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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Menü. „Wo kommen denn auf einmal die gebratenen Ravioli her?“
    „Die gehen aufs Haus. Ihr seid meine Versuchskaninchen, weil ich wissen will, wie sie ankommen.“ Jo legte ihr Klemmbrett beiseite. „Ich werde den Abend über ein bisschen hin und her laufen müssen. Ich weiß ja, dass ich eigentlich auch ein Gast bin, aber ich möchte trotzdem immer mal wieder drüben in der Bar nach dem Rechten sehen. Ihr bekommt zwei Kellnerinnen. Die Lautsprecheranlage ist betriebsbereit.“ Jo ging hinter die Bar und reichte Annabelle eine Fernbedienung. „Hiermit kannst du die Lautstärke regulieren. Wenn jemand ein bestimmtes Lied überhaupt nicht mag, drück auf die ‚Weiter ʻ -Taste, dann wird es übersprungen. Ihr wisst, wo die Toiletten sind, oder?“
    „Am Ende des Flurs.“
    „Genau. Dann ist ja alles geklärt.“ Jo blickte zu dem Banner, auf dem stand: „Happy Wedding, Heidi“, auf die Blumen, den Kuchen und die Luftballons und schüttelte den Kopf. „Es war richtig, dass wir durchgebrannt sind.“
    „Ist das nicht dein Stil?“
    „Nein, aber zu Heidi passt es. Habt Spaß, und ruft mich, wenn ihr mich braucht.“
    Jo ging, während Charlie mit einer der Kellnerinnen hereinkam. Beide Frauen trugen Eimer mit Eis.
    „Nur vorsichtshalber“, meinte Charlie.
    Sie hatte ihre Feuerwehruniform gegen dunkle Jeans und ein schlichtes blaues T-Shirt mit langen Ärmeln eingetauscht. Genau wie die Jeans lag das Top eng an. Da Charlie sonst in ihrer Uniform oder ihrem üblichen Outfit, bestehend aus T-Shirt und einer weiten Cargohose, wenig Figur zeigte, fiel es heute besonders auf.
    Annabelle musterte die langen, schlanken Beine und die schmalen Hüften ihrer Freundin. Vielleicht waren es nur ihre angespannten Nerven wegen der Party oder weil sie das Eis die Treppe hochgeschleppt hatte, aber Charlies Gesicht war leicht gerötet, und ihre Augen leuchteten. Das T-Shirt hob das Blau ihrer Augen noch mehr hervor.
    Sie hat eine tolle Figur, dachte Annabelle und fragte sich, wieso ihr das vorher noch nie aufgefallen war.
    Charlie stellte das Eis ab und sah sie grimmig an. „Was ist?“, wollte sie wissen. „Du starrst mich an.“
    „Du siehst gut aus.“
    Charlie verzog das Gesicht. „Oh, bitte.“
    „Nein, ich meine es ernst. Es ist mir bisher noch nicht so richtig bewusst gewesen, aber du tust alles, um dich ja nicht wie eine Frau zu kleiden. Du schminkst dich nicht und benimmst dich überhaupt nicht feminin. Aber in Wahrheit bist du verdammt hübsch.“
    Jetzt sah Charlie richtig wütend aus. „Bring mich nicht dazu, dir wehzutun.“
    „Ach, hör auf, davon lass ich mich nicht einschüchtern.“ Annabelle musterte sie weiter eingehend. „Du kaschierst dein gutes Aussehen, weil du nicht willst, dass jemand dir Aufmerksamkeit schenkt.“
    „Ich bin die Größte hier heute Abend. Glaub mir, ich will wahrlich keine Aufmerksamkeit.“
    „Ich bin klein, daher weiß ich, dass es durchaus Vorteile haben kann, wenn manzu den Großen gehört. Aber du nutzt deinen Vorteil nicht.“
    Charlie holte tief Luft. „Ich weiß, was Schönheit ist. Meine Mutter ist schön. Und ich bin ihr nicht im Geringsten ähnlich.“
    „Es gibt ganz viele verschiedene Arten von Schönheit.“
    Aber Annabelle merkte, dass Charlie ihr nicht glaubte. Charlies Mutter war eine zierliche, anmutige Ballerina. Das konnte jeden einschüchtern, vor allem ein großes, unbeholfenes Mädchen. Wenn man dann noch die schreckliche Vergewaltigung einbezog, dann war es nachvollziehbar, dass Charlie alles, was auch nur annähernd feminin wirkte, mied. Doch in ein paar Minuten würden ihre Gäste eintreffen, daher war dies nicht der richtige Zeitpunkt für solch ein Gespräch.
    Sie kontrollierten noch einmal das Essen, stellten die Musik an und warteten dann noch drei Minuten lang voller „Was ist, wenn alle unsere Party doof finden“-Panik, ehe Heidi und May eintrafen.
    „Wie wundervoll“, rief May und sah sich um. „Ich finde es ganz toll.“
    „Ich auch“, verkündete Heidi. „Ich bin nervös. Wieso bin ich nervös?“
    „Weil du noch keinen Champagner getrunken hast“, erklärte Charlie und umarmte die beiden Frauen.
    Eine der Kellnerinnen öffnete die erste Flasche und begann einzuschenken. Annabelle reichte die Gläser herum.
    Während der nächsten zwanzig Minuten trafen die restlichen Gäste ein. Die Hendrix-Drillinge waren da, zusammen mit ihrer Mutter Denise. Bürgermeisterin Marsha, Charity Golden, Pia und Liz Sutton, die berühmte

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