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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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aber je länger er über seine Worte nachdachte, umso mehr wurde ihm bewusst, dass Adrian recht hatte. Er hatte es doch selbst gesehen. Mit eigenen Augen erlebt, als Tristan zuerst ihm von seinem Alkoholgedanken erzählt hatte und nicht Nick, der sein Ehemann war. Schönreden half da nicht, offenbar war es wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis Noahs Familie unter dem Druck zerbrach.
    Verdammt. Und was jetzt? Sie mussten etwas tun und helfen. Irgendwie. „Können wir denn nicht...?“
    „Helfen?“ Adrian schob mit leisem Seufzen einen Arm unter seinen Hinterkopf. „Das würden wir sofort, es weiß nur keiner, wie wir das anstellen sollen. Wir sind ratlos. Alle. Ich habe in den letzten Wochen so viel mit unseren Familienteilen überall im Land telefoniert, dass mir jetzt noch die Ohren davon brennen.“
    „Scheiße“, war alles, was Niko dazu einfiel.
    Adrian nickte. „So kann man es auch sagen.“
    „Also warten wir ab, bis es kracht. Und dann?“, wollte Niko wissen, worauf Adrian den Kopf zu ihm drehte und lächelte.
    „Setzen wir alles Stück für Stück wieder zusammen. So ist unsere Familie nun mal. Und da Mik mir Schläge angedroht hat, wenn ich bei dir nicht mit gutem Beispiel vorangehe, werde ich mich jetzt entschuldigen.“
    „Hä?“, machte Niko wenig intelligent und fragte sich gleichzeitig, ob er sich eben verhört hatte. Adrian wollte sich bei ihm entschuldigen? Weil sein Bruder ihm sonst Schläge angedroht hatte? Mikael wollte Adrian schlagen? Irgendwie kam Niko nicht ganz mit. „Was willst du?“
    „Stör' mich nicht, ich suche gerade nach den richtigen Worten.“
    „Kneif' mich!“, forderte er Adrian scherzend auf und zuckte im nächsten Moment schmerzerfüllt zusammen. „Au! Adrian, das war doch nicht ernst gemeint!“
    „Pscht, ich denke nach.“
    Wollte der Anwalt ihn verarschen? „Quinlan!“
    Adrian lachte und boxte ihm gegen die Schulter. „Du bist wie dein Bruder, und nein, es tut mir nicht leid, dass ich dir die Meinung gesagt habe, denn es war nötig.“
    „Ich weiß“, sagte Niko leise, weil ihm das mittlerweile selbst bewusst geworden war, nur hatte er es, wie üblich, nicht zugeben wollen. Er war halt ein kleiner Trotzkopf, na und wenn schon?
    Adrian sah ihn gespielt verwundert an. „Wie bitte? Du stimmst mir zu? Ohne zu widersprechen? Das ist ja ganz was Neues. Bist du sicher, dass es dir gut geht? Ich weiß, dass so ein Schlag auf den Hinterkopf bei sturen Leuten angeblich das Denkvermögen erhöhen soll, aber dass das mit Krankenhauswänden funktioniert, ist mir neu.“
    Niko prustete los.
    „Sag' mal, was ist das da eigentlich zwischen dir und Nick?“, fragte Niko, nachdem er sich beruhigt hatte, und zog sich die Bettdecke über seine Beine, weil er langsam anfing zu frieren. „Ich weiß, es geht mich eigentlich nicht das Geringste an, aber...“ Niko zuckte mit den Schultern und grinste Adrian schief an, der wissend lächelte. „Sag's ruhig, wenn ich zu neugierig bin.“
    „Um ehrlich zu sein, kommt die Frage für mich recht spät. Ich hatte mich schon gewundert, so wie du uns im Krankenhaus zuletzt angesehen hast.“
    Niko spürte, wie er rot anlief. „Ich war nicht sicher, ob ich fragen darf.“
    „Du 'darfst' immer, die Frage ist dann nur, ob du eine Antwort bekommst.“
    „Und? Bekomme ich eine?“
    Adrian wiegte bedächtig den Kopf. „Kurz gesagt, Nick und ich lieben uns. Auf eine ganz eigene Art und Weise, die weit über die Geschwisterliebe hinausgeht, wie du sie für Mik empfindest. Diese Liebe bedroht allerdings nicht unsere Ehen, denn Trey und Tristan wissen davon und haben uns nie Steine in den Weg gelegt. Reicht dir das?“
    Eigentlich schon, aber da gab es noch ein klitzekleines Detail, das er gern gewusst hätte. „Ähm...“
    „Nein, wir schlafen nicht miteinander.“
    Niko hüstelte. „Sorry.“
    Adrian lachte leise. „Die Frage stand dir auf die Stirn geschrieben. Ich kenne Nick, seit er als junger Mann in einen Club kam, und meinte mich anbaggern zu müssen, damit ich mit ihm ins Bett steige. Es war eine Mutprobe zwischen ihm und zwei Freunden. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass Nick große Probleme hat und mich um ihn gekümmert. Dabei hat er sich in mein Herz geschlichen und den Platz nicht mehr hergegeben.“
    „Das kommt mir bekannt vor“, nuschelte Niko hinter vorgehaltener Hand, um sein Gähnen zu unterdrücken, und räusperte sich verlegen, als Adrian grinste. Er hatte es also trotzdem verstanden. „Sag' jetzt

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