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Stille Kuesse sind tief

Stille Kuesse sind tief

Titel: Stille Kuesse sind tief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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dürfen. Dieses Stück Land übte einen eigenartigen Reiz auf sie aus. Die Ruhe, die unterschiedlichen Tiere, all das war so ganz anders als das Leben, das sie bisher gekannt hatte, aber es gefiel ihr. Außerdem lag die Ranch nahe genug an der Stadt, um sich bei Bedarf in Gesellschaft begeben zu können oder um einen guten Margarita zu trinken.
    Sie parkte und stieg aus. Priscilla stand in der Nähe des Baumes und sah ausnahmsweise grimmig und bedrohlich aus. Annabelle hatte schon von der Katzenfamilie gehört, die die Elefantendame in ihre Obhut genommen hatte, und sie hoffte, dass sich das für alle als eine gute Lösung entpuppte. Immerhin gab es da den nicht ganz unerheblichen Größenunterschied, und der konnte so manche bedeutungsvolle Freundschaft in Schwierigkeiten bringen.
    Shane hatte inzwischen zwei trächtige Stuten auf die Weide neben Priscillas Gehege gestellt. Vielleicht konnte die Elefantendame sich auch mit denen anfreunden, sodass ihre Herde noch größer wurde. Während der vergangenen Tage hatte Annabelle sich ein wenig über Elefanten schlau gemacht und herausgefunden, dass die Weibchen extrem soziale Wesen waren. Die arme Priscilla war vermutlich schrecklich einsam gewesen, seit sie auf der Ranch ein neues Zuhause gefunden hatte.
    Annabelle ging in Richtung Stall und sah Shane auf sich zukommen. Eine Sekunde lang genoss sie den Anblick. Ein großer, gut aussehender Cowboy mit Hut. Sie konnte kaum mehr als seine Silhouette erkennen, weil die Sonne hinter ihmstand. Also musste sie ihre Augen beschatten, um die Einzelheiten besser erkennen zu können, aber das war es durchaus wert. Der Mann sah in Jeans einfach klasse aus.
    Ohne Jeans sieht er wahrscheinlich genauso gut aus, schoss ihr durch den Kopf, doch sie entschied, dass es wohl besser wäre, diesen Gedankengang nicht weiter zu verfolgen. Die Küsse, die sie ausgetauscht hatte, waren köstlich gewesen, aber sie war sich noch immer nicht sicher, was sie davon halten sollte. Es war ja nicht so, dass Shane und sie miteinander liiert waren. Sie waren ja gerade erst Freunde geworden. In der Regel ließ Annabelle sich nicht mit einem Mann ein, zu dem sie nicht auch eine Art Beziehung aufgebaut hatte. Trotzdem schaffte Shane es, ihren Puls zu beschleunigen, ohne sich groß anzustrengen.
    „Hallo, du kommst genau rechtzeitig“, sagte Shane, als er näher kam.
    „Ich bin ein großer Fan von Pünktlichkeit.“
    Er musterte sie, und dabei entschlüpfte ihm ein leises Stöhnen. Annabelle drehte sich nicht einmal um. Sie wartete einfach, bis sie das vertraute Hufgetrappel hörte, als Khatar auf sie zutrabte. Als sie die Arme ausstreckte, blieb der Hengst neben ihr stehen, damit sie ihm den Kopf streicheln konnte.
    „Hallo, mein Großer. Wie geht es dir?“
    Er wieherte leise. Sie kraulte ihn hinter den Ohren, was ihn dazu brachte, den Hals noch weiter vorzurecken und zu flehmen.
    „Das gefällt dir, was?“
    Shane schüttelte den Kopf. „Ich habe ihm gesagt, er soll ein bisschen Stolz zeigen, aber er hört einfach nicht auf mich.“
    Sie lachte. „Da seid ihr schon zwei, denn er findet, du solltest dich freiwillig als Opfer für meine Zeremonie melden.“
    „Nein, danke. Mir hat schon mal eine Frau das Herz aus dem Leib gerissen.“
    Annabelle vermutete, dass das witzig klingen sollte, doch etwas an seinem Tonfall ließ sie aufhorchen. Sie lehnte sich gegen Khatar. „Das hört sich nicht gut an. Hast du in letzter Zeit mal von deiner Ex gehört?“
    Shane nahm den Hut ab und schlug ihn gegen seinen Schenkel. „Nein, und das ist auch gut so. Das wäre das Letzte, was ich jetzt hier noch bräuchte: noch mehr Drama. Davon habe ich mehr als genug.“
    „Bist du sicher, dass du sie nicht vermisst?“
    Sein Blick ruhte auf ihrem Gesicht. „Ich habe mich schon viel zu oft wieder mit Rachel eingelassen. Die ersten Male, als ich Nein sagen musste, hätte es mich fast umgebracht. Jetzt ist es einfach. Wenn ich über sie rede, wird mir bewusst, dass Männer wirklich die idiotischsten Dinge für eine Frau tun.“
    Annabelle hätte gern darauf hingewiesen, dass nicht alle Frauen so wild und untreu waren. Sie war es jedenfalls nicht, denn sie war auf der Suche nach einer dauer- und ernsthaften Beziehung. Solange der betreffende Mann gewillt war, sie so zu lieben, wie sie war. Sie hatte endgültig genug davon, sich mit weniger zufriedenzugeben.
    „Sie hat mich betrogen“, erklärte er tonlos. „Mehr als einmal und wahrscheinlich noch ein Dutzend Mal mehr,

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