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Stilettos für Anfänger

Stilettos für Anfänger

Titel: Stilettos für Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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er war auch nicht zu Hause. Und trotzdem kannte er das Zimmer, ja sogar das Bett. Er war in der Hütte.
    Guy schaute sich zu der Uhr auf dem Nachttisch um und stellte fest, dass es kurz vor halb sieben war. Er erinnerte sich, wie Daniel ihn im Krankenhaus geweckt hatte, ihm in eine frische Pyjamahose geholfen und ihm gesagt hatte, es sei Zeit, zu gehen. Diese verflixten Tabletten, die die Krankenschwester ihn zu nehmen gezwungen hatte, machten ihn ganz groggy. Sie gaben ihm das Gefühl, zu träumen und zugleich hellwach zu sein.
    Und in all diesen merkwürdigen Träumen war immer Annie da – berührte ihn und lächelte ihn an.
    Und ließ sich von ihm anfassen.
    Er blickte auf sein schmerzendes Bein herab und sah, dass das Knie verbunden und mit einer Metallschiene versehen war.
    Abgesehen davon, dass er durstig und hungrig war und dringend eine Dusche brauchte, verspürte er auch noch ein anderes Bedürfnis, das nicht länger zu ignorieren war.
    Guy schlug die Decke zurück und rutschte vorsichtig zur Bettkante. Krücken lehnten an dem Sessel neben dem Bett, und er ergriff sie und benutzte sie, um sich auf die Beine zu ziehen.
    Zum Glück war die Hütte nicht sehr groß, sodass das Bad nicht weit entfernt war. Denn sonst hätte er es wahrscheinlich gar nicht geschafft.
    Das Schlafzimmer lag direkt neben dem Bad. Nackt humpelte er die kurze Entfernung und versuchte ein wenig ungeschickt, die Krücken zu benutzen, um sein verletztes Knie zu entlasten. Auch seine Schulter schmerzte höllisch, aber das ignorierte er. Als er sich den Zeh anstieß, begann er laut zu fluchen.
    “Warum, zum Teufel, bist du nicht im Bett?”
    Guy erschrak so heftig, dass ihm beinahe die Krücken aus den Händen rutschten.
    Annie!
    Sie stand vor ihm und sah aus wie die Frau, die er schon lange kannte und von der er unablässig träumte.
    Rasch blickte er sich in der Hütte um, sah aber niemand anderen. Er sah nur Dutzende offener Bücher und Zeitschriften, die im ganzen Raum verstreut herumlagen.
    Sie hatte ihre erotischen Studien wieder aufgenommen!
    Beunruhigt starrte Guy sie an. Ihr dunkles Haar fiel ihr offen bis zur Taille. Sie hatte es gebürstet, bis es glänzte, und der goldene Schein des Kaminfeuers spiegelte sich darin. Sie trug Leggings, die ihre schlanken Beine wie eine zweite Haut umgaben, und dazu sein eigenes Flanellhemd, das vorne viel zu weit offen stand.
    Sie sah wahnsinnig verführerisch aus.
    Guy erschauderte, als er sich fragte, wie er sich verhalten sollte. Schließlich war er nackt, und es gab kein Versteck. Mit den Krücken und der Knieschiene, die ihn beim Gehen behinderten, wäre es lächerlich gewesen, zu fliehen. Nicht, dass er es etwa vorgehabt hätte. Noch schlimmer, als von Annie nackt gesehen zu werden, wäre gewesen, ihr durch Flucht eine noch absurdere Vorstellung zu bieten.
    Da ihm keine anderen Möglichkeiten blieben, verschränkte er die Krücken vor seinem Schoß – was wohl kaum ausreichend war, aber unter den gegebenen Umständen das Beste, was er tun konnte – und balancierte auf einem Bein. “Was, zum Teufel, tust du hier?”, fuhr er Annie an.
    Sie schien keineswegs gekränkt von seinem Ton. Sie runzelte die Stirn und schwenkte etwas, das wie ein Kochlöffel aussah.
Bitte lieber Gott, lass sie bloß nicht kochen
! Er würde alles überleben, nur nicht das.
    Annie kam weiter auf ihn zu, trotz seiner hektischen Proteste, wegzubleiben. “Du sollst im Bett bleiben.”
    Er antwortete darauf mit der Frage: “Wo ist Daniel?”
    “Zu Hause, schätze ich.” Sie zog eine Schulter hoch, worauf sein Hemd auf dieser Seite noch ein bisschen tiefer rutschte. Er konnte nun den Ansatz ihrer rechten Brust erkennen. “Jedenfalls war er auf dem Weg dahin, nachdem er sich von uns verabschiedet hatte.”
    Guy kniff die Augen zu und atmete tief durch, um nicht zu schreien. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Daniel hätte ihn hier nicht mit Annie allein gelassen.
    “Guy, weißt du eigentlich, dass du nackt bist?”
    Guy starrte sie an, als wäre sie plötzlich blond geworden. “Klar weiß ich das! Es ist schwer zu übersehen, vor allem, so wie du mich anstarrst!”
    Annie antwortete nicht und hörte auch nicht auf, ihn anzustarren. Er spürte ihren bewundernden Blick wie ein warmes Streicheln auf seiner kühlen Haut. “Sieh mir ins Gesicht, verdammt noch mal!”
    Sie tat es, ließ sich aber Zeit damit. “Woher sollte ich das wissen?”
    “Woher sollst du was wissen?”
    “Dass dir bewusst ist, dass du nackt

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