Steueroasen Ausgabe 2013

arbeiten zu dürfen. Die Regierungen dieser Länder koordinieren bereits einen Teil ihrer Finanzpolitik.
    Wirtschaftsblöcke in Afrika
Wirtschaftliche Gemeinschaft Westafrikanischer Staaten , gegründet 1975, Mitglieder: 15
Entwicklungsgemeinschaft des Südlichen Afrika , gegründet 1980, Mitglieder: 15
Ostafrikanische Gemeinschaft , gegründet 2000, Mitglieder: 5
    Neue Ölfelder in Afrika
    Sierra Leone war bislang vor allem durch seinen Bürgerkrieg und seine „Blutdiamanten” bekannt. Künftig aber wird das kleine westafrikanische Land einer der neuen Ölproduzenten auf dem afrikanischen Kontinent sein, denn überall dort ist man auf der Suche nach dem flüssigen Gold. Öl, so scheint es, findet man inzwischen auf dem ganzen Kontinent. Mittlerweile zählen auch Liberia und Côte d’Ivoire zu den Ölnationen, in Tansania und Äthiopien wurden erste Gasfelder entdeckt. In Madagaskar , vor den Seychellen und in Kenia wird nach Öl gebohrt. Gegenwärtig trägt Afrika knapp 13 Prozent zur weltweiten Ölproduktion bei. In den kommenden Jahren aber wird damit gerechnet, dass alleine der Schwarze Kontinent für ein Drittel des Wachstums in dieser Industrie verantwortlich sein wird.
    Für Investoren ist das moderne Afrika eine lohnenswerte Herausforderung, Afrika gehört die Zukunft.
    Weitere Informationen und Ansprechpartner:
Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e. V.: www.afrikaverein.de
Weltbank: www.worldbank.org
African Development Bank Group: www.infrastructureafrica.org
    Afrikas Steueroasen – was (noch) nicht ist …
    Aus Steueroasensicht zählt der Schwarze Kontinent zu den unterentwickelten Regionen unseres Erdballs. Obwohl einst doch Tanger , Afrikas Tor zu Europa , Schmuggler, Abenteurer und Millionäre magisch anzog. Von 1923 bis 1956 erlebte die Stadt an der Nordspitze Marokkos ihre letzte Blütezeit als internationale Zone, in der die Bars keine Türen hatten, weil sie Tag und Nacht geöffnet waren. Hier soll es mehr Nachtclubs als in Paris gegeben haben und mehr Gold als in der Schweiz . Tanger – eine Legende.
    Dennoch gibt es für Steuersparer auf Unternehmensebene auch heute erfreuliche Ansätze, insbesondere auf den Inseln und Inselgruppen im Indischen Ozean. Ein Kontinent voller Hoffnung. Prüfenswert sind die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla, Dschibuti, Liberia sowie die Malediven, Mauritius, Réunion , die Seychellen und Tunesien . Mit dem Königreich Bafokeng könnte schon bald ein neuer Stern am südafrikanischen Steueroasenhimmel aufleuchten. Abzuwarten bleibt, wie sich die politischen Veränderungen in Nordafrika auf die künftige Steuerkultur einzelner Länder auswirken werden. Bei einer stärkeren Öffnung der Märkte und möglichen Privatisierungen werden die Regierungen bei ihrer Suche nach Auslandsinvestoren mit Steuervorteilen nicht geizen.
    Königreich Bafokeng
Fläche: rund 2000 qkm
Hauptstadt: Phokeng
Arbeitslosigkeit: 30–40 Prozent
Einwohner: 300 000
BIP je Einwohner: 5381 USD
Inflation: 11,6 Prozent
    Das Königreich Bafokeng (Royal Bafokeng Nation) ist das ethnische Heimatgebiet des südafrikanischen Stammes der Bafokeng. Das Gebiet umfasst rund 2000 qkm in der Nordwest-Provinz von Südafrika . Die Bafokeng gelten als reichster Stamm Afrikas mit den größten bekannten Platinvorräten der Erde . Seit 1999 erhalten sie einen Förderzins von 22 Prozent des in ihrem Gebiet geförderten Platins. Dazu erhielten sie Besitzanteile an der Impola Mining Co. (13 Prozent), der zweitgrößten Platingesellschaft Südafrikas . Allein der Wert dieser Anteile hat sich seit 1999 mehr als verzehnfacht. Weiter halten sie knapp 30 Prozent am Ferrochromförderer Merafe . Daneben hat die Royal Bafokeng Holdings in Telekommunikation, Finanzen, Industrie und Dienstleistungen investiert. Der Wert der Beteiligungen erreicht mehr als drei Milliarden Euro. Im Bemühen, die Exporte der Region auszuweiten und die wirtschaftliche Abhängigkeit von der Platinförderung (prognostizierter Abbau bis etwa 2040) zu überwinden, siedeln die Bafokeng gegenwärtig weiterverarbeitende Industrien an und bauen den Tourismusbereich aus.
    Das traditionell geführte Königreich will sich zu einer Boom-Region nach dem Vorbild Singapurs entwickeln – Steuervergünstigungen für ausländische Investoren inklusive. Um sich