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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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Konkurrenten für Disney machen könnte, und das wäre selbst dann nicht gut gewesen, wenn Disney ein Aktienpaket von Pixar hielt.
    Also begann er anzudeuten, dass sie das Ganze vielleicht etwas größer angehen sollten. »Sie müssen wissen, dass ich in dieser Sache für alles offen bin«, sagte er. Jobs schien nicht abgeneigt, sich Vorschläge anzuhören. »Uns war beiden ziemlich schnell klar, dass diese Unterhaltung wohl auf ein Übernahmegespräch zusteuerte«, so Jobs.
    Zuerst brauchte Jobs dafür jedoch den Segen von John Lasseter und Ed Catmull, und er lud sie deshalb zu sich nach Hause ein. Er redete nicht lange um den heißen Brei herum. »Wir müssen Bob Iger besser kennenlernen«, erklärte er ihnen. »Vielleicht tun wir uns ja mit ihm zusammen und helfen ihm, Disney wieder auf die Beine zu bringen. Er ist ein feiner Kerl.«
    Anfangs waren die beiden alles andere als begeistert. »Er merkte, dass er uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt hatte«, erinnerte sich Lasseter. »Wenn ihr es nicht machen wollt, ist das auch in Ordnung, aber ich möchte, dass ihr Iger kennenlernt, bevor ihr eine Entscheidung trefft«, fuhr Jobs fort. »Mir ging es zuerst genauso wie euch, aber inzwischen habe ich den Mann wirklich schätzen gelernt.« Er berichtete ihnen, wie einfach es gewesen war, sich bei den Verhandlungen über die Fernsehserien für den iPod zu einigen, und fügte hinzu: »Das ist ein himmelweiter Unterschied zu Eisners Disney. Iger ist geradlinig und macht kein großes Theater.« Lasseter wusste noch, dass Catmull und er nur dasaßen und Jobs mit offenem Mund anstarrten.
    Iger machte sich an die Arbeit. Er kam aus Los Angeles zum Abendessen zu Lasseter, lernte seine Familie kennen, und bis weit nach Mitternacht saßen sie zusammen und unterhielten sich. Auch mit Catmull traf er sich zum Essen, und dann besuchte er die Pixar-Studios, allein, ohne Gefolge und ohne Jobs. »Ich habe mit jedem Regisseur einzeln gesprochen und sie präsentierten mir ihre Filme«, so Iger. Lasseter war stolz, dass sein Team so großen Eindruck auf Iger machte, was wiederum dazu führte, dass er anfing, sich für ihn zu erwärmen. »Ich bin niemals stolzer auf Pixar gewesen als an diesem Tag. Sowohl die Teams als auch die Präsentationen waren einfach unglaublich, und Bob war hin und weg.«
    Nachdem Iger gesehen hatte, was in den kommenden Jahren zu erwarten war – Cars , Ratatouille , WALL . E – Der Letzte räumt die Erde auf –, flog er zurück und erklärte seinem CFO bei Disney: »Mein Gott, die haben fantastische Ideen. Wir müssen unbedingt diesen Vertrag unter Dach und Fach bringen. Die Zukunft des Unternehmens hängt davon ab.« Er gab zu, dass er kein Vertrauen in die Filme setzte, an denen im hauseigenen Animationsstudio gearbeitet wurde.
    Der endgültige Vertrag sah vor, dass Disney Pixar für 7,4 Milliarden Dollar im Gegenwert von Aktien erwarb. Damit würde Jobs mit einem Anteil von sieben Prozent zum größten Einzelaktionär bei Disney; Eisner hielte im Vergleich dazu 1,7 Prozent und Roy Disney ein Prozent. Disneys Animationsstudio würde Pixar unterstellt werden und die Leitung beider Bereiche Lasseter und Catmull übertragen. Pixar würde weiterhin als eigenständige Firma auftreten, Studio und Verwaltung sollten in Emeryville bleiben, und es würde sogar die E-Mail-Domain behalten.
    Iger bat Jobs, Lasseter und Catmull zu einem geheimen Meeting des Disney-Board mitzubringen, das an einem Sonntagvormittag in Century City in Los Angeles stattfand. Dieses Meeting sollte ihnen die einschneidende und teure Transaktion schmackhaft machen. Als sie die Tiefgarage verließen, sagte Lasseter zu Jobs: »Wenn ich mich zu sehr aufrege oder zu lange rede, tritt mir gegen das Bein.« Jobs musste es nur einmal tun, im Übrigen führte Lasseter das perfekte Verkaufsgespräch. »Ich sprach darüber, wie wir Filme machen, welche Philosophie dahintersteckt, dass wir ehrlich miteinander umgehen und wie wir Kreativität fördern«, erinnerte er sich. Das Board stellte eine Menge Fragen, und Jobs überließ es meistens Lasseter, sie zu beantworten. Als er schließlich das Wort ergriff, sprach er darüber, wie aufregend er die Verbindung von Kunst und Technik fände. »Das ist es letztlich, worum es bei uns geht, genau wie bei Apple«, sagte er. »Alle waren tief beeindruckt von ihrem überzeugenden Auftritt«, so Iger.
    Doch bevor das Disney-Board der Fusion zustimmen konnte, tauchte Michael Eisner aus der Versenkung auf und

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