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Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank

Titel: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn - Wenn mich jemand sucht – ich bin im Kühlschrank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stevani Fuhlrott mit Christiane Hagn
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– Kotze mit Erdbeeren. Denn so schmeckten die Erdbeershakes: nach Kotze mit Erdbeeren. Aber immer noch besser als die Geschmacksrichtungen Vanille oder Schokolade, denn die schmeckten nur nach Kotze.
    BCM steht für Body Cell Mass, was so viel wie Körperzellmasse bedeutet. Die Methode gehört zu den Formuladiäten. Vor Beginn ermitteln Berater mithilfe einer elektrischen Körperanalyse Wasser-, Zellmasse- und Fettanteile des Körpers und stimmen die Diät auf die individuellen Werte ab. Darüber hinaus treffen sich die Teilnehmer wöchentlich in Gruppen, die von Ärzten und Ernährungsberatern geleitet werden. In meinem Fall war das eine Frauenärztin, in deren Praxis sich die Abnehmwilligen trafen, um vermessen und gewogen zu werden.
    In den ersten zwei Tagen musste ich fünfmal täglich einen Shake zu mir nehmen, der vor allem aus Milcheiweiß, Fruchtzucker, Lecithin, Vitaminen und Mineralstoffen bestand. Danach gab es drei Mahlzeiten pro Tag: eine selbst zubereitete aus vollwertiger Mischkost (ich gab mein Bestes) sowie zwei Mahlzeiten, die jeweils aus einem fettarmen Milchprodukt und Nahrungsergänzungspräparaten zubereitet wurden. Später sollte diese Basiskost in zwei Schritten durch Mischkost ersetzt werden. Aber erst, wenn das Zielgewicht erreicht war.
    Das Gute an dieser BCM -Geschichte war, dass das Programm auf eine langfristige Ernährungsumstellung abzielte und der Körper auch in der Diätphase mit wichtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt war. Der Nachteil war, dass diese Art des Abnehmens sehr kosten- und zeitaufwendig war. Für mein Starterpaket legte ich damals zwischen 120 und 160 Euro hin. Hinzu kamen die Zeit und Kosten für die Beratung. Für zehn Sitzungen zahlte ich zusätzliche zweihundert Euro. Aber das Schlimmste waren die demütigenden Vermessungen in der Gruppe. Ich kam mir vor wie eine Kuh auf dem Rindermarkt. Hätte nur noch gefehlt, dass ich mein Gebiss zeigen muss. Auf die Waage, Körperanalyse, kurzer Kommentar, wieder anziehen und Tschüss. Beratung hatte ich mir anders vorgestellt.
    Dennoch lohnte sich das teure Abspecken in der Gruppe. Ich verlor mit dieser Methode in sechs Monaten 17 Kilo. Zur Belohnung machte ich mich schick, probierte alle möglichen Outfits an und zog Hosen an, in die ich seit Jahren nicht mehr reingepasst hatte. Dann fuhr ich stolz wie Lumpi in die Stadt zum Shoppen. Allerdings nicht Klamotten, wie man annehmen könnte, sondern – Achtung! – Süßigkeiten. Ich weiß, das war dumm. Aber ich dachte, nun könnte ich es mir endlich leisten, und stolzierte hocherhobenen Hauptes durch die Süßigkeitenregale des Supermarktes, nicht wie sonst schleichend in geduckter Haltung.
    Dicke Menschen kennen dieses Gefühl: Wenn man schon so dick ist, dass man aufpassen muss, in den Läden nichts mit dem Hintern umzuschmeißen, dann traut man sich kaum in die Nähe der »Gefahrenzone« Süßigkeiten- und Knabberspaß. Es ist ganz einfach – man schämt sich und ist sich sicher, die Gedanken der anderen Leute lesen zu können: So fett, aber immer noch weiterfressen. Ekelhaft! Die sollte sich mal lieber in die Gemüseabteilung tollen!
    Ich hatte schon das Gefühl, angestarrt zu werden, wenn ich nur Kaugummis oder Bonbons ohne Zucker kaufte. (Ja, besser ohne Zucker, Fetti!) Aber an diesem Tag ging ich durch die Regalreihen wie eine Königin! Ich nahm alles, was mir unter die Finger kam, fuhr meinen voll beladenen Einkaufswagen zur Kasse und bezahlte.
    Die Verkäuferin schaute mich lächelnd an. Es war ein herzhaftes, echtes Lächeln, ohne Geringschätzung, ohne Abwertung. Sie sagte: »Ach, toll! Kindergeburtstag?«
    »Ja. Meine Kleine wird drei«, log ich, ohne rot zu werden.
    Sie wünschte uns viel Spaß und ich verließ sehr eilig das Geschäft, um nicht noch jemanden zu treffen, der genau wusste, dass ich keinen Nachwuchs hatte.
    Zu Hause angekommen, packte ich alles auf den Tisch. Ich riss die Tüten gierig auf und fing an zu essen. Besser gesagt: zu fressen. Ich stopfte all die Gummitiere, Schokoriegel und Kekse geradezu in mich hinein. Das Faszinierende daran war, dass mir nicht mal schlecht wurde. Es ging mir granatenmäßig spitze! Ich glaube, kalorienmäßig glich ich an diesem Abend drei Wochen Plörre wieder aus.
    Dieser Fressexzess ist mir bis heute unerklärlich. Aber er war der Anfang vom Ende. Nach nur einer Woche passte mir keine Hose mehr!
    Ein halbes Jahr später raffte ich mich erneut auf. Eigentlich wollte ich mir nur einen neuen Krimi kaufen,

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