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Stille Sehnsucht

Stille Sehnsucht

Titel: Stille Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Kandidat, wer weiß, aber wenn er es ist, findet Mik dich irgendwann tot in deiner Wohnung, wenn er Glück hat. Falls er kein Glück hat, wird man deine Leiche niemals finden.“
    Niko spürte, wie er eine Gänsehaut bekam. „Hör' auf so zu reden.“
    „Hast du Angst?“, fragte Tyler und Niko konnte nicht anders als nicken, denn die Vorstellung, welche Tyler mit seinen direkten Worten heraufbeschworen hatte, machte ihn ziemlich nervös. „Das solltest du auch, Niko. Lieber Angst haben, aber am Leben bleiben, als naiv sein und das am Ende teuer bezahlen.“ Tyler beugte sich zur Seite und nahm sein Handy vom Nachttisch. „Ruf' ihn jetzt an, Niko. Ruf' Mik an und bestell' ihn hierher. Dein Bruder muss endlich erfahren, was los ist.“
    „Es ist mitten in der Nacht.“ Ein letzter Versuch, noch Zeit rauszuschlagen, den Tyler mit einem mitfühlenden Lächeln kommentierte.
    „Wird ihn das Abhalten herzukommen, wenn du ihm sagst, dass du seine Hilfe brauchst?“
    Niko seufzte und griff nach seinem Handy, das Tyler ihm hinhielt. „Nein.“

- 20. Kapitel -

    „Ich wusste es!“
    Mikael sah verblüfft zu Adrian. „Wie bitte?“
    Adrian schüttelte den Kopf. „Nicht, wie du denkst. Ich wusste nicht, was genau los ist, aber ich hatte schon sehr lange so eine Ahnung, dass etwas im Busch ist, und habe ein wenig herumgeschnüffelt. Euer Vater hat jede Menge Dreck am Stecken, aber ich weiß bislang nicht, wie weit das geht und wer in der Sache drin steckt. Deshalb habe ich auch nichts gesagt. Ich wollte erst mehr wissen.“
    Adrian nahm sich neuen Kaffee, den Tyler gemeinsam mit einem Stapel Sandwichs, Schokolade und zwei Tüten Chips organisiert hatte, kurz bevor Mikael, Colin, Adrian und David an seine Zimmertür geklopft hatten. Letzterer war allerdings gleich weitergefahren, um Noahs Vätern im Krankenhaus Gesellschaft zu leisten.
    „Mehr wissen?“ Mikael schnaubte. „Manchmal würde ich dich am liebsten erwürgen, ganz ehrlich. Unser Vater versucht, Niko entführen zu lassen und ihr sagt mir das nicht.“ Mikael raufte sich die Haare. „Wie habt ihr zwei Spinner euch das eigentlich gedacht? Ich meine, wolltet ihr Niko den Rest seines Lebens bewachen lassen, damit ich nichts davon erfahre, oder was?“
    „Soweit waren wir mit unseren Überlegungen bislang nicht gekommen.“
    Wie auch, dachte Niko und verzog das Gesicht, weil Mikael Adrian plötzlich ansah, als überlege er ernsthaft, dem Anwalt eine reinzuhauen. Daran war er schuld und niemand sonst. Der erste Entführungsversuch war keine zwölf Stunden her und hätte er sofort die Karten auf den Tisch gelegt, hätten Adrian und Tyler anders reagieren können. Stattdessen hatte Niko geschwiegen. Aber damit war jetzt Schluss.
    „Ich finde es schon erstaunlich, dass ihr beiden euch überhaupt irgendetwas überlegt habt, um Niko schützen zu lassen“, ätzte Mikael und schaute zu Tyler. „Und? Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen, Bulle?“
    „Mik, nicht...“, bat Niko und verstummte, als Mikael ihm einen stinkwütenden Blick zuwarf.
    „Was, nicht? Dass du ein Sturkopf bist und freiwillig nicht den Mund aufkriegst, ist ja nichts Neues, aber von Adrian hätte ich etwas mehr erwartet. Mir zu sagen, was Sache ist, zum Beispiel.“
    Adrian reagierte nicht auf Mikaels Vorwurf, was wohl auch besser war, denn Niko ahnte, dass sein Bruder kurz davor stand, die Beherrschung zu verlieren und er wollte nicht, dass die Lage eskalierte. Sein Blick suchte Adrians, der wortlos verstand, was er wollte und nickte.
    „Wir laufen eine Runde um den Block.“
    Adrian erhob sich und zog Colin mit sich, der auch nicht gerade begeistert aussah. Niko sah weiter zu Tyler und formte ein lautloses „Bitte.“, was von seinem Bullen ebenfalls mit einem Nicken beantwortet wurde, bevor er seine Schuhe anzog und sich Adrian und Colin anschloss. Niko blieb auf dem Bett sitzen und wartete schweigend ab, bis sie ihn mit seinem Bruder alleingelassen hatten.
    „Wir hielten es für einen guten Plan“, sagte Niko leise und schaute zu Boden, als Mikael ihm einen ungläubigen Blick zuwarf. „Sei nicht sauer.“
    „Ich soll...“ Mikael seufzte resigniert. „Niko, ich bin nicht sauer auf dich. Na gut, vielleicht ein bisschen. Aber ich bin vor allem sauer auf unseren Vater und auf deinen Bruder, weil er das mit ins Grab genommen hat, anstatt mich einzuweihen. Warum habt ihr das getan, Niko?“
    „Wir hatten so entschieden.“
    „Wir hatten so entschieden?“, äffte Mikael

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