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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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bist? Du hast es vorher nicht gemerkt. Oder falls du es gemerkt hast, war es dir egal. Nicht, dass ich mich darüber beklagen würde.”
    Guy schüttelte den Kopf und versuchte zu verstehen, was sie sagte. Er war nackt, er konnte sich kaum auf den Beinen halten, und er schämte sich – obwohl er das nur ungern zugab. Viele Frauen hatten ihn schon nackt gesehen. Aber ‘viele Frauen’ waren nicht Annie.
    “Was willst du damit sagen?”
    Sie zog ihre dunklen Brauen hoch und lächelte ihn an. “Was ich sagen will, ist, dass du dich nackt vor mir ausgezogen hast und mich dabei ununterbrochen angegrinst hast. Du hast dich buchstäblich vor mir zur Schau gestellt, und das war ziemlich … aufschlussreich.”
    Entsetzt schüttelte er den Kopf. “Das habe ich nicht getan.”
    Annie nickte. “Doch, das hast du.”
    Sie schien erfreut darüber und deutete mit ihrem Kochlöffel auf seinen Bauch und die darüber verschränkten Krücken, die nur das Wesentlichste verbergen konnten. “All diese verspätete Tugendhaftigkeit … du kannst dir die Mühe ruhig sparen. Ich habe alles gesehen, was es bei dir zu sehen gibt. Tatsächlich habe ich es mir sogar ganz aus der Nähe angesehen.”
    Das wurde ja immer schlimmer. “Das ist nicht wahr.”
    Wieder nickte sie. “Oh doch. Und ich kann dir ruhigen Gewissens sagen, dass ich es alles ziemlich seltsam fand.”
    Guy verschluckte sich, und sie trat rasch einen Schritt näher. “Oh, ich meinte nicht, dass du seltsam aussiehst! Nein. Natürlich nicht. Ganz im Gegenteil sogar! Du bist sehr … nun …”
    Sie war ganz atemlos geworden, und ihr Blick glitt wieder in Richtung Süden.
    “Annie.”
    “Okay, vergiss es.” Ihre Wangen waren leicht gerötet, aber Guy wusste nicht, ob es aus Verlegenheit oder Erregung war. “Ich meinte, wie es funktionieren würde. Sex zu haben, meine ich. Es sah nicht so aus, als wärst du überhaupt … fähig dazu …”
    Männliche Empörung übermannte ihn. “Ich schlief! Und war vollgepumpt mit Schmerzmitteln!” Er begann langsam hysterisch zu klingen. Das war nicht gut. Er musste sich zusammennehmen.
    Guy räusperte sich. Er konnte nicht abstreiten, dass er sich gekränkt fühlte von ihrer Kritik an seinen männlichen Körperteilen. Aber das sollte er nicht. Was machte es schon …
    “Verdammt, Annie, das ist ja lächerlich. Dreh dich jetzt bitte um. Oder besser noch – verschwinde aus dem Zimmer!”
    “Warum?”
    Guy biss die Zähne zusammen. “Weil ich ins Bad muss und die Lage langsam kritisch wird.”
    “Oh!” Annie tat einen weiteren Schritt in seine Richtung. Aus dieser Nähe nützten ihm die Krücken nichts. “Ich kann dir helfen.”
    “Nur über meine Leiche!”
    Den Kochlöffel in der einen Hand, die andere auf die Hüften gestützt, blickte sie ihn finster an. “Daniel hat gesagt, ich soll dir helfen.”
    Schmerz, Scham und Ärger ließen ihn die Augen zusammenkneifen. “Daniel wird nicht mehr in der Lage sein, etwas zu sagen, wenn ich mit ihm fertig bin.”
    “Nun sei doch nicht so. Schließlich warst du derjenige, der hierherkommen wollte.”
    “Wollte ich nicht!”
    “Aber natürlich.” Sie klang sehr entschieden in diesem Punkt. “Du sagtest, du bräuchtest Zeit, um nachzudenken und dich zu erholen, und deshalb wolltest du, dass ich dich herbringe. Daniel war einverstanden und erzählte mir von dieser Hütte.” Sie bedachte ihn mit einem strengen Blick. “Ich kann nicht glauben, dass ihr all das vor mir verheimlicht habt.”
    Er wusste nicht, wie er ihr die Sache mit der Hütte erklären sollte. Tatsache war, dass es immer eine ganz spezielle Fantasie von ihm gewesen war, mit Annie hier zu sein, ein Traum, von dem er nie erwartet hätte, dass er sich einmal erfüllen würde.
    Guy gab es auf, nach Entschuldigungen und Erklärungen zu suchen, als Annie nach seinen Krücken griff. In ihrer Entschlossenheit, ihm zu helfen, ließ sie ihm nur die Option, entweder aufs Gesicht zu fallen, oder ihr ihren Willen zu lassen.
    Sie bekam ihren Willen.
    Annie schob ihm die Krücken wieder unter die Arme und ging voran ins Badezimmer. “Ich habe den Teppich weggenommen, damit du nicht ausrutschst. Soll ich bleiben und dir helfen?”
    Das klang sehr hoffnungsvoll. “Auf keinen Fall!”
    “Spielverderber.” Sie begann rückwärts hinauszugehen, aber nicht, ohne ihn dabei noch einmal mit einem langen Blick zu messen. Er konnte sich nicht entsinnen, sich je derart verwundbar gefühlt zu haben.
    “Ruf mich, wenn du fertig

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