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Stille meine Sehnsucht

Stille meine Sehnsucht

Titel: Stille meine Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Dale
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unter dem Dach, und Toni, Dani oder Grandma Tilly passten immer auf ihn auf. Auch die Gäste mochten ihn und verwöhnten ihn, wann immer es ging.
    Dann war da noch Jack.
    Dani mochte gar nicht daran denken, wie viel sie ihm verdankten. Er leitete die Arbeit der Cowboys, und Dani wandte sich regelmäßig an ihn, wenn sie einen Ratschlag brauchte. Nach einiger Zeit, als es keine weiteren Katastrophen wie Feuer, durchgehende Pferde oder sonst etwas mehr gab, begann sie sich zu entspannen.
    Doch ganz konnte sie ihr Misstrauen nicht aufgeben. Manchmal träumte sie davon, dass Jack und sie irgendwie zueinanderfanden, aber diesen Traum verdrängte sie immer wieder hastig.
    “Dani, ich habe wieder einen von diesen Zetteln gefunden.” Grandma Tilly kam in das Arbeitszimmer und hielt etwas hoch, was wie eine Serviette aussah. Sie wirkte verärgert. “Dieser Mann muss sich fest vorgenommen haben, uns auch aus dem Grab heraus noch zu ärgern. Das hier klebte unter dem großen Butterfass in der Speisekammer.”
    “Und was steht drauf?” Dani faltete die Notiz auseinander und las laut vor: “'Elsies Truhe hat es in sich: Mehl und Speck, Kanne und Tasse. Wenn Ihr das hier lest, betrachte ich die Radieschen von unten, und Ihr wisst nicht, was los ist.'“ Sie seufzte. “Ich lege ihn zu den anderen.” Sie zerknüllte den Zettel und warf ihn in den Papierkorb.
    Granny runzelte die Stirn. “Ich weiß nicht. Manchmal denke ich, Will verfolgte irgendein Ziel mit diesen Botschaften. Seltsam war er immer, aber nicht geisteskrank.”
    “Du hast ihn fünfundzwanzig Jahre lang nicht mehr gesehen”, wandte Dani ein. “Außerdem habe ich mich etwas umgehört. Es heißt, nach Miss Elsies Tod sei es noch schlimmer mit ihm geworden.”
    “Das glaube ich gern. Tut mir leid, wenn ich dich gestört habe.” Granny deutete auf die Akten. “Noch mehr schlechte Neuigkeiten?”
    Dani schlug den Ordner zu. “Nein. Es läuft ganz gut. Mach dir keine Gedanken.” Das tue ich schon genug, fügte sie im Stillen hinzu.
    Beruhigt nickte Granny und ging wieder hinaus. Doch Dani blieb am Schreibtisch sitzen und grübelte.
    Als Dani zum Korral kam, sah Jack sofort, dass etwas nicht stimmte. Und gleichzeitig regte er sich über sich selbst auf, dass er für ihre Stimmungen überhaupt so empfänglich war. Er hatte doch nur ein Mal mit ihr geschlafen. Dennoch hatte es sich ihm unauslöschlich eingeprägt, und jedes Mal, wenn er sie sah, musste er daran denken, was an dem Nachmittag in der Hütte passiert war.
    “Ist alles in Ordnung?”, fragte er.
    “Mir geht es bestens.” Dani ging zu den Pferden, die für den Ausritt gesattelt werden mussten, und legte den Arm um den Hals eines schwarzen Wallachs.
    Jack folgte ihr in den Korral. “Das wirkt aber nicht so.”
    Sie drehte sich um und seufzte. “Ich habe mich vorhin gefragt, wie es sein muss, wenn man sich nur einmal keine Sorgen um das Geld zu machen braucht. Ich bin es wirklich leid, mein ganzes Leben lang jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen und niemals zu wissen …” Verlegen verstummte sie und lächelte. “Tut mir leid, ich wollte dich nicht mit meinem Gejammer belästigen.”
    “Das macht doch nichts.” Er wollte sie in die Arme nehmen und ihr sagen, dass sie sich keine Sorgen mehr zu machen brauche, weil er sich um sie kümmern würde. Aber dafür würde er sie heiraten müssen. Und ganz bestimmt würde er sein Junggesellendasein nicht aufgeben, nur weil Dani keine Lust mehr hatte, sich um das liebe Geld Gedanken zu machen.
    An diesem Abend kam Niki zum Dinner, und wie üblich waren die Gäste und die Cowboys darüber genauso erfreut wie ihre Familie. Allein durch ihre Schönheit hob sie schon die allgemeine Stimmung.
    Allerdings schien sie das nicht zu bemerken. Sie lachte fröhlich, räumte den Tisch mit ab, schenkte Getränke nach und servierte das Dessert.
    Gelassen sah Dani zu, wie Niki mit ihrem Charme die Gäste für sich einnahm. Bei Toni war es genauso. Jeder Mann im Raum war von den beiden bezaubert.
    Nur Jack wirkte missmutig und abgelenkt. Er bemerkte, dass Dani ihn ansah, und sofort runzelte er die Stirn, als habe sie etwas mit seiner schlechten Laune zu tun.
    “Bevor jemand vom Tisch aufsteht …”, Niki stellte sich an die Tür, “… möchte ich alle daran erinnern, dass morgen Abend im 'Sorry Bastard Saloon' der Gästeabend stattfindet. Da können sich die Gäste aller Ranches der Umgebung treffen und ihre Erfahrungen austauschen. Es gibt auch ein

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