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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Dale
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Geschäftliche.”
    “Außerdem”, warf Niki ein, “kann ich, wenn ich zu Hause bin, auch helfen, abgesehen von der Arbeit mit den Pferden.”
    Verständnisvoll nickten die anderen. Nikis Angst vor Pferden wurde von allen respektiert, denn sie wussten, woher diese Angst kam.
    “In Ordnung”, beschloss Dani. “Morgen ist Sonntag, also können Niki und ich frühestens übermorgen in die Stadt, damit sie sich bewerben kann. Da werde ich auch eine Anzeige aufsetzen. Wir brauchen dringend Cowboys, wenn wir mit allem fertig sein wollen, bevor die ersten Gäste kommen.”
    Granny sah sie erstaunt an. “Was für Gäste?”
    “Diese hier!” Dani hielt ein paar Reservierungen hoch. “Die habe ich im Schreibtisch im großen Zimmer gefunden. Aber wenn wir den Gästen nicht absagen wollen, brauchen wir Hilfe, und deshalb werde ich so schnell wie möglich die Anzeige in der Zeitung schalten.”
    Toni lächelte. “Das sieht doch alles gar nicht so schlecht aus.”
    “Freut euch nicht zu früh”, warnte Dani. “Wir müssen sehr aufpassen. Hier in Texas leben wir in einer Männerwelt. Habt ihr gesehen, wie die Kerle euch heute im Café umschwärmt haben? Wenn ihr einem von denen den kleinen Finger reicht, nimmt er nicht nur die Hand, sondern gleich alles.”
    “Glaubst du?” Niki lächelte vielsagend. “Denkst du da vielleicht an jemand Bestimmten? Zum Beispiel an diesen gut aussehenden Jack?”
    Dani errötete. Entschieden hob sie den Kopf. “Ich spreche von Männern im Allgemeinen. Und das erinnert mich an etwas.” Sie holte den Zettel aus der Hosentasche und reichte ihn Granny. “Glaubst du, Will hat das hier geschrieben?”
    Verwundert strich Granny den zerknitterten Zettel glatt und las laut vor: “'Habt Ihr schon Spaß? Ihr Mädchen wisst nicht halb so viel, wie Ihr zu wissen glaubt.'“
    Gleichzeitig holten Niki und Toni Luft. “Wo hast du den Zettel her?”, wollte Niki wissen.
    “Aus dem Schreibtisch. Granny, meinst du, es könnte seine Handschrift sein?”
    “Lieber Himmel, das weiß ich ebenso wenig wie du. Er war nicht gerade ein begeisterter Briefeschreiber.”
    Das wussten die drei Schwestern auch.
    “Aber …” Granny schwieg einen Moment nachdenklich. “Wenn ihr mich fragt, klingt das sehr nach ihm. Es hört sich fast so an, als wollte er uns ein Rätsel aufgeben. Was hat dieser Mann sich bloß dabei gedacht?” Angewidert schüttelte sie den Kopf.
    Und das war nur zu verständlich. Schließlich hatte ihre Tochter, obwohl sie fünfundzwanzig Jahre jünger als Will Keene gewesen war, sich in den Mann verliebt. Er hatte sie verführt und kurz darauf verlassen. In den letzten Jahren hatte Granny ihre Enkelinnen immer wieder beschworen, vernünftiger als ihre Mutter zu sein.
    “Darüber können wir uns jetzt nicht den Kopf zerbrechen”, entschied Dani. “Wir haben Wichtigeres zu tun, als über eine Nachricht zu grübeln, die er vielleicht gar nicht selbst geschrieben hat. Wer will morgen mit Dobe und mir zusammen einen Rundritt machen, um sich alles anzusehen?”
    Lust hatte niemand dazu.
    Beim Brunch am Sonntag trafen sich auf der riesigen XOX-Ranch vier Generationen. Austin, der Großvater, Travis, der Vater, Jack, der Sohn, und der vierjährige Petey, dessen Eltern verunglückt waren, als der Kleine noch ein Baby war. Sie alle saßen im Esszimmer um den großen Tisch herum, aßen und stritten sich.
    Austin wandte sich Jack zu. “Wie ich gehört habe, sind die Keenes in der Stadt eingetroffen.
    “Stimmt.” Jack zerteilte mit der Gabel sein Spiegelei. “Gestern. Und es sind Schwestern und keine Brüder.”
    “Das habe ich auch gehört.” Travis aß von seinem Fleisch. “Das macht es uns bestimmt leichter.”
    Alarmiert sah Jack ihn an. “Und was genau macht es uns leichter?”
    “Die Ranch zu kaufen natürlich.”
    “Ach, das meinst du.”
    “Im Grunde tun wir ihnen damit einen Gefallen”, warf Austin ein. “Schon für drei Männer, die ausreichend Geld zur Verfügung haben, wäre es schwer, diese Ranch zu retten. Für drei Frauen ist es so gut wie unmöglich.”
    Travis nickte. “Es geht das Gerücht, dass sie nur das Grundstück, aber kein Geld geerbt haben. Wenn das stimmt, müssten sie so gut wie pleite sein. Allerdings kommt mir das etwas seltsam vor.”
    Jack war der Appetit vergangen. “Also, sie …”
    Ein Klirren unterbrach ihn, und als er sich umdrehte, sah er, dass Petey auf den Boden sah, wo sein zerbrochenes Glas lag und sich langsam eine Milchpfütze

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