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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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sich lachend an Mikaels Schulter, worauf der ihm durch die Haare strich. Diese Geschichte war so typisch für Colin. Falls Mikael Dale tatsächlich davon erzählte und der sich entschloss, Colin nachträglich um Erlaubnis zu fragen, würde Niko Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um dabei sein und ein Foto von Colins Gesichtsausdruck zu machen.

- 4. Kapitel -

    „Warum tauchst du eigentlich immer wieder bei mir auf?“ Niko war frustriert und außerdem hundemüde. „Wieso verschwindest du nicht aus meinem Kopf, Alex?“
    „Das werde ich“, antwortete sein Bruder leise und Niko fühlte, wie die Matratze etwas einsank, als Alex sich neben ihn aufs Bett setzte. „Sobald du bereit bist, mich gehen zu lassen. Aber noch ist es nicht so weit.“
    „Woher willst du das wissen?“
    „Ich bin hier der Tote, schon vergessen?“
    „Wie könnte ich?“ Niko sah zur Seite. „Komisch.“
    „Was?“
    „Wie ein Toter siehst du nicht gerade aus. Eher ganz normal“, antwortete Niko und Alex grinste.
    „Was hast du erwartet? Ein weißes, durchsichtiges Nachthemd und rasselnde Ketten?“
    „Vergessen wir das mit dem 'durchsichtig' besser, sonst bekomme ich Albträume.“
    Niko schüttelte sich übertrieben und grinste, als Alex zu lachen anfing, während er sich weiter auf das Bett setzte, um sich dann auf seiner linken Hand abzustützen und belustigt auf ihn hinunterzusehen.
    „Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.“
    Niko runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
    „Miterleben zu dürfen, wie du dich verliebst“, wurde Alex genauer und Niko stöhnte auf.
    „Nicht du auch noch. Habt ihr euch in den letzten Stunden alle abgesprochen, um mir wegen Tyler auf die Nerven zu gehen? Erst Mik, dann Tristan, dann Adrian, danach wieder Mik und jetzt du. Ich bin nicht verliebt.“
    „Du magst ihn, Niko, und er mag dich auch. Ihr seid beide nur so sehr dagegen, dass ihr es nicht einsehen wollt und euch mit Händen und Füßen dagegen wehrt. Allerdings hat bei Tyler schon das Verstehen begonnen. Du wirst früher oder später nachgeben müssen, um ihn nicht zu verlieren.“
    „Alex...“
    Sein Bruder schnalzte tadelnd mit der Zunge. „Hör' auf damit, das zwischen euch auf Sex zu reduzieren. Es war von Anfang an mehr und du weißt das.“
    „Alex...“
    „Außerdem solltest du ihn helfen lassen.“
    „Helfen?“ Niko sah Alex ratlos an. „Wobei?“
    „Wach' auf, dann erfährst du es.“

    Eine energisches Klopfen riss Niko aus dem Schlaf. Er sah verwirrt neben sich, in der festen Überzeugung, Alex dort liegen zu sehen, aber die zweite Bettseite war leer und unberührt. Das Klopfen wiederholte sich und erst da registrierte Niko, dass er in seinem Hotelzimmer im Bett lag. Er musste an Mikaels Schulter eingeschlafen sein und sein Bruder hatte ihn ins Bett gebracht. Es klopfte zum dritten Mal.
    „Ich weiß, dass du da bist. Mach' auf!“
    Tyler. Wer auch sonst? Heute wollte ihm scheinbar wirklich jeder in irgendeiner Form auf die Nerven gehen. Niko schlug gereizt die Bettdecke zurück und bemerkte dabei erleichtert, dass er Shorts und eines seiner alten T-Shirts trug. Tyler nackt die Tür zu öffnen oder vorher erst nach seiner Kleidung suchen zu müssen, hätte Nikos Laune jetzt den Rest gegeben.
    „Danke, Mik“, flüsterte er auf dem Weg zur Tür und zog sie auf. Tyler sah ihn kurz an und ließ dann den Blick über seinen Körper wandern, was Niko nur noch stärker ärgerte. „Noch nie einen Kerl gesehen, der Kleidung zum Schlafen trägt? Was willst du eigentlich schon wieder hier? Mein Hotelzimmer ist kein Durchgangsbahnhof für nervende Cops.“
    Tyler runzelte die Stirn und schob sich an ihm vorbei ins Zimmer.
    „Komm ruhig rein, Tyler“, sagte Niko mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme. Tyler drehte sich zu ihm und zog spöttisch die Brauen hoch. Niko warf die Tür hinter sich zu. „Arschloch!“
    „Wer hat dich denn geärgert?“
    „Abgesehen von dir?“
    Tyler seufzte und fuhr sich durch die Haare, die an den Schläfen bereits grau waren. Es war das erste Mal, dass Niko dieser Umstand auffiel. Merkwürdig, dass er vorher nie darauf geachtet hatte. Aber warum hätte er es auch tun sollen? Im Bett waren graue Haare schlichtweg uninteressant. Da zählten andere Dinge für ihn und von denen hatte der Cop jede Menge. Sowohl in Erfahrung als auch in Zentimetern. Allerdings hatte Niko weder auf das eine noch das andere Lust.
    „Ich will mit dir reden“, antwortete Tyler, als Niko ihn gerade wieder

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