Stille Nacht (German Edition)
die—zur Hölle damit, Overkill waren. Sie war verängstigt genug, zu wissen dass Treadwell auf dem Weg war. Sie brauchte die zusätzliche Bürde nicht, zu wissen dass er wer immer in seinem Weg stand um zu ihr zu gelangen, ermordet wurde.
Er betrachtete die Tatsache, dass er hierher durchgekommen war, und noch Zeit übrig hatte. Wo war Treadwell? Er fühlte niemanden da draußen. Noch nicht. Unter Berücksichtigung der immensen Stärke des Sturmes, gekoppelt mit zahlreichen Straßenabsperrungen, war es zu früh. Aber Joe konnte sich genauso leicht vorstellen, dass der Dreckskerl sich draußen in der Dunkelheit versteckte, abwartend, gerade auf den richtigen Augenblick wartete. Dieser Ort war ein Sicherheits-Albtraum. Aber es war nicht seine Absicht, solange herumzuhängen, um dem Bedeutung zumessen zu müssen. Sie hatten über das Notfall-Radio den Wetterbericht abgehört, was bestätigte, was Roz ihm mitgeteilt hatte. Für die Dauer war dieser Teil des Staates zu einem kompletten Stillstand gekommen.
Als früher am selben Tag Rozs Anruf gekommen war, hatte er seinen Koffer gepackt, seinen Mantel wieder angeworfen und seinen Hintern zum Flugfeld geschwungen, wo er einen Hubschrauber angemietet hatte. Eine Stunde Ferien alle zwei Jahre war offensichtlich genug für beide.
Er hatte um den sich zubrauenden Sturm gewusst und war ohnehin geflogen, hatte es in Null Visibilität gerade geschafft. Der massive Schneesturm fegte schneller herein, als vorausgesagt. Die volle Heftigkeit des Sturmes kam ungefähr fünfzehn Minuten in den Flug hinein, und es hörte sich an, als ob es noch immer schlimmer werden würde.
“Ich bin bereit, das Risiko einzugehen und den Ort jetzt zu verlassen,” sagte Kendall, die ihre Arme rieb, als wäre ihr kalt. Das Haus war angenehme 21º C. “Gewiss würde ich nicht wollen, dass Du irgendetwas Gefährliches tust—”
Joe lächelte, berührte ihre blasse Wange mit einem Finger. “Schätzchen, Gefahr gibt meinem Leben Sinn. Falls ich dachte, es wäre ein Ding der Möglichkeit, dass wir es schaffen könnten, hier herauszukommen, wären wir schon lange weg. Aber es wäre Selbstmord, zu versuchen in diesen Bedingungen zu fliegen; der Schnee ist zu schwer, der Wind zu stark.”
Er hatte verdammtes Glück gehabt, früher bei dem hohen Wind und dem blendenden Schneewirbel landen zu können. Der Sturm war jetzt beträchtlich schlimmer. Er hatte vor der Ankunft gewusst, dass es keinen Weg geben würde, sie herauszubekommen, bis der Sturm etwas nachließ. Er hatte es gewusst, aber es hatte ihm sicher wie die Hölle nicht gefallen.
“Da ist ein Schneemobil in der Garage.”
“Falls ich dachte, wir hätten eine Chance, glaube mir, würde ich es nehmen.” Sie würden heute Abend nirgendwo hingehen, aber irgendwie, er würde sie vor morgen Früh herausbekommen. Und bevor Treadwell seinen Weg zur Cameron Ranch fand.
“Solange wir weg sind bevor er aufkreuzt,” murmelte Kendall, seine Gedanken lesend. Wieder. “Wenn wir nicht hinauskommen, kann er nicht durchkommen. Richtig?”
“Würde man meinen.” Er verdrehte beide Schlösser an einem Badezimmer-Fenster im ersten Stock. Der Raum war klein, besonders mit beiden drinnen. Er begann dem frischen Duft von Birnen zu verfallen. Der Kuss unten schien sich vor Jahren zugetragen zu haben, anstatt weniger als eine halbe Stunde zuvor. Er wollte mehr, als ihren Mund zu kosten.
Joe wollte ihre nackte Haut gegen seine fühlen. Er wollte sie ganz und gar kosten. Er wollte das Gewicht ihrer Brüste und den Geschmack ihrer Brustwarzen gegen seine Zunge fühlen.
Es war gut, Dinge zu wollen, dachte er ironisch.
“Wenigstens war es Deiner Roz möglich, Denise und Adam zu erreichen und sie zu warnen nicht nach Hause zu kommen, sogar falls—wenn—der Sturm sich legte.”
Kendall richtete einen Korb mit luxuriösen Toilettenartikeln auf dem Tisch aus, als sie redete. “Ich wünsche mir nur, jemand könnte mit den Gästen in den Hütten Kontakt aufnehmen.” Sie faltete zwei perfekt gefaltete Handtücher nochmals, strich sie flach und hing sie dann wieder über die Handtuchstange.
“Beide, Roz und Denise, werden es weiter versuchen.” Sie war so voll mit nervöser Energie, er wunderte sich, ob er vorschlagen sollte, sie könnten hinunter in das Gym im Keller gehen. Sie könnte ein paar hundert Kilometer auf dem Laufband laufen. Das würde sie ermüden—obwohl Joe ein paar bessere Ideen hatte, wie er etwas dieser frenetischen Energie dirigieren
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