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Stille Nacht (German Edition)

Stille Nacht (German Edition)

Titel: Stille Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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“Warten Sie nur, der Generator—” Das Licht kam wieder an. “—wird sich einschalten. Gehen Sie und drehen Sie—”
    “Die Außenbeleuchtung ab.” Sie schritt bereits auf den Schmutzraum zu, wo sich dieses Schaltbrett befand. Sie drehte sich nach Joe um. Er war mitten in der Küche abrupt zum Stehen gekommen. “Kommen Sie?”
    “Ja.” Seine Augen sahen ein wenig verglast aus.
    Kendall warf ihm einen besorgten Blick zu. “Sie sind nicht krank?”
    Er wischte seine große Hand über sein Kinn. “Mit geht’s gut. Habe mich an diesem Licht gestoßen. Ich möchte loslegen und oben nachsehen.”
    Er klang, als hätte er sich eine Erkältung eingehandelt. Was ungut war. Sie musste ihn nur ansehen und ihr wurde ganz heiß.
    Komisch, weil sie in mehr als einem Jahr sexuell nichts gefühlt hatte. Kein Flackern. Nicht einmal eine Nanosekunde eines Gedankens. Und dann war hier dieser Riese von einem Mann, mit seinen gefährlichen Augen und seinem sinnlichen Mund, und alles woran sie denken konnte, war seinen Körper erklettern und ihn küssen zu wollen.
    Sie schüttelte ihren Kopf. Sie musste wohl den Verstand verlieren, wenn sie dermaßen versucht war, die Gebeine eines Mannes, den sie gerade getroffen hatte, zu bespringen. Sie hatte über die letzten zehn Jahre zwei einigermaßen dauerhafte Beziehungen gehabt. Sie war mit Jerry ein Jahr gegangen, mit Andy mehr als sechs Monate, bevor sie mit ihnen geschlafen hatte.
    Sie war ganz einfach nicht so spontan. Sie dachte gerne Dinge durch. Wog das Pro und Kontra ab. Kendall biß sich auf die Lippe, als sie über diese seltsame Anomalie grübelte. Zum Teil, gestand sie sich ein, war es Joe Sorns latente Kraft und Energie. Er gab ihr nicht nur das Gefühl begehrenswert zu sein; noch wichtiger, er gab ihr ein Gefühl der Sicherheit.
    Beinahe —beinahe —war sie wieder ihr unerschütterliches Selbst. Das an sich war ein großer Auftrieb für eine Frau, die begonnen hatte sich damit abzufinden, dass ihre Angst ein wesentlicher Bestandteil dessen war, wer sie sein würde.
    Die Narben, die Dwight Gus Treadwell ihr zugefügt hatte, waren nicht alle außen.
    Joe folgte ihr zur Tür des Schmutzraumes und wartete, während sie sich mit all den Steckern und Schaltern der Weihnachtsaußenbeleuchtung befasste. Nachdem sie damit fertig war, ging sie hinüber zum Arbeitstisch und begann die Unordnung aufzuräumen, die sie zuvor mit den Blumengestecken gemacht hatte.
    “Was tun Sie, zum Teufel?”
    Nasses Zeitungspapier, gefüllt mit Blumenstängeln und abgezwickten Blättern in Händen, sah sie Joe über ihre Schulter an. “Sauber machen.”
    Er rollte seine Augen. Eine männliche, extrem irrritierende Gebärde, die ihr unmittelbar den Grund ihrer Betriebsamkeit wieder bewusst machte.
    “Lassen Sie das,” sagte er kurz angebunden, ihr mit einer Handbewegung andeutend, vor ihm durch die Tür zu gehen.
    Kendall war so voll mit nervöser Energie, sie wusste nichts mit sich selbst anzufangen. Sie kippte einen armvoll Abschnitte in einen nahestehenden Eimer und machte sich daran, ihre Hände zu waschen und zu trocknen. “Sie sind auf ärgerliche Weise diktatorisch, Herr Sorn.” Sie drehte sich um, ihn anzusehen.
    Sein Blick driftete auf ihren Mund, und etwas Elementares entzündete sich zwischen den beiden. Er war nicht aus dem Türrahmen gewichen, aber Kendall fühlte sich eingeengt, atemlos. Er hob seine Augen, um ihre einzufangen. “Und Sie sind auf ärgerliche Weise … beschäftigt, Fräulein Metcalf,” sprach Joe gedehnt.
    “Ja?” Er würde nicht aus dem Weg gehen, und sie begann, sich an ihm vorbei zu bewegen. “Nun, da sind eine Billion an Dingen zu t—” Er hakte nach ihrem Arm und ihr Blick prallte auf seinen. Sie vergaß, was sie im Begriff war zu sagen, ihr Atem stoppte ganz und gar, als sie die raubtierhafte Glut in seinen Augen auflodern sah. Sein Geruch—feuchte Wolle, holziges Cologne, männlich —war berauschend, und machte sie schwindelig mit Verlangen.
    Sie sehnte sich danach, ihre Hände unter seinen Pullover gleiten zu lassen, um heiße, nackte Haut zu berühren. Sie wollte auf ihren Zehenspitzen stehen und ihren Mund auf seinen pressen. Gott. Sie wünschte sich, dass er sie küssen würde, bis sie vergaß warum sie dort war.
    Erheiterung tanzte im glimmenden Feuer seiner blauen Augen, aber er erwiderte das Lächeln nicht. “Wir kennen einander ganze—was? Ein paar Stunden? Und ich weiß bereits eine ganze Menge über Sie.”
    “Oh ja?” Sie sog

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