Stille Kuesse sind tief
lächelnd stellte sie sich hinter den Sektkühler und blickte zu Shane.
„Diesen Champagner?“, fragte sie und berührte den Flaschenhals.
„Genau den.“
„Wie ist es mit Eis?“ Sie nahm einen Eiswürfel und hielt ihn einen Moment lang in der Hand. „Möchtest du das auch?“
Seine Augen begannen fasziniert zu funkeln. „Was schwebt dir vor?“
Sie presste das Eis gegen ihren Hals und ließ es langsam bis hinunter zu ihrem Bauch gleiten. Weil ihr Körper noch immer erhitzt war, begann das Eis sofort zu schmelzen. Wassertropfen rannen zwischen ihren Brüsten hinab. Ihre bereits harten Brustwarzen zogen sich noch mehr zusammen.
Shane erhob sich und begann, sich das Hemd aufzuknöpfen. Seine Bewegungen waren fahrig, doch dabei ließ er Annabelle keine Sekunde lang aus den Augen.
„Eis ist gut“, meinte er heiser und riss sich das Hemd vom Leib. Schnell rutschte er zur Bettkante und zog Stiefel und Socken aus.
Was sollte sie jetzt machen? Ihre einzige Erfahrung mit Pornografie hatte sie auf dem College gemacht, als sie und ihre Freundinnen sich einen billigen und schlecht gemachten Film angeschaut hatten, bei dem sie sich gefragt hatte, was das alles sollte. Sie wusste, dass Männer eher visuelle Typen waren, also wäre vielleicht ein sinnlicher Tanz nicht schlecht. Nur leider lag es ihr nicht, sexy Tänze hinzulegen. Vielleicht sollte sie es mit dem Tanz der glücklichen Jungfrau versuchen oder etwas in der Richtung …
Wie jämmerlich, dachte sie leicht verzweifelt und umschloss ihre Brüste. Es wurde wohl Zeit, mal ein bisschen Recherche in dieser Hinsicht zu betreiben. Mit Shane könnte es sogar Spaß machen.
Kaum hatte sie ihre Brüste ein wenig angehoben, als Shane auf die Füße sprang und sich seiner Jeans und der Boxershorts entledigte. Mit zwei großen Schritten durchquerte er das Zimmer und griff nach ihren Handgelenken. Noch ehe sie wusste, wie ihr geschah, lag sie wieder auf dem Rücken im Bett. Im Bruchteil von Sekunden hatte er ein Kondom übergestreift und war in sie eingedrungen.
Voller Leidenschaft stieß er zu, stöhnte auf, und auf einmal war sein ganzer Körper angespannt. Schon zehn Sekunden später war alles vorbei. Blinzelnd sah Annabelle ihn an.
„Ehrlich?“, fragte sie, ehe sie sich zurückhalten konnte.
„Tut mir leid.“
„Nein, das ist schon okay. Ich bin nur so überrascht.“
Er löste sich von ihr und rollte sich auf die Seite. Annabelle drehte sich zu ihm herum und stützte den Kopf auf die Hand.
„Shane?“
Er verzog das Gesicht. „Ich bin wie ein sexhungriger Teenager. Es war das, was du gemacht hast. Ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen.“
„Nur weil ich fünf Sekunden lang mit einem Eiswürfel rumgespielt habe?“
„Das richtest du mit mir an“, meinte er lächelnd. „Was soll ich sagen?“
Dass sie vielleicht doch keinen sinnlichen Tanz zu lernen brauchte. „Es gefällt mir, dass ich dich so antörne. Mir geht es mit dir genauso.“
Er grinste. „Komm, lass uns ein Glas Champagner trinken. Und wenn du mir eine Viertelstunde Zeit gibst, beweise ich dir, dass ich durchaus zu mehr fähig bin.“
„Abgemacht“, sagte sie, obwohl er ihr eigentlich gar nichts mehr zu beweisen brauchte.
Wie so vieles im Süden von Kalifornien war auch die Architektur der Rennbahn in Del Mar von den Spaniern beeinflusst worden. Das Gelände war gut gepflegt und sattgrün, das Klubhaus beeindruckend, und für die Besitzer und Trainer hatte man einen eigenen Parkplatz angelegt.
Annabelle stieg aus dem Auto aus und lächelte Shane an. Er sah gut aus. Besser als gut. Vielleicht ein wenig müde, dachte sie verschmitzt. Einer der Vorteile, wenn man eine Frau ist, dachte sie, als er nach ihrer Hand griff. Sie konnte ihre dunklen Augenringe unter Concealer und Make-up verbergen.
„Warum lächelst du?“, wollte Shane wissen, als sie in Richtung Eingang gingen.
„Ich dachte gerade an letzte Nacht.“
„Woran genau?“
„An alles.“
Wie versprochen, hatte er ihr bewiesen, dass er über deutlich mehr Durchhaltevermögen verfügte als beim ersten Mal. Irgendwann hatten sie sich Essen aufs Zimmer kommen lassen und einen langen Abend damit verbracht, zu reden und sich zu lieben. Anschließend waren sie in die große Badewanne gestiegen und hatten einander erkundet, bis das Wasser kalt geworden war.
„Erzähl mir von dem Pferd“, sagte sie jetzt. „Es ist ein Hengst, oder?“
„Deadline ʼ s Dream ist ein Hengst, ja.“
Grinsend fragte sie weiter:
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