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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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mit den Worten: »Ach ja, da ist noch eine Sache …« Für diesen iPod gäbe es auch Fernsehserien. Er erntete tosenden Beifall. Die beiden erfolgreichsten Serien würden bei ABC laufen, fuhr er fort. »Und wem gehört ABC? Disney! Die Leute kenne ich«, verkündete er freudestrahlend.
    Als Iger die Bühne betrat, wirkte er ebenso entspannt und locker wie Jobs. »Etwas, worüber Steve und ich besonders glücklich sind, ist die Verbindung von großartigem Inhalt und großartiger Technik«, sagte er. »Es ist toll, hier zu stehen und bekannt geben zu dürfen, dass wir die Zusammenarbeit mit Apple fortsetzen.« Und nach einer angemessenen Pause fügte er hinzu: »Nicht mit Pixar, sondern mit Apple.«
    Ihre freundschaftliche Umarmung ließ jedoch erkennen, dass auch ein neuer Vertrag zwischen Pixar und Disney wieder in den Bereich des Möglichen gerückt war. »Es war ein Beispiel für meine Arbeitsweise nach der Devise ›Make Love, not War‹«, so Iger. »Wir hatten gegen Roy Disney, Comcast, Apple und Pixar Krieg geführt. Jetzt wollte ich Frieden schließen, vor allem mit Pixar.«
    Iger war gerade von der Einweihung des neuen Disneyland in Hongkong zurückgekehrt. Eisner hatte dort seinen letzten großen Auftritt als CEO absolviert. Im Rahmen der Feierlichkeiten gab es auch die übliche Disney-Parade auf der Main Street. Iger stellte fest, dass alle Figuren aus den vergangenen zehn Jahren von Pixar stammten. »Das war wie eine Offenbarung. Ich stand neben Michael, aber ich sagte kein Wort davon, weil es ein schlechtes Licht auf seine Führung des Animationsbereichs in dieser Zeit warf. In den zehn Jahren seit Die Schöne und das Biest , Der König der Löwen und Aladdin war buchstäblich nichts mehr passiert.«
    Iger fuhr zurück nach Burbank und ließ eine Finanzanalyse erstellen. Dieser entnahm er, dass Disney im Animationsbereich in den vergangenen zehn Jahren sogar Verluste gemacht und wenig zustande gebracht hatte, was sich für Merchandising nutzen ließ. Beim ersten Meeting mit ihm als CEO präsentierte er den Board-Mitgliedern diese Analyse. Sie reagierten verärgert, weil sie bis jetzt niemanden davon in Kenntnis gesetzt hatte. »Der Erfolg des Animationsbereichs strahlt auf das gesamte Unternehmen aus«, erklärte er ihnen. »Ein erfolgreicher Animationsfilm erzeugt eine Art Welle, die letztlich jeden unserer Geschäftsbereiche erfasst – von den Figuren bei einer Parade über Musik, Themenparks, Videospiele, Fernsehen und Internet bis zu Konsumgütern. Wenn wir nichts haben, was solche Wellen erzeugt, dann kann die Firma nicht erfolgreich sein.« Er offerierte ihnen die Optionen. Sie könnten am derzeitigen Animations-Management festhalten, was seiner Meinung nach nichts brachte. Sie könnten Leute entlassen und neue suchen, wobei er nicht wüsste, wen. Sie könnten aber auch Pixar kaufen. »Das Problem ist, ich weiß nicht, ob Pixar zum Verkauf steht, und wenn, dann geht es um eine gewaltige Summe«, schloss er. Das Board gab ihm grünes Licht, die Möglichkeiten für einen solchen Deal auszuloten.
    Iger ging die Sache auf ungewöhnliche Weise an. Bei seinem ersten Gespräch mit Jobs sagte er ihm offen, zu welcher Erkenntnis er in Hongkong gelangt war und dass ihm dadurch klar geworden sei, wie dringend Disney Pixar brauche. »Deshalb mochte ich Bob Iger«, erinnerte sich Jobs. »Er fiel einfach mit der Tür ins Haus. Das ist so ungefähr das Dümmste, was man tun kann, wenn man am Anfang von Verhandlungen steht, zumindest nach den gängigen Regeln. Er legte seine Karten einfach offen auf den Tisch und sagte: ›Wir sind am Arsch.‹ Das nahm mich sofort für ihn ein, weil ich es genauso machte. Ich bin immer dafür, von Anfang an die Karten auf den Tisch zu legen und zu sehen, was dabei herauskommt.« (In Wahrheit entsprach das keineswegs Jobs’ üblicher Vorgehensweise. Zu Beginn von Verhandlungen erklärte er oft, die Produkte oder Dienste der anderen Firma seien Müll.)
    Jobs und Iger unternahmen eine Menge Spaziergänge – auf dem Apple-Campus, in Palo Alto, bei der Konferenz von Allen & Co. in Sun Valley. Als Erstes entwarfen sie eine neue Vertriebsvereinbarung: Pixar bekam sämtliche Rechte an den bereits produzierten Filmen und Figuren zurück, während Disney im Gegenzug ein Aktienpaket von Pixar erhielt; für den Vertrieb zukünftiger Filme würde Pixar Disney einfach eine gewisse Vergütung zahlen. Iger befürchtete jedoch, dass eine derartige Vereinbarung Pixar zu einem starken

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