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Stillen

Stillen

Titel: Stillen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Schweitzer
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Wohle Ihres Babys tun können.
Ihr Körper ist schon früh bereit
    Die mütterliche Brust ist bereits ab der 16. Schwangerschaftswoche darauf vorbereitet, ein zu früh geborenes Baby mitMuttermilch zu versorgen. Sie produziert dann eine Milch, welche auf die ganz besonderen Erfordernisse eines Säuglings abgestimmt ist. Diese Milch wird auf der Frühchenstation noch mit speziellem Pulver angereichert. Nicht zuletzt profitiert der noch sehr infektanfällige Organismus des kleinen Wesens in hohem Maße von den wertvollen Immunstoffen in der »Frühchenmilch« der Mutter.
    Ihr Frühchen braucht Sie!
Anreicherung der Muttermilch
    Ihre wertvolle Milch trägt sehr zum Gedeihen des winzigen Säuglings bei. Muttermilch ist nämlich in der Nährstoffzusammensetzung nicht statisch wie industriell hergestellte Milch, sondern passt sich dem jeweiligen Reifegrad des Babys an. Von Natur aus ist es so eingerichtet, dass die Milch einer Frau, die ein Frühgeborenes zur Welt brachte, noch mehr Schutzfaktoren enthält als die Milch einer Mutter, deren Baby zum vorgesehenen Termin geboren wurde.
    Trotz der enormen Vorzüge der speziell auf das jeweilige Kind abgestimmten Milch können die Bedürfnisse von ganz besonders kleinen Babys nicht ausschließlich durch die Milch ihrer Mutter abgedeckt werden. Vor Jahren wurde empfohlen, Frühchenmilch für Kinder, die vor der 30. Schwangerschaftswoche geboren wurden, anzureichern. Mittlerweile gibt es Studien, die aussagen, dass grundsätzlich alle Frühchen besser gedeihen, wenn ihre Muttermilchnahrung angereichert ist. In einigen Kliniken wird daher grundsätzlich allen zu früh geborenen Babys Muttermilch gefüttert, die mit Frauenmilchsupplement (FMS) angereichert ist. Dieses FMS-Pulver besteht u. a. aus Eiweiß, Maltodextrin, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen.
    Da sich nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes der Fettgehalt der Muttermilch erhöht, kann dieser durch ein entsprechendes Pumpmanagement beeinflusst werden. Der gleiche Effekt wird auch durch eine sanfte Brustmassage vor dem Stillen oder Pumpen erzielt.
    Ein paar Milliliter Muttermilch
    »Als unser Kind – viel zu früh – zur Welt kam, tauchten plötzlich viele Fragen für mich auf, so auch Fragen zum Thema Stillen. Ist es überhaupt möglich, ein Baby, das viel zu früh zur Welt kam, zu stillen? Werde ich tatsächlich Milch haben? Wie lange wird es dauern, bis mein Kind von meiner Brust trinken kann?
    Es fehlte mir an Vorbildern, deren Beispiele mir hätten Mut machen können. Also musste ich mich zunächst alleine auf den Weg machen. Die Frage nach der Möglichkeit, Frühchen zu stillen, wurde mir schnell mit ›Ja‹ beantwortet. Ob ich nach einer Frühgeburt tatsächlich Milch bilden kann, klärte sich nach dem ersten Abpumpen:Stolz konnte ich ein paar Milliliter Muttermilch zur Frühgeborenen-Intensiv-Pflege-Station (FIPS) tragen. Die Antwort auf die dritte Frage ließ jedoch länger auf sich warten .
    Immerhin: Nach vier Wochen war es so weit! Ich durfte unser Baby das erste Mal anlegen. Gut gepolstert auf einem Berg von Kissen lag der kleine Finn an meiner Brust. Die Brustwarze schien viel zu groß für sein kleines Mündchen und er schleckte mit seiner Zunge den ersten Tropfen Muttermilch. Das ›Abenteuer Stillen‹ konnte beginnen!
    Die Eingewöhnungsphase zieht sich bei früh geborenen Kindern jedoch nicht über ein paar Tage hin, sondern über Wochen oder Monate.
    Ich hatte gelesen, zum Stillen seien Ausdauer, innere Ruhe und Überzeugung erforderlich. ›Na, so schwer kann das doch nicht sein!‹, dachte ich damals. Heute weiß ich, dass genau diese Eigenschaften am stärksten gefordert sind, besonders bei Früh geborenen. Die Probleme, die bei den ersten Stillversuchen eines Frühchens auftauchen können, sind vergleichbar mit denen, die manchmal auch bei reif geborenen Babys entstehen. Und da heißt es: ›sich in dieser Zeit nicht beirren lassen und auf das eigene Gefühl zu vertrauen‹ .
    Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, seine eigenen Vorlieben und Besonderheiten, was das Trinken betrifft. Das Trinken an der Brust lernt ein so kleines Kind nicht an einem Tag. Nach meiner Erfahrung sind dies viele kleine Lernschritte und jeder Einzelne davon braucht seine Zeit.«
    Gudrun M.
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