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Stevens, Chevy

Stevens, Chevy

Titel: Stevens, Chevy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Still Missing
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größer als ich und hielt mich mit Leichtigkeit auf
Abstand. Alles, was ich tun konnte, war, in die Luft zu treten und gegen seine
Arme zu boxen. Ich schrie, so laut ich konnte.
    Mit der
freien Hand schlug er mir auf den Mund und sagte: »Was soll dieser Unsinn?«
    Ich klammerte
mich an den Arm, mit dem er mich festhielt, und versuchte, mich daran
hochzuziehen, damit der Schmerz an meiner Kopfhaut nachließ.
    »Lass es
uns noch einmal versuchen. Ich lasse dich los, und du kletterst hinein und
legst dich auf den Bauch.«
    Langsam senkte
er den Arm, bis ich wieder Boden unter die Füße bekam. Einer meiner Schuhe war
runtergerutscht, als ich versucht hatte, ihn zu treten. Jetzt verlor ich die Balance
und taumelte zurück. Die Stoßstange des Vans drückte gegen meine Kniekehlen,
und ich landete auf meinem Hintern im Wagen. Auf der Ladefläche war eine graue
Decke ausgebreitet. Ich saß da und starrte ihn an. Dabei zitterte ich so
heftig, dass meine Zähne klapperten. Die Sonne hinter seinem Kopf schien hell,
sein Gesicht lag im Schatten, und ich konnte nur die Konturen erkennen.
    Er stieß
kräftig gegen meine Schulter, drückte mich auf den Rücken und sagte: »Dreh dich
um!«
    »Warten
Sie ... können wir nicht einen Moment reden?« Er lächelte mich an, als sei ich
ein Welpe, der gerade an seinen Schnürsenkeln knabberte. »Warum tun Sie das?«,
sagte ich. »Wollen Sie Geld? Wenn wir zurückfahren und mein Portemonnaie holen,
kann ich Ihnen die PIN-Nummer für meine Bankkarte geben - ich habe ein paar
tausend Dollar auf dem Konto. Und meine Kreditkarten, ich habe einen ziemlich
hohen Kreditrahmen.« Er hörte nicht auf, mich anzulächeln.
    »Wenn wir
reden, könnten wir uns schon irgendwie einigen, das weiß ich! Ich könnte ...«
    »Ich
brauche dein Geld nicht, Annie.« Er griff nach der Waffe, die er in den Hosenbund
gesteckt hatte. »Ich möchte die hier nicht benutzen, aber ...«
    »Halt!«
Ich streckte die Hände aus. »Es tut mir leid, ich habe mir nichts dabei
gedacht, ich weiß nur nicht, was Sie wollen. Wollen Sie ... wollen Sie Sex? Ist
es das, was Sie wollen?«
    »Um was
habe ich dich gebeten?«
    »Sie ...
Sie sagten, ich soll mich auf den Bauch legen.«
    Er hob
eine Augenbraue.
    »Das ist
alles? Sie wollen, dass ich mich umdrehe? Was machen Sie, wenn ich mich
umgedreht habe?«
    »Ich habe
dich jetzt zweimal höflich darum gebeten.« Mit den Fingern liebkoste er die
Waffe.
    Ich drehte
mich auf den Bauch.
    »Ich
verstehe nicht, warum Sie das tun.« Meine Stimme überschlug sich. Verdammt. Ich
musste ruhig bleiben. »Haben wir uns vorher schon einmal getroffen?«
    Er kniete
hinter mir, eine Hand auf meinem Rücken, und hielt mich am Boden fest.
    »Es tut
mir leid, falls ich Sie irgendwie beleidigt habe, David. Wirklich. Sagen Sie
mir, wie ich es wiedergutmachen kann, okay? Es muss doch eine Möglichkeit geben
...«
    Ich hielt
den Mund und lauschte. Ich hörte leise Geräusche hinter mir und wusste, dass
er irgendetwas vorbereitete. Ich wartete auf das Klicken, mit dem er die Waffe
spannte. Vor Entsetzen zitterte ich am ganzen Körper. War es das für mich?
Würde mein Leben mit dem Gesicht nach unten auf der Ladefläche eines Vans
enden? Ich spürte den Einstich einer Nadel in meinem Oberschenkel. Ich zuckte
zusammen und versuchte, nach hinten zu greifen. Mein Bein schien in Flammen zu
stehen.
     
    Bevor wir
diese Sitzung hier zu Ende bringen, Doc, ist es vermutlich nur fair, wenn ich
Ihnen noch etwas erzähle - wenn ich mich schon auf diesen
Jetzt-aber-mal-im-Ernst-Trip einlasse, dann will ich auch das volle Programm.
Als ich sagte, ich hätte nicht mehr alle Tassen im Schrank, meinte ich
eigentlich: Ich bin total durchgeknallt. Mit Jede-Nacht-im-Schrank-Schlafen und
so.
    Am Anfang
war das höllisch kompliziert, als ich bei meiner Mom in meinem alten Zimmer
schlief und jeden Morgen rechtzeitig rauskriechen musste, damit keiner was
merkt. Jetzt, wo ich wieder in meinem Haus bin, ist manches einfacher, weil
ich alle Variablen kontrollieren kann. Aber ich würde nie einen Fuß in ein
Gebäude setzen, ehe ich nicht weiß, wo der Ausgang ist. Es ist verdammt gut,
dass Ihre Praxis im Erdgeschoss ist. Ich würde nicht hier sitzen, wenn die
Räume höher lägen, als ich springen könnte.
    Nachts ...
na ja, nachts ist es am schlimmsten. Ich kann keine Leute um mich haben. Was,
wenn sie die Tür nicht abschließen? Oder ein Fenster offen lassen? Wenn ich
nicht schon bekloppt wäre, würde ich es garantiert werden,

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