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Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition)

Titel: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Isaacson
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ab. Er war dazu in der Lage – wie Friedland vor ihm und Jobs zu einem späteren Zeitpunkt –, seinen Charme in eine clevere Waffe zu verwandeln, zu schmeicheln und einzuschüchtern und die Wirklichkeit mithilfe seiner Persönlichkeit zu beeinflussen. Sein Chefingenieur war Al Alcorn, vierschrötig und leutselig, etwas bodenständiger. Er war derjenige, der versuchte, die Vision umzusetzen und Bushnells Enthusiasmus zu dämpfen.
    1972 beauftragte Bushnell Alcorn, eine Arcade-Version eines Videospiels namens Pong zu konzipieren. Bei diesem Spiel versuchten zwei Spieler, mit zwei beweglichen Drehknöpfen ( » Paddle « ), einen Blip (Markierung) zu treffen (wenn Sie jünger als 40 Jahre alt sind, fragen Sie Ihre Eltern). Mit 500 Dollar als Startkapital fertigte er eine Konsole und stellte sie in einer Bar auf dem Camino Real in Sunnyvale auf. Ein paar Tage später erhielt Bushnell einen Anruf, dass das Gerät nicht funktioniere. Er schickte Alcorn los; dieser stellte fest, dass das Problem darin bestand, dass die Konsole vor Vierteldollarmünzen überquoll, sodass sie keine weiteren mehr aufnehmen konnte. Sie hatten den Jackpot geknackt.
    Als Jobs in Sandalen im Empfangsraum von Atari um Arbeit ersuchte, wurde Alcorn herbeizitiert. »Man hat mir berichtet, wir hätten hier einen Hippie im Empfangsraum. Er sagt, er rühre sich nicht von der Stelle, bis wir ihm einen Job gegeben haben. Sollen wir die Bullen rufen oder ihn reinlassen? Ich ordnete an, ihn zu mir zu bringen.«
    Jobs wurde somit einer der ersten 50 Angestellten bei Atari, er arbeitete als Techniker für fünf Dollar in der Stunde. »Rückblickend betrachtet war es bizarr, einen Studienabbrecher vom Reed College einzustellen«, bemerkte Alcorn. »Aber ich erkannte ein besonderes Feuer in ihm. Er war sehr intelligent, enthusiastisch, technikbegeistert.« Alcorn wies ihn einem geradlinigen Ingenieur namens Don Lang zu, der sich schon am nächsten Tag beklagte: »Dieser Kerl ist ein verdammter stinkender Hippie. Warum habt ihr mir das angetan? Er ist unzumutbar.« Jobs war davon überzeugt, dass seine auf Obst basierende Ernährung nicht nur die Schleimbildung verhindern würde, sondern auch den Körpergeruch, selbst wenn er kein Deodorant verwendete und nicht regelmäßig duschte. Doch diese Theorie erwies sich als falsch.
    Lang und die anderen Mitarbeiter wollten, dass man Jobs wieder vor die Tür setzte, aber Bushnell fand eine Lösung. »Der Körpergeruch und sein Verhalten waren kein Problem für mich«, sagte er. »Steve war kratzbürstig, aber irgendwie mochte ich ihn. Also bat ich ihn, die Nachtschicht zu übernehmen. Dadurch konnte ich ihn behalten.« Jobs kam zur Arbeit, nachdem Lang und die anderen gegangen waren, und arbeitete den Großteil der Nacht über. Auch wenn er isoliert war, wurde er wegen seiner Unverfrorenheit bekannt. Wenn er mit anderen zusammenarbeitete, scheute er sich nicht, sie als »Holzköpfe« zu bezeichnen. Im Rückblick steht er zu diesem Urteil. »Ich glänzte nur deshalb, weil alle anderen so schlecht waren«, erinnerte sich Jobs.
    Trotz seiner Überheblichkeit (oder vielleicht gerade deshalb) gelang es ihm, den Chef von Atari einzuwickeln. »Er war viel philosophischer orientiert als die anderen Mitarbeiter«, erinnerte sich Bushnell. »Wir diskutierten oft über freien Willen versus Determinismus. Ich neigte zu dem Glauben, dass alles eher determiniert sei, dass wir programmiert seien. Wenn wir alle nötigen Informationen hätten, könnten wir die Handlungen der Menschen voraussagen. Steve war vom Gegenteil überzeugt.« Diese Einstellung stimmte mit seinem Glauben an die Macht des Willens, der die Realität formen könne, überein.
    Jobs lernte viel bei Atari. Er trug auch zur Verbesserung einiger Spiele bei, indem er lustige Designs und personelle Interaktionen konzipierte. Bushnells Bereitschaft, nach eigenen Spielregeln zu spielen, färbte auf Jobs ab. Außerdem schätzte er intuitiv die Schlichtheit der Atari-Spiele. Es wurden keine Anleitungen mitgeliefert, und die Spiele waren so einfach, dass selbst ein bekiffter Studienanfänger sie begreifen konnte. Die einzigen Instruktionen zu Ataris Star-Trek -Spiel lauteten: »1. Werfen Sie einen Vierteldollar ein. 2. Gehen Sie den Klingonen aus dem Weg.«
    Nicht alle seiner Kollegen mieden Jobs. Er freundete sich mit Ron Wayne an, einem Technischen Zeichner bei Atari, der zu einem früheren Zeitpunkt ein eigenes technisches Planungsbüro hatte, das Glücksspielautomaten

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