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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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versuchte, die Verhandlungen zu torpedieren. Er rief Iger an und erklärte ihm, die Übernahme sei viel zu teuer. »Du kannst den Animationsbereich selbst wieder hochbringen«, sagte er. »Wie denn?«, fragte Iger. »Ich weiß, dass du es schaffst«, erwiderte Eisner. Iger wurde ungehalten. »Michael, wie kannst du behaupten, dass ich das schaffe, wenn du es selbst nicht geschafft hast?«
    Eisner erklärte, er wolle zu einem Meeting des Board kommen – obwohl er weder dem Board noch dem leitenden Management länger angehörte – und sich gegen die Übernahme aussprechen. Iger weigerte sich; daraufhin rief Eisner Warren Buffett an, einen Großaktionär, und den Chairman George Mitchell. Der ehemalige Senator überredete Iger, Eisner sprechen zu lassen. »Ich erklärte dem Board, dass es nicht nötig sei, Pixar zu kaufen, weil Disney bereits 85 Prozent der von Pixar bisher produzierten Filme gehörten«, sagte Eisner. Das bezog sich darauf, dass Disney mit diesem Prozentsatz an den Einspielergebnissen der bereits produzierten Filme beteiligt war und die Rechte für alle Fortsetzungen und die Vermarktung der Figuren besaß. »Ich legte ihnen eine Präsentation vor, mit der ich zeigte, hier, das sind die 15 Prozent von Pixar, die Disney noch nicht gehören. Das ist es also, was ihr bekommt. Der Rest ist eine Wette auf zukünftige Pixar-Filme.« Eisner gab zu, dass es für Pixar gut gelaufen war, meinte aber, das würde sicher nicht so weitergehen. »Ich führte Produzenten und Regisseure an, die etliche Kassenerfolge hintereinander gehabt hatten und dann plötzlich Flops produzierten. Das war Spielberg passiert, Walt Disney, einfach allen.« Damit sich die Transaktion auszahle, so rechnete er dem Board vor, müsse jeder neue Pixar-Film 1,3 Milliarden Dollar einspielen. »Es ärgerte Steve ungemein, dass ich das wusste«, sagte Eisner später.
    Nachdem Eisner den Raum verlassen hatte, nahm Iger dessen Ausführungen Punkt für Punkt auseinander. »Jetzt sage ich Ihnen mal, was an dieser Darstellung nicht gestimmt hat«, begann er. Nachdem sich das Board beide Meinungen angehört hatte, stimmte es der Transaktion in der von Iger vorgeschlagenen Form zu.
    Iger flog nach Emeryville, um gemeinsam mit Jobs die Pixar-Angestellten zu informieren. Zuvor setzte sich Jobs allerdings noch einmal mit Lasseter und Catmull zusammen. »Wenn einer von euch Zweifel hat«, sagte er, »bedanke ich mich freundlich bei ihnen und blase die ganze Sache ab.« Er war nicht ganz aufrichtig. Zu diesem Zeitpunkt war das im Grunde nicht mehr möglich. Aber sie wussten das Angebot als Geste zu schätzen. »Von mir aus«, antwortete Lasseter. »Ziehen wir es durch.« Catmull stimmte ihm zu. Sie umarmten sich und Jobs weinte.
    Anschließend versammelten sich alle im Atrium. »Disney kauft Pixar«, verkündete Jobs. Die Angestellten reagierten zunächst erschrocken, aber als er die Transaktion genauer erläuterte, begann es ihnen zu dämmern, dass es sich in gewisser Weise um eine umgekehrte Übernahme handelte. Leiter des Animationsbereichs von Disney würde Catmull werden, Lasseter der neue Creative Director. Nachdem Jobs seine Ansprache beendet hatte, gab es Beifallsrufe. Iger hatte sich etwas abseitsgehalten und jetzt holte ihn Jobs zu sich aufs Podium. Als Iger davon sprach, dass bei Pixar eine besondere Kultur herrsche und Disney diese Kultur dringend pflegen und von ihr lernen müsse, erntete er Applaus.
    »Ich wollte seit jeher nicht nur tolle Produkte herstellen, sondern auch tolle Firmen aufbauen«, sagte Jobs später. »Walt Disney hat das auch gemacht. Und so wie wir diese Fusion durchgezogen haben, konnten wir Pixar als tolle Firma erhalten und Disney helfen, ebenfalls eine zu bleiben.«

Kapitel 33 Macs für das 21. Jahrhundert: Apple ist etwas Außergewöhnliches

    Mit dem iBook, 1999
    Muscheln, Eiswürfel und Sonnenblumen
    Seit der Einführung des iMac 1998 hatten Jobs und Jony Ive überraschendes Design zu einem Markenzeichen von Apple-Rechnern gemacht. Da gab es einen Laptop für Privatkunden, der wie eine orangefarbene Muschel aussah, und einen Tischrechner für Firmenkunden, der einem Zen-Eiswürfel glich. Wie Schlaghosen, die ganz hinten im Kleiderschrank überlebt haben, so sahen einige dieser Modelle in ihrem zeitlichen Kontext besser aus als im Rückblick heute. Möglicherweise war der zur Schau gestellte Designeifer doch manchmal eher Übereifer. Aber sie machten Apple zu etwas Außergewöhnlichem und sorgten für öffentliche

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