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Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition)

Titel: Stille Nacht: Ein Fall für Hubertus Hummel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Ummenhofer , Alexander Rieckhoff
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Skispringen erneut gesehen.
    Freund Burgbacher wollte immer noch partout auf dem Standpunkt beharren, der Mann habe eine Narbe gehabt. Für ein Phantombild hatte es deshalb nicht ganz gereicht, stattdessen gab die Polizei nun eine Personenbeschreibung des mutmaßlichen Täters an die Presse: Fünfunddreißig bis vierzig Jahre alt, einen Meter neunzig groß, spitze Nase, kräftige Gestalt, dunkle Kleidung.
    Ob das genügte?
    Wie auch immer: Hummel und Riesle hatten sich zuvor darauf geeinigt, Müller und seinem Kollegen Winterhalter von der seltsamen Begegnung mit dem Verdächtigen nichts zu erzählen. Man wollte erst noch eigene Ermittlungen anstellen und die Kripo dann später einweihen.
    Mit voreiligen Schlüssen hatte man Stefan Müller schon beim vorigen Fall in Rage gebracht. Jetzt wollten die Hobbydetektive professioneller vorgehen.
    Es sei ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei von selbst auf den Sekretär stoße, hatte Riesle noch erklärt.
    Zumal die Kripo sämtliche Kräfte in die Waagschale warf. Schon bevor Hummels und Riesles Beschreibung des Verdächtigen von der Kripo an andere Dienststellen und die Presse herausgegeben worden war, hatten Kriminalhauptkommissar Müller und seine Kollegen eine Sonderkommission – »Soko Schwarzwaldbahn« – eingesetzt.
    Auf dem Weg in die Innenstadt kam Hubertus Hummel an der Schule vorbei, an der er seit vielen Jahren die Fächer Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde unterrichtete.
    Ein paar Jugendliche saßen auf dem Gelände des Pausenhofs und zogen mit zusammengekniffenen Augen an ihren Zigaretten. Aus einem Gettoblaster ertönte laute, basslastige Musik, zu der die Gruppe lässig mitwippte. Die jungen Leute schauten eher abschätzig zu Hummel herüber, darunter auch Dominik Schreiner, der Klassenflegel seiner 11a. Er begrüßte seinen Lehrer mit einem aufgesetzt freundlichen und lang gezogenen »Guten Mooorgen, Herr Huuummel«.
    Hubertus nickte kurz und machte sich eilig in Richtung Ringanlagen davon, wo einst im Mittelalter der Villinger Stadtgraben gewesen war.
    »Hallo, Hubilein«, rief eine Mädchenstimme ihm noch übermütig nach und kicherte laut los. Hatten diese Lümmel am Sonntagmorgen nichts Besseres zu tun, als in der Öffentlichkeit laute Musik zu hören und dumm daherzureden? Wo waren eigentlich die Eltern? Offenbar gehörten sie zu der Generation, die den Lehrern das Erziehen überließ.
    Diesen Schreiner würde er sich vor Weihnachten ohnehin noch mal vornehmen. Hummel beschloss, wieder zu strengeren Methoden zu greifen. Das hatte er auch neulich in einer Gesamtlehrerkonferenz gefordert und damit fassungslose Mienen bei einigen Altachtundsechzigern geerntet.
    »Mensch, Hubertus, früher warst du doch einer von uns«, hatte ein graubärtiger Kollege gemeint, der seit Urzeiten bei den Grünen aktiv war. Ganz unrecht hatte der Kollege indes nicht. Hummel war tatsächlich mit den Jahren zunehmend konservativer geworden.
    Hubertus durchquerte das Riettor, eines der drei verbliebenen Villinger Stadttore. Der Turmzeiger sprang gerade auf halb elf.
    An der größten Holzbude des Weihnachtsmarktes erwartete ihn bereits ein schlotternder Klaus. »Huby, lass uns schnell einen Glühwein trinken, sonst erfriere ich hier noch«, sagte der.
    Hummel war nach dem langen Spaziergang zwar eher warm, doch auch er war einem heißen Frühschoppen nicht abgeneigt und nahm einen kräftigen Schluck aus dem klebrigen Keramikbecher, den Klaus ihm in die Hand drückte.
    »Hubertus, wir müssen gleich morgen die Ermittlungen fortsetzen. Mir geht diese Edelmann-Sache nicht aus dem Kopf: Wenn du mich fragst, dann haben dieser Sekretär und vielleicht sogar die Edelmann-Spitze ihre Finger im Spiel.«
    »Richtig«, entgegnete Hubertus. »Wir haben dieses Déjà-vu mit dem mutmaßlichen Mörder. Und der arbeitet ausgerechnet bei einem Unternehmen, das durchaus ein berechtigtes Interesse an der Ausschaltung Schlenkers gehabt hätte. Hm. Ein bisschen viel Zufall.«
    »Und dann war er am Tatabend auch noch in Sachen Edelmann-Brauerei unterwegs – mit seinem eigenen Chef, Dr. Limberger. Ich bin ja mal gespannt, ob der wirklich ein wasserdichtes Alibi hat«, vervollständigte Klaus den Ermittlungsstand.
    »Hallihallo«, dröhnte es plötzlich aus dem Hintergrund. Edelbert Burgbacher kam vom Latschariplatz – wo sich die vier Villinger Hauptstraßen kreuzten – daher. »Da habt ihr wohl gedacht, ihr könntet einmal ohne mich saufen, he?« Burgbacher war ein Phänomen

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