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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Mik die Wahrheit zu sagen. Das haben wir toll hingekriegt, Niko.“
    „Ich kann es ihm nicht sagen. Du weißt doch wieso.“
    Alex schüttelte den Kopf. „Kilian ist schon lange kein Kind mehr und er hat Dale, der auf ihn aufpasst. Diese Drohung ist damit hinfällig, Niko.“
    „Ich bin mir da nicht so sicher.“
    Alex stöhnte frustriert und setzte sich auf. „Ich hätte dich nicht zu diesem Mist überreden dürfen, verdammt. Du musst mit Mik darüber reden. Niko, er ahnt es doch sowieso schon, nachdem was in der Herrentoilette war. Sag' ihm die Wahrheit. Und wenn nicht ihm, dann rede mit Tyler oder meinetwegen auch mit Adrian. Pack' die Karten auf den Tisch. Alle.“
    „Bist du vollkommen verrückt? Weißt du, was los ist, wenn sie erfahren, was Vater über Kilian gesagt hat?“
    Alex sah ihn sauer an. „Gerade deswegen sollst du es ihnen doch sagen, du Idiot. Tyler ist Bulle und Adrian ein Anwalt. Sie können mehr tun als Mik.“
    „Mik regelt das schon.“
    Alex fluchte und stand auf, um dann mit dem Finger auf ihn zu zeigen. „Wie lange willst du dir eigentlich noch einreden, dass sich die Sache lösen lässt, ohne dass du die Wahrheit auf den Tisch packst, Niko? Hat dir der Zusammenbruch vorhin nicht gereicht? Herrgott noch mal wach' endlich auf!“

    „Schläft er noch?“
    „Ja. Ich war nachsehen, als ich von der Toilette kam.“
    Colin seufzte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, Mik, aber dein Vater ist wirklich das Letzte.“
    „Ich weiß.“ Mikael atmete hörbar ein. „Was hat Tyler gesagt, wann er kommt?“
    „Sobald Grace da ist.“ Colin lachte leise. „Du hättest sein Gesicht sehen sollen, als du mit Niko auf den Armen in den Flur kamst. Ich dachte, er würde losstürmen, ins nächste Flugzeug steigen und sofort nach Phily fliegen, um deinen Vater umzulegen. Er liebt Niko. Über alles. Dieser Bulle wird ihn nicht mehr gehen lassen.“
    „Sie passen gut zusammen“, meinte David und Niko runzelte die Stirn. Wer war denn noch alles da? „Tyler ist genauso ein Dickschädel wie dein Bruder, Mik, aber er kann er sich gegen ihn durchsetzen. Genau das braucht Niko. Einen Freund, der ihm gewachsen ist.“
    „Das habe ich ihm auch schon gesagt“, sagte Mikael amüsiert. „Er ist in die Luft gegangen, wie eine Rakete, weil er es nicht wahrhaben wollte. Ich schätze, innerlich wusste er zu dem Zeitpunkt schon längst, dass Tyler ihm gefühlsmäßig gefährlich werden kann, und hat deswegen so sehr gegen ihn gekämpft.“
    Niko starrte verblüfft zur Tür. Konnte sein Bruder seit Neuestem Gedanken lesen? Er schob die Frage beiseite, denn sie konnte warten. Viel interessanter war in seinen Augen, wie er überhaupt ins Hotelzimmer von Colin und Mikael gekommen war? Niko konnte sich nicht daran erinnern. Seine Erinnerung hörte in der Sekunde auf, wo Mikael Alex' und sein Verhalten mit einer Schale, durch die er nicht durchgekommen war, verglichen hatte.
    Er blendete das weitere Gespräch im Wohnraum aus und überlegte. Irgendwie fühlte sich sein Kopf ein wenig wie Watte an. Hatte ihm ein Arzt vielleicht was gegeben? Niko versuchte sich zu erinnern, was in der Toilette noch gewesen war. Das brachte ihm zwar Kopfschmerzen ein, aber nach einiger Zeit lichtete sich die Dunkelheit hinter seiner Stirn. Da war ein Arzt gewesen, mit dem Mikael leise gesprochen hatte. Zu dem Zeitpunkt war Niko aber schon so fertig gewesen, dass er nur noch genickt hatte, ohne zu wissen, was sie von ihm wollten.
    „Wie lange wirkt das Beruhigungsmittel, das sie ihm gegeben haben?“, hörte Niko plötzlich David fragen, was den letzten Zweifel an seinen Erinnerungen vertrieb. Sie hatten ihn also ruhiggestellt und dann hergebracht.
    „Ein paar Stunden“, antwortete Mikael und Niko sah zur Tür, die angelehnt war, was erklärte, warum er sie nebenan so deutlich reden hören konnte.
    „Was machen wir jetzt?“, wollte Colin wissen.
    „Uns um ihn kümmern. Und herausfinden, was er uns sonst noch verschweigt.“
    „Du glaubst, dass...?“
    „Ja“, unterbrach Mikael Colin ernst. „Er hat etwas am Telefon gesagt... Ich dachte erst, es geht dabei um mich, aber das passt einfach nicht. 'Er würde dich an die Wand klatschen, wenn er es wüsste.', das hat Niko zu unserem Vater gesagt und irgendetwas ist daran merkwürdig. Ich kann es nicht erklären, aber...“ Mikael schwieg kurz. „Ich weiß, dass mein Vater nichts von mir hält und ich muss zugeben, dass es mich nicht überraschte, was er bei Alex und

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