewinne einzustreichen und sich aus dem Staub zu machen.
    Angesichts solcher Probleme suchen die afrikanischen Länder verstärkt nach Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zu verbessern. Seit dem Jahr 2000 hat die Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika , der 15 Länder vom Kongo bis Südafrika angehören, die Import- und Exportzölle zwischen den Mitgliedsstaaten herabgesetzt. Ziel ist es, diese Zölle letztendlich ganz abzuschaffen. Südafrika ist besonders bestrebt, den regionalen Handel zu fördern. Der fortschrittlichste regionale Wirtschaftsverbund auf dem Schwarzen Kontinent, die Ostafrikanische Gemeinschaft , garantiert seinen Bürgern schon jetzt das Recht, in Kenia, Uganda, Ruanda, Burundi und Tansania gleichermaßen

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