Stille Kuesse sind tief
heimzuzahlen. Jetzt wurde ihr bewusst, dass die Sache natürlich auch Konsequenzen hatte.
„Das war eine einmalige Angelegenheit“, verkündete sie und versuchte, überzeugend zu klingen. „Wir werden nicht wieder miteinander schlafen. Darauf haben wir uns geeinigt. Wir sind Freunde.“
„Red dir das nur weiter ein“, erklärte Charlie. „Vielleicht wird es dann ja eines Tages wahr.“
Annabelle schaute sich um, um sicherzustellen, dass niemand in der Nähe war, der sie belauschen konnte, bevor sie sich zu ihren Freundinnen vorbeugte und flüsterte: „Ich muss ja zugeben, dass ich ihn wirklich gern mag. Vielleicht sogar noch mehr als nur gern. Allerdings haben wir unterschiedliche Vorstellungen von dem, was wir wollen, und er vertraut mir nicht.“
„Warum vertraut er dir nicht?“, wollte Charlie wissen. „Du hast doch nichts verbrochen.“
„Das liegt an seiner Ex“, erklärte Heidi. „Ich habe sie zwar nie getroffen, aber ich habe so einiges von Rafe gehört. Anscheinend ist sie eine echte Schickse.“
Charlie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Ernsthaft?“
„Ich bin eben hip“, meinte Heidi beleidigt. „Ist das das richtige Wort?“
Annabelle grinste. „Wenn du fragen musst, dann lautet die Antwort vermutlich Nein.“
Sie lachten noch immer, als Jo mit der nächsten Runde Margaritas und neuen Chips kam.
„Themenwechsel“, sagte Annabelle, als Jo wieder gegangen war. „Wie laufen die Hochzeitsvorbereitungen? Müssten wir uns nicht noch mal zusammensetzen?“
„Vielleicht nächste Woche.“ Heidi langte nach einem Chip. „Ich bin noch dabei, meine Gästeliste zu erstellen. Unsere Freunde vom Jahrmarkt kommen. Habe ich euch das schon erzählt? Vor ein paar Tagen kam ihre Zusage.“
Heidi war auf einem umherreisenden Jahrmarkt groß geworden. Ihre Eltern waren gestorben, als sie selbst noch klein gewesen war, und daraufhin hatte ihr Großvater sich um sie gekümmert. Heidi war immer von Menschen umgeben gewesen, die sie geliebt hatten. Jetzt würden sie kommen, um dabei zu sein, wenn sie heiratete. Auf diese Weise würde ein besonderer Tag noch schöner werden.
„Das ist ja großartig“, sagte Annabelle. „Da die Hochzeit auf der Ranch stattfinden soll, ist es ja nicht so dramatisch, wenn noch ein paar mehr Leute kommen.“
„Das stimmt“, meinte Charlie grinsend. „Ein paar Hundert extra Hamburgermachen ja auch nichts.“
Heidi verdrehte die Augen. „Es gibt keine Hamburger.“
„Wie schade. Fast jeder mag Hamburger, und das ist doch ein witziges Essen. Hochzeiten sind, wenn du mich fragst, sowieso eine viel zu ernste Angelegenheit.“
„Dann servier doch Hamburger auf deiner Hochzeit.“
„Vielleicht mache ich das sogar. Nicht, dass ich irgendwelche Pläne hätte, in absehbarer Zeit zu heiraten.“
„Du könntest ja mal damit anfangen, dich zu verabreden“, riet Heidi ihr. „Fang langsam an. Such dir jemanden aus, der dir nichts weiter bedeutet.“
Annabelle runzelte die Stirn. „Ja, weil du sicherlich eine Beziehung zu einem Mann willst, der dir egal ist.“
Charlie griff nach ihrem Glas. „Sie wollte damit doch nur sagen, dass es mir dann zumindest nichts ausmacht, wenn es schiefgeht.“
Sichtlich verlegen erwiderte Heidi: „Das habe ich nicht gesagt. Ich dachte nur, dass du auf diese Weise üben könntest, ohne dir Sorgen um ein gebrochenes Herz machen zu müssen.“
„Ich weiß, dass du es lieb gemeint hast“, erwiderte Charlie lächelnd. „Ist schon okay. Vielleicht sollte ich mir einen Mann suchen, der mir das beibringt, was ich bisher noch nicht gelernt habe. Damit ich mir sozusagen ein paar Fähigkeiten aneigne, die ich dann anwenden kann, wenn ich jemanden treffe, der mir etwas bedeutet.“
„Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, meinte Heidi seufzend und wandte sich an Annabelle. „Was ist mit dir? Ich würde dir empfehlen, Shane die Möglichkeit zu geben herauszufinden, dass du überhaupt nicht wie seine Ex bist.“
Annabelle griff nach den Chips. „Nein, danke“, wiegelte sie ab.
„Warum nicht?“, wollte Charlie wissen. „So wie du ihn beschreibst, ist er doch perfekt. Er sieht gut aus, ist sexy und ein Gott im Bett.“
„Das habe ich nie gesagt. Außerdem sind wir nur Freunde, wie ich euch bereits erklärt habe.“
„Hah. Wenn man anfängt, sich selbst zu belügen, kriegt man irgendwann Probleme“, warnte Charlie sie.
„Nein. Ich werde mein Herz diesmal schön aus
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