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Stille Wasser

Stille Wasser

Titel: Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Anne Gilman , Josepha Sherman
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lassen.«
    »Merrows«, kam Giles plötzlich die Erleuchtung.
    »Verdammt, natürlich! Und wir haben die ganze Zeit nach etwas gesucht, das sich in seichten Küstengebieten aufhält oder aus den Tiefen des Ozeans emporsteigt und zudem Vampire frisst. Wir waren auf der völlig falschen Fährte!«
    »Merrows«, stellte Buffy fest und in ihrer Stimme klang unüberhörbar dieser ›Jemand-sollte-mir-das-alles-auf-der-Stelle-erklären‹-Tonfall mit.
    »Ziemlich ungemütliche Vettern der herkömmlichen Meerjungfrau – die auch nicht eben zu den nettesten Zeitgenossen gehört, wenn ich recht darüber nachdenke –“
    Buffy erstickte den drohenden wissenschaftlichen Exkurs im Keim. »Giles! Was sind Merrows?«
    »Richtig. Sie sind humanoid, das heißt, sie zählen, anders als ihre Cousinen, deren Körper sich von der Hüfte an abwärts zu einem Fischschwanz verjüngen, zu den Zweibeinern – und sie verschleppen und fressen jeden Menschen, den sie von Bord eines Schiffes herunterzerren können.«
    »Oh Mann. So viel zum Thema Kreuzfahrt!«, sagte Xander.
    »Aber wieso kommen sie jetzt auf einmal alle an Land?
    Vielleicht wegen der Ölpest.«
    »Genau.« Giles nahm seine Brille ab und hielt sie gestikulierend in der Hand. »Die Ölpest. Sie muss den 141

    Merrows ebenso sehr zu schaffen gemacht haben wie allen anderen Meeresbewohnern. Evolution als Antwort auf die veränderte Umwelt...« Er schien mit seinen Gedanken abzuschweifen und blickte ins Leere, wie er es immer tat, wenn er kurz vor einem seiner netten, kleinen Einfälle stand.
    »Können wir Greenpeace bitte ein andermal anrufen?«, holte ihn Buffy wieder zurück. »Also, wenn ich das richtig sehe, haben wir mal wieder jede Menge richtig üble Plagegeister in der Stadt. Kein Problem. Ich werde sie höflich darum bitten, sich schleunigst wieder zu verdrücken, und wenn das für sie nicht okay ist, trete ich ihnen einfach ein paar Mal kräftig auf ihre nicht vorhandenen Fischschwänze.«
    »Ganz so einfach wird es nicht sein«, sagte Angel, während er sich mühsam aufrichtete. »Giles, wenn Sie Recht haben und die Merrows sind drauf und dran, sich neue Jagdgründe zu erschließen, dann werden die Vampire sicher nicht tatenlos dabei zusehen. Und wenn sie zu kämpfen beginnen...«
    »Mein Gott.«
    »Was?« Buffys Blicke flogen zwischen den beiden hin und her. »Merrows, böse. Ich denke, so weit haben wir’s begriffen, Giles.« Ihre Augen wurden schmal, als ihr dämmerte, worüber die beiden sprachen. »Sie wollen doch nicht andeuten, dass wir hier demnächst so eine Art Bandenkrieg zwischen Untoten und nichtmenschlichen Kreaturen haben?«
    Angel nickte. »Mit dem Höllenschlund und den hier lebenden Menschen als Preis.«
    »Au klasse«, freute sich Xander. »Sunnydales eigene Version von ›Es kann nur Einen geben‹.«
    »Fressen und gefressen werden...« Oz hatte bereits so lange nichts mehr von sich gegeben, dass sie ihn beinahe vergessen hatten. Ariel kauerte immer noch in seinen Armen, warf von Zeit zu Zeit einen ängstlichen Blick auf den langen gezackten Riss in Angels Hemd und verbarg sofort wieder das Gesicht.
    »Ja, ich vermute, du hast Recht«, stimmte Giles ihm zu.

    142

    »Könntet ihr vielleicht mal etwas präziser werden?«, beschwerte sich Buffy.
    »Es hat mit der Nahrungskette zu tun«, erklärte Willow.
    »Zuerst hätten wir da die Produzenten, das sind vor allem Pflanzen; von denen ernähren sich die Primärkonsumenten, mehr oder weniger kleine Beutetiere, die gleichzeitig die Nahrungsgrundlage für kleinere Raubtiere, Fleischfresser also, bilden; und die wiederum werden dann von den größeren Raubtieren aufgefressen. Und so sind alle glücklich und zufrieden – na ja, mit Ausnahme vielleicht derer, die immerzu gefressen werden«, fügte sie stirnrunzelnd hinzu. »Ich meine, glücklich und zufrieden mehr im Sinne einer funktionierenden Nahrungskette.«
    »Und die wurde durch die Ölpest aus dem Gleichgewicht gebracht«, konstatierte Xander. »Folglich finden die Merrows im Wasser nichts mehr zu futtern.«
    Willow nickte. »Hier in Sunnydale stehen die Vampire am oberen Ende der Nahrungskette. Sie sind enorm widerstandsfähig, ausgezeichnete Jäger und außerdem allen anderen Kreaturen, die hier leben, an physischer Kraft haushoch überlegen. Doch nun tauchen plötzlich die Merrows auf und machen ihnen ihre Position in der Nahrungskette streitig. Es gibt hier keinen Platz für beide Spezies.«
    »Es gibt hier nicht mal Platz für eine von

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