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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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warum ihr über irgendwelche Typen redet, die für Geld gekauft werden müssen? Wozu habe ich eigentlich einen Bullen als Freund?“ Niko sah Tyler fragend an. „Ist es nicht dein Job, Menschen zu beschützen, die in Gefahr sind?“
    „Das geht hier nicht“, antwortete Tyler mürrisch und verschränkte die Arme vor der Brust.
    „Und wieso nicht?“, fragte Niko verdutzt.
    „Weil dir nichts passiert ist.“ Adrian seufzte. „Es gibt nur deine Aussage. Du bist weder verletzt, noch hat diese Typen irgendwer gesehen. Selbst du hast sie nur im Flur gehört. Das reicht im Höchstfall für eine Anzeige gegen unbekannt wegen des versuchten Einbruchs. Tyler kann keinen Personenschutz für dich beantragen, ohne einen Beweis zu haben und den gibt es nicht.“
    „Und das kotzt mich gerade mächtig an.“ Tyler stand auf und ging zur Tür. „Ich muss mit meinem Boss reden. Offiziell kann ich nichts erreichen, aber inoffiziell bin ich genauso gut.“ Sein Bulle sah über die Schulter noch mal zu ihnen und nickte dabei mit dem Kopf zu Adrian. „Ach ja, wo dein Anwalt gerade da ist... Klärt gefälligst, was im Krankenhaus zwischen euch abgelaufen ist. Selbst Grace geht mir deswegen schon auf den Wecker.“
    Niko runzelte verärgert die Stirn. „Ist das ein Befehl? Denn falls ja, kannst du ihn dir in den Arsch schieben.“
    Tyler und Adrian tauschten einen Blick, dann lachten beide und Niko wandte beleidigt das Gesicht ab, als Tyler zurückkam und ihn küssen wollte, was seinen Bullen wie üblich nicht die Bohne störte. Niko bekam einen Kuss aufs Ohr und sah Tyler wütend nach, bis die Tür hinter dem ins Schloss fiel, bevor er sich Adrian zuwandte, der ihn breit angrinste.
    „Das ist überhaupt nicht lustig“, grummelte er.
    „Doch, ist es“, widersprach Adrian und stand auf, um sich eine Flasche Wasser aus der Minibar zu holen. „Und jetzt lass uns reden. Mein Mann ist nämlich derselben Meinung wie Tyler, dass wir das klären sollen, weil es ihn um seinen wohlverdienten Schlaf bringt und er auch so schon genug graue Haare hat. Treys Worte, nicht meine. Übrigens, es ist nach Mitternacht. Die Woche ist um.“
    Dieser verflixte Anwalt. „Vergiss es!“
    Adrian lachte leise und machte es sich danach im Bett gemütlich. Niko sah ihn eine Weile böse an, aber da das bei dem Anwalt genauso wenig Eindruck hinterließ, wie zuvor bei Tyler, seufzte Niko schließlich nachgebend und nahm die andere Betthälfte in Beschlag.
    „Wie geht es eigentlich Tristan, Nick und Liam?“
    „Nicht gut“, antwortete Adrian frei heraus und damit hatte Niko gerechnet. Aber er wollte mehr wissen.
    „Das heißt im Detail?“
    „Liam bekommt alles mit, was nebenbei zwischen den Familien läuft, aber er ignoriert es. Nick kommt zu mir, wenn es gar nicht mehr geht, was in letzter Zeit häufiger der Fall ist, und Tristan redet auf Anraten von Colin viel mit Connor und Dan. Es hilft ihm, aber ob es reicht, weiß ich nicht.“ Adrian trank einen Schluck, bevor er zu ihm sah. „Es wird auf Noah ankommen.“
    „Auf Noah?“, fragte Niko verwundert, worauf Adrian nickte. „Warum gerade auf Noah? Er liegt im Koma. Was kann er schon ausrichten?“ Niko schauderte, als ihm ein Gedanke kam. „Äh, also abgesehen vom Sterben, meine ich.“
    „Das soll er tunlichst unterlassen“, murmelte Adrian mit düsterem Gesichtsausdruck. „Ich meinte auch eher, wie es ihm geht, wenn er irgendwann aufwacht. Das wird entscheidend dafür sein, wie seine Familie klarkommen wird, oder auch nicht, falls der schlimmste Fall eintritt.“
    „Du denkst doch nicht, dass sie...“
    „Wenn er stirbt, brechen sie auseinander“, unterbrach Adrian ihn ernst. „Das tun sie jetzt schon, tu nicht so, als wäre es dir nicht aufgefallen.“
    Niko verzog das Gesicht. Natürlich hatte er gemerkt, dass die Kendalls Probleme hatten, aber das war doch in der Situation kein Wunder. Es war Mitte Juli und damit befanden sie sich jetzt seit fast drei Monaten in einer Art Ausnahmezustand. Und zwar sie alle.
    „Dass sie Probleme haben sieht jeder, aber das ist in Anbetracht der Umstände doch...“ Niko verstummte, als Adrian den Kopf schüttelte.
    „Sie reden nicht mehr miteinander. Jedenfalls nicht in den Belangen, auf die es ankommt. Tristan spricht mit seinem Bruder und Dan. Nick kommt zu mir. Liam redet mit niemandem mehr. Sie fallen auseinander, Niko, und zwar jeden Tag ein Stück mehr.“
    Niko wollte etwas einwenden. Den Kopf schütteln und sagen, dass Adrian falsch lag,

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