Stimmt's?
auch mehr Wärme ab. Und der menschliche Körper produziert ständig Wärme, die irgendwie nach außen geleitet werden muss. Das kann schwarze Kleidung besser.
Was wiegt nun stärker? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. 1978 haben drei Zoologen der Washington State University die Frage für Vögel untersucht – weißes gegen schwarzes Federkleid. Ihr Ergebnis: Es kommt auf die Nebenbedingungen an. Bei Windstille wurde schwarzen Vögeln besonders heiß, ein weißes Federkleid kühlte besser.
Die Ergebnisse kehrten sich allerdings um, als man eine leichte Brise von mehr als zehn Kilometern pro Stunde wehen ließ. Weil der Wind Hitze vom Körper wegtransportiert und so die Wärmeabstrahlung unterstützt, waren plötzlich die schwarzen Vögel im Vorteil. Am günstigsten war ein luftiges schwarzes Federkleid – das entspricht der Empfehlung, es wie die Tuareg zu halten und locker fallende dunkle Kleidung zu tragen.
Die wenigsten von uns laufen aber in wallenden Gewändern herum. In Bezug auf enganliegende T-Shirts kamen dänische Forscher zum gegenteiligen Ergebnis: Sie ließen Testpersonen auf einem Trainingsrad strampeln und bestrahlten ihren Rücken mit künstlichem Sonnenlicht. Dabei trugen die Versuchspersonen weiße oder schwarze Hemden aus Baumwolle oder Polyester. Ergebnis: Man schwitzt in schwarzer Baumwolle am meisten, in weißem Polyester am wenigsten.
Insgesamt sind aber die Unterschiede sehr gering. Vielleicht tragendie Nomaden der Sahara ja auch deshalb Schwarz, weil sie es sich im Gegensatz zu den Mitgliedern des saudischen Königshauses nicht leisten können, täglich den sandigen Umhang zu wechseln – und auf Schwarz sieht man den Schmutz nicht so gut.
Kokosmilch ist ein Blutplasma-Ersatz
Stimmt. Einen Ersatz für das menschliche Blut gibt es bis jetzt nicht – deshalb ist die Medizin immer noch auf leibhaftige Blutspender angewiesen, um mit diesem ganz besonderen Saft in Notfällen Opfern zu helfen. Wenn Spenderblut knapp ist, etwa im Krieg, kommen die Menschen manchmal auf die seltsamsten Ideen. Zwar kann man die roten Blutkörperchen, die den Körper mit Sauerstoff versorgen, nicht so einfach ersetzen. Anders ist es beim Blutplasma – also der Flüssigkeit, in der die Blutkörperchen schwimmen. Das Plasma macht etwa 55 Prozent des Blutvolumens aus, es ist eine klare Flüssigkeit und weit mehr als ein reines Transportmedium: Blutplasma enthält wertvolle Nährstoffe und die Gerinnungsfaktoren, die das Verbluten verhindern.
Kokosmilch wird hergestellt, indem man das Fruchtfleisch der Kokosnuss mit dem in der Nuss enthaltenen Kokoswasser mixt. Dieses Wasser ist es, das im Zweiten Weltkrieg, genauer gesagt an der pazifischen Front, tatsächlich in Notzeiten als Plasma-Ersatz Verwendung fand. Zwei Eigenschaften prädestinieren das Kokoswasser dazu: Erstens ist es steril, eine Seltenheit in tropischen Dschungeln, und zweitens ist es isotonisch, hat also einen ähnlichen Salz- und Nährstoffgehalt wie das Original – reines Wasser wäre als Infusion nämlich keine Alternative. Aber natürlich kann das Wasser aus der Nuss das Blut nicht komplett ersetzen.
Christoph Kolumbus glaubte bis an sein Lebensende, Indien und nicht Amerika entdeckt zu haben
Stimmt. Kolumbus war besessen von der Idee, den westlichen Seeweg nach Indien zu finden. Sein Verdienst wird oft fälschlich darin gesehen, dass er als Erster die Kugelgestalt der Erde entdeckte und deshalb auf die Idee kam, sozusagen «hintenrum» die asiatischen Länder zu erreichen. Der Landweg galt als von den Muslimen versperrt. Aber das stimmt nicht. Das Wissen, dass die Erde rund ist, war damals Allgemeingut, und insbesondere die Portugiesen kannten den Umfang der Erde recht genau. Läge zwischen Europa und Asien tatsächlich nur Wasser und nicht Amerika, so betrüge die Distanz 20 000 Kilometer, ein unmögliches Unterfangen für damalige Schiffe. Kolumbus dagegen verschätzte sich gewaltig und glaubte, nur 4000 Kilometer zurücklegen zu müssen. Seine fulminante Entdeckung von 1492, als er auf der Bahamas-Insel San Salvador landete, beruhte also auf einem großen Irrtum.
Ein Irrtum, von dem Kolumbus auch in seinen verbleibenden 14 Lebensjahren nicht abrückte, obwohl die Indizien dagegen immer zwingender wurden. Er unternahm drei weitere Reisen gen Westen und erkundete dabei die Küste Mittel- und Südamerikas: keine Spur von Japan oder Indien. Andere Seefahrer erforschten zu Kolumbus’ Lebzeiten Nordamerika, Vasco da Gama
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